Produkttest

Die Foreo Luna Mini 3 im Test

Foreos Silikon-Gesichtsbürsten sind in zahlreichen Lifestyle-Magazinen und Blogger-Videos vertreten. Gamechanger oder teurer Schnickschnack? Wir haben die Luna Mini 3 an zwei Hauttypen getestet.

Etwas Kleines, das ganz gross ist. Mit diesem Slogan wirbt die schwedische Beauty-Tech Marke Foreo auf ihrer Webseite für die bunte Gesichtsbürste «Luna Mini 3». Anders als herkömmliche Bürsten besitzen Foreos Modelle keine Nylonborsten, sondern Noppen aus Silikon, welche laut Hersteller 35 mal hygienischer sind. Mittlerweile ist das Smart Facial Cleansing Device «Luna» in vielen Ausführungen und Farben erhältlich und kaum noch aus den zahlreichen Pflegeroutinen-Videos in den Sozialen Medien wegzudenken. Viele davon sind gesponsert. Ich bin entsprechend skeptisch.

Die Luna Mini 3 entfernt laut Foreo effektiv und schnell bis zu 99,5 % an Öl, Talg, Schmutz, Schweiss und abgestorbenen Hautschüppchen. Und das alles ganz sanft. Das Ergebnis in ihren Worten: Eine «wunderschön strahlende Haut», die «unglaublich sauber» wird, währenddem du ein «luxuriöses Spa-Feeling» geniessen sollst. Zusammen mit meiner Freundin Chantal, die einen anderen Hauttyp wie ich hat, möchte ich herausfinden, was am vermeintlichen Hype dran ist.

Was du über die Luna Mini 3 wissen musst

Damit wir wissen, was auf uns zukommt, verschaffen wir uns einen Überblick über die relevanten Produktinformationen. Foreo bezeichnet die Gesichtsbürste als Smart Facial Cleansing Massager. Also eine massierende Gesichtsreinigungsbrüste, die sich mit und ohne App steuern lässt. Die Luna Mini 3 ist das Nachfolgemodell zur Mini 2 und laut Hersteller im Vergleich zum Vorgängermodell mit längeren und mit um 25 Prozent weicheren Silikonnoppen sowie einer verbesserte Schall-Leistung ausgestattet. Ausserdem repräsentiert das Modell Mini die mittlere Grösse der Luna 3 Reihe.

Die Luna ist zu 100 % wasserfest und arbeitet mit Klangwellen, die für Vibrationen sorgen. Treffen diese auf die Haut, dringen sie laut Foreo tief in die Poren ein, wo sie Schmutz und Make-up-Rückstände entfernen. Ausserdem sollen diese pulsierenden Bewegungen die Blutzirkulation der Haut anregen und überschüssige Hautschüppchen abtragen.

Der Lieferumfang ist überschaubar.
Der Lieferumfang ist überschaubar.

Der Lieferumfang ist überschaubar: Bürste, USB-Kabel, ein Sample des Foreo-Serums, das du im Rahmen der Reinigung gar nicht benötigst, ein Reisebeutel und Schnellinstruktionen. Auf der Verpackung befindet sich ausserdem ein QR-Code, der uns für weitere Infos und Instruktionen zur Foreo-App weiterleitet.

Unsere Erwartungen

Um später beurteilen zu können, ob die Gesichtsbürste unseren Ansprüchen auch gerecht wurde, halten wir diese zuvor fest.

Chantal hat nach eigenen Angaben Mischhaut, die im Zentrum ihres Gesichts sehr ölig ist. Ausserdem hat sie erweiterte Poren und teilweise trockene Stellen am Rand des Gesichts wie zum Beispiel am Kinn. Sie erhofft sich durch die Foreo Luna Mini 3 ein verfeinertes Hautbild und weniger Hautschuppen. Meine Haut neigt grossflächig zur Trockenheit, wodurch ich im ganzen Gesicht Hautschüppchen habe, die ich mit der Luna loswerden möchte. Zusätzlich wünsche ich mir ein tiefenreines Gefühl nach der Anwendung und weniger Mitesser rund um meine Nase.

