9 Tipps für schöne Hochzeitsfotos
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9 Tipps für schöne Hochzeitsfotos

Thomas Kunz
8.7.2016

Du bist der passionierte Fotograf im Kollegenkreis. Du hast die Anfrage bekommen, eine Hochzeit zu fotografieren. Hilfe!

Ich bin ja schon zur Stelle! Seit mehreren Jahren gehört die Hochzeitsfotografie zu meinen Leidenschaften. Hier stelle ich dir meine 9 besten Tipps vor, wie du das Beste aus deinen Fotos holen kannst. Sie helfen auch, wenn du keine Lust mehr auf die immer gleichen Hochzeitsfotos hast, neue Ideen brauchst oder einfach mal wissen willst, auf was bei der Hochzeitsfotografie geachtet werden sollte.

1. Kamera

Zuerst musst du dir sofort die neueste, teuerste und grösste Kamera zulegen, die du auf digitec.ch finden kannst! Und passend dazu mindestens drei Objektive… nein, natürlich nicht! Meine erste Kamera war die Nikon D90. Sie eignet sich für ambitionierte Einsteiger und mit ihr habe ich auch «meine» erste Hochzeit eines Freundes fotografieren dürfen. Es braucht nicht von Beginn an das teuerste oder technisch ausgereifteste Equipment. Nimm dir die Zeit, verschiedene Kameratypen kennenzulernen und finde heraus, welcher Kameratyp in Sachen System und Haptik zu dir passt. Ob nun Spiegelreflex oder spiegellose Systemkamera, je mehr Spass du beim Fotografieren hast, desto besser werden die Bilder von Braut und Bräutigam. Einmal Nikon-Fan... immer Nikon-Fan. Ich lotse euch hier mal unauffällig zu den Kameras.

2. Objektiv

Lichtstarke Objektive sind ein Muss, um auch bei schlechteren Lichtverhältnissen, in der Kirche oder beim Apéro im Kellergewölbe noch stimmungsvolle Bilder aufzunehmen. Für Einsteiger empfehle ich das 50mm f/1.8, welches verschiedene Hersteller bereits ab 100.– anbieten. Ein zusätzliches Zoom-Objektiv bietet sich für verschiedene Einsatzbereiche an. Somit bist du für alle Situationen gewappnet.

Nikon AF-S Nikkor 50mm f/1.8G (Nikon F, Vollformat)
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Nikon AF-S Nikkor 50mm f/1.8G

Nikon F, Vollformat

Canon EF 50mm f/1.8 STM (Canon EF, Vollformat)
Objektiv
CHF100.–

Canon EF 50mm f/1.8 STM

Canon EF, Vollformat

3. Blitz

Setzt man sich mit dem Thema Blitz auseinander, wird einem schnell klar, dass das direkte Blitzen bei Portraits unschöne Resultate liefert. Der Blitz lässt Gesichter flach wirken. Es empfiehlt sich, mit einem Aufsteckblitz immer indirekt zu blitzen. Heisst, dass man den Blitz gegen die Decke oder eine weisse Wand richtet. Zubehör wie etwa der «Gary Fong Diffusor» helfen, den Effekt zu optimieren.

4. Planung

Das Brautpaar hat sich meist schon länger auf die Hochzeit vorbereitet und hat konkrete Pläne. Bei einem gemeinsamen Meeting kann man über wichtige Infos zum Tagesablauf sowie über Wünsche und Vorstellungen sprechen. Passe dich der Agenda an. Wann ist die Braut beim Frisör? Wann schmeisst sich der Bräutigam in Schale? Ist eine Überraschung für die beiden seitens der Gäste geplant? Wann und wo finden Apéro, Festessen und die Party danach statt? Trauzeugin und Tauzeuge sind dabei deine besten Freunde. Erstelle eine Liste mit den wichtigsten Sujets, die fotografiert werden sollen.

Hint: Es gibt bei einer Hochzeit ein paar Punkte, die man unbedingt dokumentieren muss. Zum Beispiel:

  • Die Übergabe des Rings
  • Der Kuss
  • Das Verlassen der Kirche
  • Gruppenfotos
  • Der Hochzeitstanz
  • Torte anschneiden

.. diese Momente gehören zu den wichtigsten für das Brautpaar: die gilt es nicht zu verpassen.

Und rechne immer mit dem Ungeplanten: Ich hatte einmal einen Pfarrer, der den obligaten Kuss unauffällig ansagte und nur symbolisch mit seinen Fingern bedeutete, dass sich das Brautpaar küssen darf – welches auch sofort loslegte. Den Kuss konnte ich gerade noch in letzter Sekunde festhalten. Es gab auch schon Momente, in denen der Autofokus nicht fokussieren wollte. Hier gilt es, Ruhe zu bewahren und rasch auf manuellen Fokus umzustellen und so den Moment so gut es geht festzuhalten.

