
Hintergrund
Mit Know-how aus dem Engadin entstehen Mountainbike-Trails im Montafon
von Patrick Bardelli
Dieser Moutainbike-Schuh ist auf den ersten Blick der Burner. Endlich mal ein Design, bei dem mir nicht schlecht wird. Soviel zum Äusseren. Ob die inneren Werte des MT500 Burner Flat von Endura hier mithalten?
Zugegeben, ich bin da ein bisschen oberflächlich unterwegs. Aber eine gewisse Ästhetik sollte auch auf dem Mountainbike mitfahren. Wenn schon nicht in Sachen ausgefeilter Fahrtechnik, dann wenigstens in Sachen Ausrüstung, wie in meinem Fall. Womit wir bei den MTB-Schuhen wären. Und die sind in der Regel potthässlich. Meine Meinung. Das Design dieser Schuhe erinnert mich oft an den Hausmeister meines ehemaligen Schulhauses. Und daran, wie er in seinen klobigen, olivgrünen oder schwarzen Tretern wie der Sonnenkönig Louis XIV, einem eitlen Pfau gleich, über den Pausenplatz stolzierte: Le roi c'est moi – der ungekrönte König der Schule bin ich.
Die Zeiten ändern sich und mit ihnen hoffentlich auch die Hausmeister und Schulwarte. Nur die MTB-Schuhe bleiben hässlich. Doch hier kommt nun die Ausnahme von Endura, wie ich finde. Der «Burner Flat» aus der MT500-Kollektion geht auch als Sneaker durch, den man ohne Probleme in der Stadt tragen könnte. Aber natürlich hinterlässt dieser Schuh in seinem natürlichen Habitat, im Wald auf einem Mountainbike, den besten Eindruck.
Für eine Story über den Trailbau in Österreich war ich einige Tage im Montafon unterwegs und besuchte die Baustelle oberhalb von Schruns Tschagguns. Die Hintergründe zum Bau eines Mountainbike-Trails findest du hier:
Dabei hatte ich die Möglichkeit, einige Abschnitte der neuen Trails gleich selbst auszuprobieren und schnallte mir den neuen MT500 Burner Flat von Endura an die Füsse. Diesen Schuh gibt es in der Flatpedalvariante ebenso wie in der Cleatsversion mit 2-Loch-Standard für Klickpedale.
Das Obermaterial besteht aus perforierten Stoffbahnen, die für eine bessere Luftzufuhr sorgen, das Innere des Schuhs aus einem schnell trocknenden Gewebe. Es war während meines Besuchs im Montafon jedoch vorwiegend trocken, sodass von oben nur kurzzeitig einige Tropfen fielen. Und im Inneren? Hier gab es nichts zu bemängeln. Auch nach einem Tag in diesen Schuhen waren meine Füsse schön trocken.
Die Sohle besteht aus einer sogenannten Sticky-Foot-Gummimischung, welche den Halt auf den Pedalen verbessert. Endura hat in diesem Schuh auch eine Zehenkappe und eine Fersenvertstärkung verbaut, die vor Verletzungen schützen sollen. Das Verschlusssystem des MT500 Burner Flat besteht aus Schnürsenkeln und einem Klettverschluss. Die Schuhzunge soll zudem verhindern, dass Dreck in den Schuh gelangt, der im Übrigen pro Paar rund 900 Gramm wiegt.
Ich hatte den MT500 Burner Flat von Endura erst einen Tag an den Füssen. Ich kann also noch nicht beurteilen, wie der Schuh langfristig performt. Wie bereits erwähnt, gefällt mir sein Design. Es ist der erste MTB-Schuh, der mich nicht an den ehemaligen Hausmeister meiner Schule erinnert. Und das ist ein gutes Zeichen.
Weiterhin positiv ist die Tatsache, dass ich nach einigen Stunden, in denen ich doch recht ins Schwitzen kam, immer noch mit trockenen Füssen unterwegs war. Die Schnürsenkel in Kombination mit dem Klettverschluss sorgten für einen guten Halt in den Schuhen, die mittelweiche Gummisohle für Grip auf den Pedalen.
Können die «inneren Werte» des Endura MT500 Burner Flat also mit seinem Äusseren mithalten? Auf den ersten Blick lautet meine Antwort darauf: Ja, sie können.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.