
Produkttest
Endura Pro SL: wasserdichte Softshell-Jacke im Test
von Patrick Bardelli
Von Endura kommt mit der «Pro SL Primaloft West II» eine Hardshell-Weste für die kalte Jahreszeit auf meinem Gravelbike. Ich habe sie trotz aktuell 26 Grad Celsius schon mal ausprobiert. Mein erster Eindruck: Der Winter kann kommen.
5 Grad Celsius betrug die Temperatur am 1. Mai in der Nordwestschweiz. Dazu regnete es ununterbrochen. Es fühlte sich an, wie eine Velotour durch das schottische Hochland. Immerhin blieb ich dank der wasserdichten Softshell-Jacke von Endura wenigstens obenrum trocken.
Knapp 10 Grad Celsius zeigt das Thermometer heute Morgen, dazu lassen sich die ersten Sonnenstrahlen hinter den Hügeln blicken. Zeit für eine kleine Tour. Mit dabei ist die winddichte Pro SL Primaloft West II der Schotten. Primaloft ist ein umweltfreundliches Isolationsmaterial, das eine weiche, atmungsaktive und thermische Isolierschicht schafft. Dabei wiegt die packbare Weste gerade mal gut 160 Gramm. Ausserdem ist sie wasserabweisend. Ich bin jedoch froh, dass es für einmal nicht regnet und ich diese Funktion deshalb nicht beurteilen kann.
Endura positioniert seine Hardshell-Weste in den Bereichen Rennrad, Cyclocross, Gravel und Endurance. Sie besteht aus 60 Prozent Nylon, 35 Prozent Polyester und 5 Prozent Elastan. Da ich mit der schwarzen Weste heute Morgen in der Dämmerung unterwegs bin, bin ich um die reflektierenden Elemente am Rücken froh. Sie sorgen für eine bessere Sichtbarkeit. Es gibt die Weste auch in knalligem Orange, da ist die Sichtbarkeit sowieso gegeben. Drei Taschen und eine Sicherheitstasche mit Reissverschluss im Rückenbereich sorgen für genügend Stauraum.
Die Weste ist normal geschnitten und entsprechend fällt auch die Passform normal aus. Wobei: Was heisst schon normal? Für meine Statur sollte Grösse M passend sein. Allerdings scheint mir die Bekleidung von Endura, im Vergleich mit anderen Brands wie beispielsweise Giro, generell eher eng geschnitten zu sein.
Die Bike-Bekleidung von Endura überrascht immer wieder mit kleinen, aber fein durchdachten Details. Seien es Shorts, die über einen clever platzierten Reissverschluss Zugang zu den Bibs ermöglichen. Oder wie bei der Pro SL Primaloft West II ein Reissverschluss, der sowohl von oben als auch von unten geöffnet und geschlossen werden kann. Ich mag sowas.
Was mich hingegen nervt, ist die Tatsache, dass die Weste in Vietnam hergestellt wird. Oder besser gesagt: das coole Marketingsprüchlein von wegen «FROM OUR FACTORY IN SCOTLAND». Das war schon bei der Regenjacke der Fall, die in China produziert wird. Konsequenterweise müsste es hier heissen: FROM OUR FACTORY IN VIETNAM». Dieser Etikettenschwindel muss nicht sein.
Ansonsten gilt das Gleiche wie bei allen Endura-Produkten, die ich bisher getestet habe: Die Bekleidung ist erstklassig verarbeitet, funktionell (Details wie der Reissverschluss, der von oben und unten funktioniert, sind klein aber fein) und sieht gut aus. Mir gefällt der etwas kühle britische Look durchaus. Übrigens gibt es die Weste auch in der Jackenversion mit langen Ärmeln.
Morgens kurz nach Sonnenaufgang ist die Welt noch in Ordnung. Gegen Mittag wird es dann über 25 Grad Celsius warm und schwitzen ist angesagt. Dank ihres geringen Gewichts und dem guten Packmass lässt sich die Pro SL Primaloft West II dann leicht verstauen. Jetzt, bei knapp 10 Grad Celsius, bin ich froh um die wärmende Hardshell-Weste.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.