Ein anderes Mal entschwand das Brautpaar gerade auf einem Boot. Ich war leider auch noch an Bord und musste im letzten Moment samt Ausrüstung auf den Steg springen.

In diesen Momenten sorgen die Gewissheit um die richtige, wohlsortierte und erprobte Ausrüstung für ein gutes Gefühl. Genügend Speicherkarten, geladene Akkus und vielleicht sogar eine Backup-Kamera geben Sicherheit und mehr Ruhe beim Fotografieren durch den Tag.

5. Nutze das Licht

Aus meiner Sicht bieten sowohl der frühe Morgen als auch die Zeit vor dem Sonnenuntergang das beste Licht, um zu fotografieren. Zu dieser Zeit steht die Sonne eher tief und es lassen sich stimmungsvolle Fotos schiessen. Klar, bei einer Hochzeit ist alles durchgetaktet, auch die Zeit für Fotos. Hier bietet es sich natürlich an, dass du dich schon vorher mit der Location vertraut machst und im Vorweg planst, wie im vorherigen Punkt erwähnt, wann und wo Bilder entstehen sollen.

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6. Neues ausprobieren

Um nicht nur schöne, klassische Hochzeitsfotos aufzunehmen, sondern auch unerwartete – und deshalb eindrucksvolle – Bilder zu schiessen, gibt es nur eines: probier etwas Neues aus!

  • Fotografiere aus verschiedenen, unüblichen Blickwinkeln – z.B. von unten, ganz weit weg, ganz nahe drauf oder natürlich auch von weit oben. Derzeit gelten Drohnen-Fotos als der absolute Hit.
  • Gegen die Sonne fotografieren. Früher galt dies als Tabu, doch mittlerweile hat es sich als Stilelement etabliert und kreiert einzigartige Effekte. Vor allem wirkt es überaus romantisch.
  • Weg vom Standard! Fotografiere z.B. durch die Scheiben eines Oldtimers, Blätter, oder den Schleier der Braut. Beziehe deine Umgebung mit ein!
  • Oft ist das Brautpaar am grossen Tag so beschäftigt, dass ihnen kleine Details gar nicht so auffallen. Umso mehr freuen sie sich dann über Bilder, die genau das einfangen und hervorheben. Fotografiere die Schuhe oder das Kleid, die Frisur sowie den Blumenstrauss der Braut oder die schicken Manschettenknöpfe des Bräutigams und… Eheringe nicht vergessen! :-)

7. Und nicht vergessen: Habt Spass zusammen!

Das Brautpaar soll nicht immer steif posieren und direkt in die Kamera blicken. Lass sie in die Ferne schauen, fotografiere spontan, halte die kleinen Augenblicke zwischen ihnen fest. Lass sie für ein paar Fotos improvisieren und Spass haben.

8. Übung macht den Meister

Um sich mit einer Kamera vertraut zu machen und seinen eigenen Stil weiterzuentwickeln, braucht es Zeit und Übung. Nutze jede Gelegenheit, um zu fotografieren und tausche dich mit Gleichgesinnten über die besten Tipps und Tricks aus. Hole dir auch Inspiration bei anderen Fotografen, es müssen nicht immer Hochzeitsfotografen sein. Vielleicht entdeckst du ja Stilelemente, die dir gefallen und sich auch auf Hochzeitsfotografie anwenden lassen.

9. Last but not least: Bildbearbeitung

Ob Einsteiger oder professioneller Fotograf: um Fotos den letzten Schliff zu verpassen, empfehle ich die Bearbeitungssoftware «Adobe Lightroom». Damit kannst du Helligkeit, Farben oder Sättigung anpassen. Du kannst damit einzelne Bilder zu einem Panorama zusammensetzen oder kleine Retuschierungen vornehmen und eigene Filter anwenden. Obendrein kannst du all deine Fotos katalogartig organisieren und mit Schlagwörtern versehen.

Danke!

Jede Hochzeit ist anders, und genau das erfreut mich immer wieder aufs Neue. Man muss man sich auch auf jedes Brautpaar und ihre Wünsche einstellen.

Haben dir mein Artikel und die Bilder gefallen? Wenn du mehr sehen möchtest, schau doch auf meiner Website vorbei: www.hochzeitlich.ch.

Wenn du selbst Tipps und Tricks auf Lager hast, gerne und jederzeit her damit. Ich und die restlichen Leser freuen sich über Feedback!

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Als Fotograf, Mensch und Papa erzähle ich Geschichten so nahe am Leben wie möglich. Mit all ihren Ecken, Emotionen und Einzigartigkeiten.


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