Chantal und ich testen die Bürste über einen längeren Zeitraum hinweg simultan aber unabhängig voneinander.

Anwendung

Bevor die Bürste einsatzbereit ist, laden wir unsere Geräte auf und entsperren sie über die Foreo-App. Ziemlich dreist, dass sich das Gerät ohne App und Smartphone nicht in Betrieb nehmen lässt. Da sind wir uns einig.

Die Luna Mini 3 liegt gut in der Hand.
Die Luna Mini 3 liegt gut in der Hand.

Die Foreo Luna Mini 3 ist kompakt, liegt gut in der Hand und hat eine angenehm samtige Haptik, so unser erster Eindruck. Das Design und die Farbe machen Lust, das Gerät auch tatsächlich zu verwenden und nicht nur im Spiegelschrank verkümmern zu lassen.

Die App

Ich empfehle jedem, vor der ersten Anwendung die Foreo Webseite mit all ihren Produktinformationen eingängig zu studieren. Wer das Gerät ohne App intuitiv verwenden will, lässt sich viele Einstellungsmöglichkeiten entgehen. Chantal hat das Gerät von Anfang an ohne App verwendet. Ich habe die App zwar als Starthilfe genommen, mich aber gleich auf den «Start Cleansing»-Button gestürzt, anstatt mich mal in den «Settings» umzusehen. So habe ich erst relativ spät bemerkt, dass ich in der App für jede Gesichtspartie auswählen kann, wie lange, mit welcher Massageintensität (von 1-12) und in welchem Glow Modus (Low / Medium / High) ich mein Gesicht reinigen möchte.

Ohne App lässt sich das Gerät nur eingeschränkt verwenden. Das nehmen wir in der Hektik des Alltags aber in Kauf und belassen es bei der appfreien Benutzung. So müssen wir nicht auch noch während unserer Abendroutine im Bad mit unseren Smartphones herumhantieren. Für die manuelle Bedienung einmal auf den Power-Knopf hinten drücken und schon vibriert das Gerät. Ein Doppelklick und die Foreo wechselt in den stärkeren «Express Glow Boost» Reinigungs-Modus. Nach 30 Sekunden stellt sich das Gerät von selbst ab.

Handhabung

Zwei Monate lang verwenden wir die Foreo Luna täglich einmal abends. Gesicht anfeuchten, etwas Cleanser auf die Noppen geben, Programm starten und übers Gesicht fahren. Chantal greift zu Beginn zweimal täglich zum Device. Nach drei Tagen fühlt sich ihre Haut aber gereizt an, weshalb sie auf eine Anwendung pro Tag reduziert. Wegen meiner faulen Ader kommt für mich von Anfang an nur einmal täglich infrage.

Den Cleanser gebe ich direkt auf die Noppen.
Den Cleanser gebe ich direkt auf die Noppen.

Die Luna ist auf ihrer Vorderseite mit feinen und auf der Rückseite mit dickeren Noppen ausgestattet. Die feinen sind flexibler und fühlen sich angenehmer an auf der Haut, weshalb wir beide nur mit der Vorderseite arbeiten. Während Chantal ihr Gesicht lieber mit der niedrigen Stufe reinigt, weil ihr die Vibrationen in der zweiten Stufe zu stark sind, switche ich immer mal wieder hin und her.

Durchgehende Noppen wären für schwer erreichbare Partien praktisch.
Durchgehende Noppen wären für schwer erreichbare Partien praktisch.
Auf der Vorderseite sind die Noppen ganz fein.
Auf der Vorderseite sind die Noppen ganz fein.

