
Ratgeber
Besser als Guetzli: Formen mit Fimo-Knete ausstechen
von Pia Seidel
Nachdem mir Effekte wie die Marmor-Optik mit der ofenhärtenden Knete «Fimo» gelungen sind, probiere ich drei weitere Muster aus. Mit dem Ergebnis: Eines ist simpler und schöner als das andere.
Ich bin süchtig. Süchtig nach Fimo. Hast du einmal damit begonnen, gibt es kein Halten mehr. Weil es Spass macht und die Möglichkeiten unbegrenzt sind. Zumindest geht es mir so. Nur schon auf der Plattform Tiktok entdecke ich täglich unter dem Hashtag «polymerclay» neue Videos und Tutorials, die zum Nachmachen verleiten. Es gibt zahlreiche Farben und einfache Wege, effektvolle Muster zu kreieren. Drei davon habe ich bereits im letzten Beitrag getestet. Jetzt versuche ich mich an weiteren Techniken für Effekte wie den Animal-Print sowie den Layer- und Twisted-Look.
Die kreisrunden Formen mache ich dieses Mal zu Untersetzern. Sie können aber auch zu Schmuck, Schlüsselanhängern oder wonach dir gerade ist, werden. Für einen Untersetzer verwende ich jeweils einen «Fimo soft Normalblock» als Basisfarbe. Von den anderen Farben braucht es nur kleine Stücke. Hierfür eignen sich auch Reststücke von anderen DIY-Projekten.
Fimo soft ist für Anfänger gemacht, weil die Modelliermasse weicher ist und sich gut mit den Händen kneten lässt. Rolle die Knete, bevor du mit dem Gestalten beginnst, immer gut aus. So wird sie weicher und Luftlöcher lassen sich vermeiden. Für einen Untersetzer rolle ich eine Fläche circa acht bis zehn Millimeter hoch aus. Es ist wichtig, dass ich einige Millimeter zusätzlich einplane, weil die Basisfarbe später samt anderer Farbstücke erneut ausgerollt wird.
Zum Auswallen verwende ich einen Acrylroller, der schmal und transparent ist. Du kannst aber auch ein Nudelholz verwenden. Achte nur darauf, dass es sauber ist. Das Gleiche gilt für deine Arbeitsfläche und Hände. Gelangen Fusseln in die Masse, kannst du sie vorsichtig mit einem Feuchttuch entfernen.
Um den Schichten-Look zu kreieren, greife ich zum Set «Soft Color». Es enthält Pastellfarben, die besonders dünn ausgewallt, später transparent werden. Als Basis wähle ich die Farbe Beige und für die «Farbkleckse» verwende ich Pastellrosa, Weiss und ein schimmerndes Rosé-Gold aus der Reihe «Fimo effect». Die Anzahl Farben ist dir überlassen. Die farbigen Stücke sollten circa einen Millimeter hoch sein, bevor du sie auf der Grundfläche platzierst. Ich mache die Farbkleckse, indem ich Kügelchen forme, davon eine Scheibe abschneide und diese nochmals flacher mache. Am Ende rolle ich über die gesamte Fläche bis sich die Farben miteinander vermischen und ich die passende Höhe (circa fünf Millimeter) für die Untersetzer habe.
Um das Fell eines Leoparden nachzuahmen, musst du Farben überlagern. Wie beim Lagen-Look legst du die einzelnen Stücke aufeinander. Ich hab die Farben Schwarz, Rosé-Gold und Beige gewählt und sie wieder so dünn wie möglich ausgerollt. Die schwarzen Teile reisse ich dieses Mal ab, damit ihre Form unperfekt und natürlich wirkt. Auch hier rolle ich zum Schluss noch einmal über alles bis die Farben vermischt sind.
Der Twisted-Look ist gerade nicht nur bei Kerzen, sondern auch bei Fimo beliebt. Er bringt Abwechslung ins Spiel. Fertige dafür einfach zuerst beliebig dicke Rollen von jeder Farbe an. Verdrehe im Anschluss mindestens zwei Farben miteinander. Die Spiralen legst du auf die circa acht Mlilimeter hohe Grundfläche. Lass zwischen den Rollen etwas Abstand. Ich wähle Rosé-Gold als Grundton und als eine Farbe der Spirale sowie Weiss für den Kontrast. Jetzt heisst es nur noch auswallen bis sich die Lücken zwischen den Spiralen füllen.
Ob Animal-Print oder Lagen-Look – wenn ich mit dem Muster fertig bin, steche ich mit dem Deckel einer Dose die kreisrunde Form aus. Um unnötige Flecken oder Kratzer zu vermeiden, lege ich jedes fertig gestaltete Stück unmittelbar aufs Backpapier auf dem Ofenblech. Sollte sich doch mal ein Fussel auf der Oberfläche niederlassen, streiche mit einem Feuchttuch vorsichtig drüber. Unebenheiten korrigierst du, indem du vorsichtig mit dem Wallholz einmal über die Knetmasse rollst. Im schlimmsten Fall beginnst du noch einmal von vorne. Fimo kann immer wieder weiterverarbeitet werden, solange du ihn luftdicht lagerst.
Wenn du mit deinen Formen fertig bist, erhitze den Ofen auf 110 Grad Celsius. Stelle mit einem Ofenthermometer sicher, dass die Temperatur konstant bleibt. Nach 30 Minuten Backzeit nimmst du die Formen heraus. Lass sie auskühlen, bevor du sie weiterverarbeitest: Mit einem Lack verleihst du den Objekten Glanz und schützt sie vor Kaffeeflecken. ;)
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.