Anne zeigts: Kissen nähen – so leicht ist das!

Hast du eine alte Nähmaschine zu Hause? Und ein Stück Stoff, sei es ein überzähliger Vorhang oder ein ausgedientes Hemd? Perfekt! Sehr viel mehr brauchst du nicht, um damit einen hübschen Bezug für ein Kissen zu nähen.
In einer dreiteiligen Serie zeigt uns Anne Näharbeiten zum Nachmachen. Für die erste Folge hat Anne einen Bezug für ein Kissen ausgewählt. Im Video zeigt sie uns, wie man das macht. Es sind nur vier Nähte zu nähen. Diese Anleitung in vier Schritten schafft wirklich jeder!
Falls du noch keine Nähmaschine dein eigen nennst: Eine Nähmaschine muss nicht teuer sein. Einfache Maschinen gibts für unter 150.- Franken bei uns im Shop. Damit kann man schon sehr viele Handarbeiten bewältigen. Die teureren Modelle haben schon ihre Vorzüge, aber wer keine wilden Muster-Programme benötigt, der braucht den eingebauten Computer erstmal nicht. Oder vielleicht fragst du bei den Nachbarn, ob du die Nähmaschine für einen Nachmittag ausleihen kannst.
Das brauchst du:
Schritt 1: Stoff vorbereiten
Unser Bezug wird nicht mit Knöpfen oder Reissverschluss zugemacht, ein Einschlag wird das Kissen festhalten. So wie die Bettdecken und Kissen im Hotel, weshalb das auch Hotelverschluss genannt wird.
Die Masse des benötigten Stoffes richten sich nach dem Kissen, das im Bezug Platz finden soll. Faustregel: Rechne rundherum einen Zentimeter mehr Platz ein. Beispiel: Wenn das Kissen 48x48 cm gross ist, wirst du beim Stoff 50 cm benötigen.
In der Länge wird so gerechnet: Vorderseite (im nachfolgenden Bild Nummer 3) + Rückseite (2) + Einschlag (1). Der Einschlag ist mit 25 cm recht grosszügig berechnet. Wenn dein Stoffstück also nur 50 cm x 115 cm gross ist: klappt auch! Die Masse zeichnest du mit Hilfe von Massband und Stoffkreide ein.
Zusätzlich zu den Rändern, wo du schneiden willst, zeichnest du am besten auch gleich den Einschlag und die Kante des Kissens ein. Danach schneidest du das Stoffstück mit der Schere zu.
Tipp: Ein weisser Kreidestift wie er beim Jassen gebräuchlich ist oder ein angespitztes Stück Seife tun es auch.

Schritt 2: «Güfelen» und Säume nähen
Zunächst werden beide kurzen Seiten abgenäht: Diese beiden Ränder des Stoffes bilden die Öffnung des Bezugs und wir möchten nicht, dass der Stoff hier ausfranst. Schlage etwa 1 cm Stoff ein, mit der Aussenseite nach innen. Mit Stecknadeln fixierst du den Umschlag. Wenns beim ersten Mal nicht klappt, helfen das Massband oder das Bügeleisen dabei, den Falz eine Weile in Form zu halten. Mit der Nähmaschine nähst du entlang des Saums.
Ziehe den Stoff beim Nähen immer leicht nach hinten weg. So hast du immer eine schöne, glatte Naht und das Führen des Stoffstücks fällt so auch leichter. Stelle dabei die Nähmaschine auf Steppstich ein, auch bekannt als Geradstich. Wenn sich der Stoff beim Nähen zusammenzieht, ist entweder die Fadenspannung zu fest eingestellt oder das Garn ist zu dick, mehr dazu solltest du im Handbuch deiner Nähmaschine finden.
Auf der gegenüberliegenden Seite wiederholst du das Ganze.
Tipp: Setz die Güfeli immer so, dass du sie, wenn du den Stoff unter der Nähmaschine durchziehst, einfach herausziehen kannst. Also so, dass du mit dem Füsschen der Nähmaschine auf die Spitzen der Stecknadeln zufährst, nicht auf die Köpfchen.
Schritt 3: Stoff richtig zurechtlegen
Lege nun den Stoff so vor dich, dass die zukünftige Innenseite oben liegt. Dann faltest du zuerst von rechts den Einschlag (1) bis zur Kreidemarkierung um. Danach drehst du alles vorsichtig kopfüber um, so dass die Aussenseite oben liegt. Klappe nun von rechts entlang der Markierung zusammen. Vor dir liegt ein Stoffquadrat mit der Innenseite. Drehe den Stoff abermals behutsam. Du siehst nun den Einschlag, der bis in die Mitte reicht.
Hier ist exakte Arbeit gefragt! Anne zeigt das Falten im Video ab Minute 1:05.


Teil 3 nun auf der Rückseite auch umklappen:

Setz nun wieder einige Stecknadeln an den beiden offenen Seiten des Kissens, damit dir nachher beim Nähen nicht der Stoff unter der Nähmaschine verrutscht.
Schritt 4: Seiten nähen
So, schon fast fertig! Nähe nun die Seiten des Kissens oben und unten zusammen. Halte wenige Millimeter Abstand zum Rand. Wichtig: Fahre am Anfang und am Schluss jeweils ein Stück vor, dann ein Stück zurück, dann wieder vorwärts. Das wird gemacht, weil die Naht an den Enden besonders kräftig sein soll und so vernähen wir den Faden.
Stülpe nun den Stoff um. Tadaaa! Fertig ist dein nagelneuer Kissenbezug.

Tipp für Eltern
Ein super Mitbringsel oder Geschenk! Nimm ein Leintuch und gestalte zusammen mit deinem Kind einzigartige Muster. Kinderfüsse, Handabdrücke, Herbstblätter oder à la Jackson Pollock wild herumkleckern – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Alles, was du zusätzlich benötigst, ist ein wenig Stofffarbe.


Ich bändige das Editorial Team. Hauptberuflicher Schreiberling, nebenberuflicher Papa. Mich interessieren Technik, Computer und HiFi. Ich fahre bei jedem Wetter Velo und bin meistens gut gelaunt.