Die Luna lässt sich besonders über grössere Flächen wie Wangen und Stirn einfach navigieren. Knifflig wird's bei der Nase. Hier stösst das Design an seine Grenzen. Es ist zu gross. Wäre die Luna Mini 3 über den schmalen Grat zwischen Vorder- und Rückseite ebenfalls mit Noppen ausgestattet, hätte ich diese verwinkelten Stellen rund um die Nase vermutlich erreicht.

Reinigen lässt sich die Bürste mit Wasser und Seife. Ein bisschen Geduld braucht's aber, um die Seife auch gut in die Noppen einzuarbeiten und gründlich abzuspülen. Alternativ führt Foreo ein Reinigungsspray für Silikon in ihrem Sortiment.

Die Vibrationen schäumen den Cleanser auf.
Die Vibrationen schäumen den Cleanser auf.

Ergebnis

Acht Wochen später wollen wir wissen: Wurde die Luna unseren Erwartungen gerecht?

Chantals Mischhaut fühlt sich nach eigenen Angaben weicher und ebener an, weil sie die Hautschüppchen durch die regelmässige Anwendung tatsächlich losgeworden ist. Dadurch kann sie ihr Make-up besser auftragen. Die zuvor trockenen Stellen sehen insbesondere in Kombination mit der darauffolgenden Creme schön gepflegt aus. Ihrer Meinung nach hätte sie dieses Ergebnis aber auch mit einem Waschlappen und etwas Waschgel hinbekommen. An ihrem Hautbild mit den sichtbaren Poren hat sich hingegen nichts verändert.

Anders als bei meinem Test-Gspänli sind meine Hautschuppen noch da. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass ich mit meinem trockenen Hauttyp viel mehr Schuppen habe als meine Testpartnerin. Auf mein regelmässiges Peeling kann ich also nicht verzichten. Was mir positiv aufgefallen ist: Verwende ich die Luna nach dem Abschminken, entfernt das Gerät Make-up-Rückstände, die sonst auf meiner Haut zurückgeblieben wären. Das erkenne ich am verfärbten Cleanser-Schaum. Mitessertechnisch bleibt alles beim Alten. Das könnte daran liegen, dass ich meine Nase als Problempartie mit dem Design nicht gut angehen konnte. Auch das tiefenreine Gefühl kommt mir zu kurz. Hier fehlt mir der mechanische Aspekt, den gewöhnliche Gesichtsbürsten mit sich bringen.

Für die Wangen ist die Grösse der Luna Mini 3 ideal.
Für die Wangen ist die Grösse der Luna Mini 3 ideal.

Was die Akkulaufzeit anbelangt, sind wir beeindruckt. In den zwei Monaten der Testphase mussten wir unsere Geräte kein einziges Mal aufladen.

Unser Fazit: Kein Gamechanger

Die Foreo Luna Mini 3 ist definitiv kein Muss, sondern ein luxuriöses nice-to-have, das einwandfrei funktioniert. Wunder brauchst du von der Bürste keine zu erwarten. Kleine, trockene Partien bekommst du damit in den Griff. Bei meiner trockenen Haut kann ich hingegen keinen befriedigenden Unterschied zu meiner Routine ohne Foreo feststellen. Du liebst smarte Gadgets, hast sensible Haut und kämpfst mit Pickeln oder starken Unreinheiten? Dann könnten dir die sanften Noppen und der Hygiene-Aspekt zugutekommen. Ansonsten zahlst du aber für ein Hautgefühl, das du auch mit einem Lappen oder einem Peeling hinbekommst. Das Wellness-Feeling lässt zwar schüchtern grüssen, ist aber kein Kaufgrund. Weshalb alle Beauty-Gurus so einen Wind machen? Vermutlich, weil sich das Gerät erst dann so richtig gut anfühlt, wenn man es als Luxusgut gratis bekommt.

Du hast Fragen oder die Foreo Luna Mini 3 selbst schon ausprobiert? Teile deine Erfahrungen mit uns in der Kommentarspalte!

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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


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