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Darum ist der pH-Wert im Pool wichtiger als alles andere

Für sauberes Wasser im Pool genügt es nicht, einfach viel Chlor hineinzuschütten. Ohne den richtigen pH-Wert nützt das Desinfektionsmittel deutlich weniger. Ein falscher pH-Wert richtet sogar Schaden an.

Was im Freibad die kompetente Bademeisterin erledigt, musst du im Aufstellpool zu Hause selbst übernehmen: das Wasser sauber halten. Ich bin inzwischen im vierten Jahr Poolboy bei uns daheim. Der Rundpool mit seinen 4500 Litern Wasser ist mein Revier.

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    von Martin Jungfer

Seit ich weiss, dass es vor allem auf den richtigen pH-Wert ankommt, ist meine Aufgabe deutlich einfacher. Als guter Poolboy bist du immer auch ein wenig Chemiker. Das fängt schon damit an, den pH-Wert zu verstehen. Für was steht «pH» überhaupt? «pH» steht für das lateinische «pondus Hydrogenii», übersetzt «Gewicht des Wasserstoffs». Der pH-Wert in einer Flüssigkeit bezeichnet die Konzentrationen von Wasserstoff-Ionen in ihr. Die Skala reicht von 0 bis 14. Bei einem Wert von 7 gilt Wasser als neutral, ist also weder basisch noch sauer.

Warum ist der pH-Wert überhaupt wichtig?

  1. Vor allem bestimmt der pH-Wert darüber, ob das von dir gewählte Desinfektionsmittel überhaupt wirkt. Seine maximale Desinfektionswirkung kann Chlor – das meistgewählte Mittel – entfalten, wenn der pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 liegt. Auch andere Zusätze wie Flockungsmittel wirken im «richtigen» pH-Bereich deutlich besser.
  2. Einen zu hohen oder niedrigen pH-Wert wirst du spüren – und zwar in Form von geröteten Augen oder juckender Haut.
  3. Ist der pH-Wert zu niedrig, also im sauren Bereich unter 7,0, sind Metallteile in Gefahr. Sie können rosten.

Wie kommt es zu einem zu niedrigen oder zu hohen pH-Wert?

Im Normalfall tritt eher ein zu hoher pH-Wert als Problem auf. Eine Ursache sind Fremdstoffe im Wasser, wie Blätter, tote Insekten, Bakterien oder Haare. Sie können für ein Absinken des pH-Werts sorgen. Hier hilft nur eines: regelmässig mit dem Kescher ausrücken. Und natürlich immer wieder filtern und den Filter reinigen, wenn er verschmutzt ist. Auch zu viel Reinigungsmittel kann erhöhte pH-Werte begünstigen. Zu erkennen ist ein erhöhter pH-Wert daran, dass das Wasser trüb oder sogar milchig wird.

Ist der pH-Wert dagegen zu niedrig, ist oft Regenwasser der Grund dafür. Wenn es vom Himmel fällt, hat es einen pH-Wert von etwa 5,6 bis 5,8 und ist saurer, als das Poolwasser sein sollte. Regnet es also grössere Mengen, sinkt der pH-Wert in deinem Pool. Eine Abdeckung verringert das Problem.

Einen zu niedrigen oder zu hohen pH-Wert solltest du dringend korrigieren. Dafür gibt es Mittel, die zum Glück so bezeichnet werden, dass sie zu ihrer Wirkung keine Frage offen lassen.

Planet Pool PH-Minus Granulat (1600 g)
Poolchemie
CHF15.– CHF9.38/1kg

Planet Pool PH-Minus Granulat

1600 g

Planet Pool PH-Plus Granulat (1000 g)
Poolchemie
CHF14.70 CHF14.70/1kg

Planet Pool PH-Plus Granulat

1000 g

Planet Pool Starterset (1110 g, 5000 ml)
Poolchemie
CHF55.90 CHF50.36/1kg

Planet Pool Starterset

1110 g, 5000 ml

Auf den Mitteln gibt es die Dosieranleitungen, passend zur Grösse deines Pools. Die Grundregel lautet: Erst den pH-Wert richtig einstellen, dann Desinfektionsmittel hinzugeben. Ich messe zum Beispiel an warmen Tagen immer morgens den pH-Wert. Liegt er nicht im Normbereich, helfe ich mit Heber oder Senker nach. Nach ein paar Stunden hat sich der ph-Wert in der Regel eingependelt. Dann steht einer kleinen Erfrischung nach Feierabend nichts mehr im Weg. Bei zu tiefem oder zu hohem pH-Wert solltest du wegen der Gesundheitsgefahren (siehe oben) besser auf diese Abkühlung verzichten.

Wie messe ich den pH-Wert am besten?

Gut, dass du die Frage hier stellst. Du hast also erkannt, dass es wichtig ist. Beim Messen kannst du entweder auf Papierstreifen setzen, mit Tabletten arbeiten oder dir ein digitales pH-Meter anschaffen.

Weil du im Pool einen eher grosszügig bemessenen Zielbereich hast, musst du hier nicht allzu viel Geld ausgeben. Ich habe anfangs mit den Tabletten-Lösungen gearbeitet, bin aber letztlich bei Papierstreifen hängengeblieben. Den Lackmustest kenne ich noch aus dem Chemieunterricht. Das Ergebnis ist nicht super genau, aber dank der Farbskala auf der Plastikdose ist es problemlos möglich, den Abgleich zwischen eingefärbten Teststreifen und pH-Wert zu machen. Zudem bekomme ich das Ergebnis recht schnell: drei Sekunden ins Wasser, 15 Sekunden warten, fertig. Neben dem pH-Wert liefert mir der Teststreifen auch gleich noch den Chlorgehalt.

Das oben verlinkte digitale pH-Messgerät habe ich mir kürzlich angeschafft. Hier bekomme ich den pH-Wert auf ein Hundertstel genau. Der Nachteil: das Gerät braucht Batterien, muss regelmässig justiert werden – und es dauert ziemlich lange, bis ich über die Glaselektrode einen stabilen Wert auf dem Display bekomme. Ausserdem: Falls du dir trotzdem so ein Gerät kaufst, sei nicht wie ich und ziehe nach dem Auspacken erst einmal diese lustige Kappe unten ab. Darin ist nämlich eine Eichlösung, die ich prompt ausgeleert habe und nachkaufen musste.

Wasser warm, ph-Wert zu hoch. Das zeigt mir das digitale pH-Meter hier an.
Wasser warm, ph-Wert zu hoch. Das zeigt mir das digitale pH-Meter hier an.
Quelle: Martin Jungfer

Hast du Fragen zum pH-Wert im Pool? Oder Tipps, die du der Pool-Community weitergeben möchtest? Dann gerne hier in den Kommentaren platzieren.

Titelfoto: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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