
Ratgeber
Welches Duvet ist das richtige Modell für dich?
von Vanessa Kim
Hast du dich schon mal gefragt, warum die Schulterpartie deiner Pullover immer ausleiert oder Blusen und Kleider ständig vom Bügel rutschen? Die Wahl des richtigen Kleiderbügels macht den Unterschied.
Fast jedes Mal, wenn ich in einen fremden Schrank blicke, bekomme ich 0815-Plastikbügel zu sehen. Kein Wunder, in Supermärkten werden sie dir im Mehrpack schon fast nachgeworfen. Abgesehen davon, dass sie hässlich sind, wenn du diverse Farben kombinierst, können sie deinen Kleidern schaden. Wenn sie schlecht verarbeitet sind.
Das musste ich auf die harte Tour lernen. Meiner Garderobe sind einige Billigbügel zum Opfer gefallen. Jeden Morgen fühlte ich mich wie Krystle Carrington aus dem «Denver Clan». Ausgebeulte Pullover standen auf der Tagesordnung. Auch kaputte Seiden- und Chiffonblusen. Ich hatte die Schnauze voll. Darum habe ich mir hochwertigere Kleiderbügel zugelegt. Eine Investition, die ich bis heute nicht bereut habe. Im Gegenteil. Hätte mir bloss schon eher jemand gesagt, dass Kleiderbügel nicht nur eine Frage des Budgets sind, sondern dass jedes Modell einen bestimmten Zweck erfüllt.
Wenn du in deinem Schrank nur Pflegeleichtes wie Baumwollhemden und stinknormale Sweatshirts hortest und es dir schlichtweg egal ist, wie das Innenleben deines Schranks aussieht, spricht nichts gegen Kunststoffbügel. Im Gegensatz zu Holz, Metall und Samt eignen sie sich auch, um nasse Wäsche daran aufzuhängen. Das preiswerte Kunststoffmodell ist zudem je nach Ausführung ein platzsparendes Fliegengewicht. Seine Leichtigkeit wird jedoch dann zum Manko, wenn du es für schwere Kleidungsstücke wie Jacken und groben Strick verwendest. Zu schwere Textilien können Kunststoffbügel verbiegen.
Je glatter die Oberfläche des Bügels, desto leichter rutschen Oberteile und Kleider (mit einem grossen Ausschnitt) ab. Deshalb rate ich dir zu einem Exemplar mit gerillten oder gummierten Enden. Alternativ rüstest du es mit Anti-Rutsch-Streifen auf oder investierst dir direkt in ein rutschfestes Modell (siehe Textilbügel). Achte beim Kauf auf die Verarbeitung des Materials. Fehler im Plastik wie schlecht verarbeitete Nähte oder spitz abstehende Stellen beschädigen heikle Stoffe wie Seide oder Krepp.
Hier geht's zu allen Plastikkleiderbügeln.
Der Klassiker unter den Bügeln ist robust und eignet sich für Schweres wie Jacken und Mäntel. Aus diesem Grund hängen in meiner Garderobe im Flur nur Holzbügel ab. Um zu vermeiden, dass sich die Schulterpartie von schweren Textilien verformt, empfehle ich dir ein Modell mit breit auslaufenden Bügelenden, die für den nötigen Halt sorgen. Gegen Holz spricht jedoch, dass es je nach Ausführung zwar nicht gerade das schmalste Exemplar ist. Dafür sieht es hochwertig aus.
Auch wenn du ein «Natur-Fan» bist, rate ich dir von unbehandeltem Holz ab. Du läufst sonst Gefahr, dass du dir bei Unebenheiten im Material früher oder später einen Holzsplitter einfängst – im Finger und in Kleidungsstücken. Oberteile aus empfindlichen Materialien können daran hängen bleiben und aufreissen. Bei lackiertem Holz ist das nicht der Fall.
Hier geht's zu allen Kleiderbügeln aus Holz.
Schick, schicker, Metallbügel. Goldene oder kupferfarbene Exemplare sind gerade im Trend und machen den Inhalt deines (begehbaren) Schranks im Nu zum Hingucker. Sie sind aber nicht nur hübsch anzusehen, sondern stabil und gleichzeitig platzsparend. So passen noch mehr Kleidungsstücke in die einzelnen Schrankabteile.
Nebst dem eher hohen Preis hat dieser Kleiderbügel einen weiteren Haken: Klamotten mit einem weiten Ausschnitt wie Blusen, Tops, Kleider oder Cardigans und feine Materialien wie Seide und Chiffon neigen dazu, vom Bügel zu rutschen. Auch hier gilt: Anti-Rutsch-Streifen geben glatten Materialien Halt. Oder wähle ein Modell, das an beiden Enden Kerben hat. Gib im Zweifelsfall lieber etwas mehr für Qualität aus: Allfällige Nähte im Metall müssen glatt verarbeitet sein, damit delikate Textilien nicht aufrauen oder zerreissen.
Hier geht's zu allen Kleiderbügeln aus Metall.
Kleiderbügel, die mit Textilien wie Samt oder Seide ummantelt sind, sind nicht die schönsten, erfüllen aber in meinem Fall die wichtigsten Kriterien, die ich an einen Bügel stelle: Er muss zu meinen Kleidern besonders schonend sein, damit ich mir bei heiklen Stoffen wie Seide oder Krepp keine Sorge um potenzielle Löcher machen muss. Da diese Art von Textilien dazu neigt, vom Bügel zu rutschen, benötige ich zudem ein Modell mit Anti-Rutsch-Effekt. Weil das bei Seide nicht der Fall ist, ist meine Wahl schlussendlich auf Samtbügel gefallen.
Alternativ gibt es auch gepolsterte Textilbügel. Diese eignen sich für Kleidungsstücke mit feinen Trägern. Die Wattierung im Bügel sorgt für einen lockeren und schonenden Halt von selten Getragenem wie Ballroben oder ein Brautkleid.
Hier geht's zu allen Textilkleiderbügeln.
Das unförmigste aller Modelle ist gleichzeitig eines der praktischsten – wenn du es nicht in deinem Schrank aufhängst. Aufgrund seiner Masse benötigt es überdurchschnittlich viel Platz. Seine Kurven sorgen dafür, dass Kleidungsstücke so auf ihm hängen, als ob du sie gerade tragen würdest. So können sie nicht ausleiern und Abdrücke auf Stoffen oder Beulen sind passé.
Bei mir kommen aufblasbare Kleiderbügel nach dem Wäschewaschen zum Einsatz: Pflegeleichtes wie T-Shirts und Sweatshirts hänge ich feucht auf. Durch die vorgeformten Kurven des Bügels behält Nasses beim Lufttrocknen seine Form.
Bei Nichtgebrauch lasse ich die Luft raus und verstaue ihn platzsparend. Aufgrund dieses Features ist der Bügel der ideale Reisebegleiter im Koffer.
Hier geht's zu allen aufblasbaren Kleiderbügeln.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.