Hintergrund

Das schwarze Gold des Gartens – Aufbau eines Komposts

Kompostieren will gelernt sein. Hier erfährst du, was du beim Aufbau eines Komposts beachten musst und warum die daraus gewonnene Erde für uns so wertvoll ist.

Das schwarze Gold des Gartens

In jedem Haushalt fällt Grünabfall an: in der Küche Abfall von Gemüse, Salat und Obst ‒ im Garten beispielsweise Laub, Sträucher- und Rasenschnitt. All dieses Material ist organisch und verrottet irgendwann – sollte daher nicht mit dem Restmüll entsorgt werden. Für den Verrottungsprozess braucht es Sauerstoff, Wasser und Wärme. Wenn alle drei Faktoren stimmen, können Pilze, Bakterien, Insekten, Würmer und andere Kleinlebewesen das Grün in wertvolle Komposterde umwandeln.

Indem wir dem Boden Kompost beigeben, führen wir dem Boden Nährstoffe zu. Dies fördert den Wasser- und Sauerstoffhaushalt, d.h. die Aufnahme- und Speicherfähigkeit der Erde von Regen- und Giesswasser. Zusätzlichen Dünger benötigt es dadurch nicht. Die im Kompost heimischen Lebenwesen führen zu einer guten Durchlüftung des Bodens. Das Wurzelwachstum und die Humusbildung werden nachhaltig gefördert und der Boden wird sehr fruchtbar.

Der richtige Behälter

Der Behälter sollte von der Grösse her dem Haushalt angepasst sein, einen Deckel für die Feuchtigkeitsregulierung haben und eine gute Isolation aufweisen (doppelwandiger oder dicker Kunststoff). Mit einem isolierten Komposter kann man bis in den Winter hinein den Verrottungsprozess aufrechterhalten und hat schneller gute Komposterde.

Weitere Behälter zur Kompostierung findest du hier

Der richtige Zeitpunkt

Gut geeignet zum Start eines Kompostaufbaus sind die Herbstmonate. Hier fallen ausreichend Schnittgut/Gartenabfälle an, die sich wunderbar schichten lassen. Diese wandern umgehend in den Aufbau und bieten passendes Material für den Start.

Der richtige Standort

Der Standort, des zu kompostierenden Materials spielt eine grosse Rolle. Dieser sollte leicht schattig und windgeschützt liegen und gut zu erreichen sein, damit du auch mit der Schubkarre einfach zufahren und ab- bzw. aufladen kannst.

Die wichtigsten Schritte zum Aufbau

  1. Zuerst musst du für den Komposter einen halbschattigen Platz im Garten aussuchen (im Winter sollte der Platz genug Sonne abbekommen).
  2. Material für den Kompost sammelst du in zwei verschiedenen Haufen neben dem Komposter: trockenes Material (z. B. Baumschnitt, Stroh, trockenes Laub, Sägemehl, Späne) und feuchtes Material (z. B. Küchenabfälle, Rasenschnitt, Obst, frisches Laub, Stallmist, Blumen, Zierpflanzen). Vor dem Kompostieren müssen grosse Abfälle, wie z.B. Äste, Zweige und sehr grosse Stauden zerkleinert werden. Hierzu werden in der Regel Häcksler verwendet. Oder eine Gartenschere und viel Ausdauer.
  3. Für die unterste Schicht im Kompost ist es hilfreich, wenn man einen halben Kübel voll von einem anderen Komposter verwenden kann.
  4. Dann mischst du das feuchte mit dem trockenen Material und gibt es in den Komposter. Das Mischen ist wichtig, damit die Küchenabfälle keine zu dichte, feuchte Schicht bilden.
  5. Zu guter letzt giesst du den Kompost und deckst ihn mit dem Deckel zu.
  6. Nach ca. 3-4 Wochen solltest du den Kompost durchmischen. Das funktioniert am besten mithilfe einer Schaufel. Falls der Kompost zu trocken ist, musst du ihn etwas giessen, falls er zu feucht ist, solltest du trockenes Material darunter mischen. Das ist wichtig: zu feuchter Kompost fängt an zu stinken.
  7. Nach weiteren 8-9 Wochen ist der Kompost soweit fertig, dass du ihn als Dünger verwenden kannst.
  8. Nach 5-6 Monaten ist aus dem Material eine gut strukturierte Komposterde entstanden, welche du durch die Klappen entnehmen kannst.

Verwendung der Komposterde

Die Komposterde verteilst du am besten oberflächlich Ende Winter oder im zeitigen Frühjahr. Gleichmässiges Verteilen über den zuvor gelockerten Boden ist optimal. Insbesondere durch das Lockern wird der Kompost mit dem Boden vermengt. Eine Schicht von 1-2cm Komposterde ist ausreichend für das ganze Jahr.

Das gehört nicht in den Kompost

Sehr viele Küchenabfälle können im Kompost verwertet werden und sorgen dafür, dass der Abfallsack sich langsamer füllt. Einige Dinge solltest du aber nicht in den Kompost werfen:

  • Schimmlige oder verfaulte Lebensmittel oder Pflanzenreste
  • Schalen von Zitrusfrüchten und Bananenschalen
  • gekochte Speisen und insbesondere Fleischreste sind ein Rattenmagnet
  • Samen von Unkräutern wie Hahnenfuss
  • langsam verrottendes Laub zB von Kirschlorbeer, Kastanie oder

Was tun, wenns zu stinken beginnt?

Ein korrekt gepflegter Komposthaufen stinkt kaum. Wenn der Kompost stinkt, ist nicht alles verloren. Aber du musst jetzt handeln (bevor du noch Streit mit den Nachbarn bekommst).

  • Sorge für eine gute Belüftung: Achte darauf, dass die Belüftungsschlitze frei sind und wälze den Inhalt gründlich um.
  • Entfeuchte den Inhalt, indem du trockenes Material wie Schnittabfälle oder Stroh zuführst.
  • Wenn es ganz übel stinkt, hilft eine Schutzschicht aus Erde.

Diese Produkte werden dir beim Aufbau deines Komposts behilflich sein:

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Madeleine Bello
Senior Brand Communications Manager
Madeleine.Bello@digitecgalaxus.ch

Meine Inspiration und Energie finde ich in der Natur – sei es beim Wandern oder Skifahren in den Bergen oder beim Reisen in fremde Länder. Zu begeistern bin ich darüber hinaus für Fotografie, TV-Serien, Kaffee und gutes Essen.

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