Ryan hat mit seinen acht Jahren bereits genug Geld verdient, um in Pension zu gehen. Seit vier Jahren macht er Videos über Spielzeuge und lädt diese auf YouTube hoch. 2018 hat kein anderer Kanal auf YouTube mehr Geld generiert als «Ryan ToysReview».
Als ich letztens bei YouTube von Video zu Video sprang und mich durch die Tiefen der fragwürdigen Inhalte klickte, stiess ich auf ein Video eines kleinen Jungen. Sein Name ist Ryan und er ist gerade mal acht Jahre jung. Im Video sehe ich ihm dabei zu, wie er Buchstaben aus dem Alphabet rund um sein Haus sucht. Im Hintergrund ist ein Lied zu hören, das den Kindern das Alphabet näher bringen soll. So weit so gut. Was mich jedoch erstaunt hat, war, dass dieses Video erst vor ein paar Tagen hochgeladen wurde und bereits über 3.5 Millionen Views hatte.
Was zum? Wie? Hä? 3.5 Millionen Views? Ich klickte auf seinen Channel und merkte schnell, dass Ryan wohl der Justin Bieber der Vorschulkinder sein muss. Ryans Kanal hat über 18 Millionen Abonnenten, welche er täglich mit einem neuen Video beglückt. Der grösste Teil seiner Followerschaft sind Kinder in seinem Alter. In den meisten Fällen packt er vor laufender Kamera Spielzeuge aus und spielt mit ihnen. Anscheinend ein Erfolgsrezept, denn die heutigen Kinder schauen lieber ihm beim Spielen auf YouTube zu, als vor dem Fernseher zu sitzen und das Guetnachtgschichtli zu gucken.
Das erste Video hat Ryan im März 2015 hochgeladen, als er gerade mal vier Jahre alt war. Mittlerweile doppelt so alt und über 1 000 Videos später, gehört Ryan zu den gestandenen Grössen auf der Videostreaming-Plattform. Sein meistgeschautes Video wurde bereits über 1.7 Milliarden mal angeklickt. 1 700 000 000!!!
22 Millionen Dollar
Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes ist Ryan der meistverdienende YouTube-Star 2018. Ihren Hochrechnungen zufolge hat Ryan in einem Jahr 22 Millionen US-Dollar verdient und ist somit besser bezahlt als Jake Paul oder die Jungs von Dude Perfect. 21 Millionen Dollar verdiente Ryan durch Werbung, die vor seinen Videos auf YouTube abgespielt wurden. Die restliche Million erhielt er von Herstellern für die Nennung deren Produkte in seinen Videos, was im Verhältnis gesehen eher wenig ist.
Bildquelle: statista.com
Auch ich durfte in der Vergangenheit schon das eine oder andere Spielzeug vor der Kamera testen. Was den Erfolg und die Views angeht, kann ich von Ryan aber noch eine grosse Scheibe abschneiden. Vielleicht sollte ich seinen Stil kopieren. Einfach wild vor der Kamera umherrennen, rumschreien und ein paar Produkte in die Linse halten. 😀
So gross der Erfolg und die Einnahmen von Ryan auch sind, bei Kindern auf Social Media bin ich immer skeptisch. Ryan macht einen glücklichen Eindruck, aber jeden Tag ein Video zu produzieren nagt mit der Zeit an den Nerven. Besonders bei einem Kind, das gerade mal acht Jahre alt ist. Schlussendlich müssen jedoch die Eltern entscheiden, wie weit sie ihr Kind vermarkten wollen oder eben auch nicht.
Kinder auf Social Media
Was hältst du davon, wenn Eltern mit ihren Kindern auf Social Media ein Vermögen machen?
Völlig in Ordnung. Ich würde es auch machen.
4%
Sofern das Kind nicht dazu gezwungen wird, finde ich es OK.
69%
Das sollte verboten sein. Haben die keine KESB in Murica?