
Ratgeber
Zwiebelprinzip: Diese 3 Layering-Formeln solltest du dir merken
von Stephanie Vinzens
Minustemperaturen sind kein Grund, den Sinn für Mode gleich in den Winterschlaf zu schicken. Denn Kleidung mit Stil zu schichten, geht ganz leicht.
Dass die gute alte Zwiebelmethode die beste Waffe gegen Kälte ist, haben viele von uns bereits in der Kindheit gelernt. Die Lufträume zwischen den einzelnen Lagen isolieren wunderbar. Deshalb sind viele dünne Schichten auch besser als wenige dicke. Dass der Lagenlook aber auch als modisches Stilmittel so einiges drauf hat, geht bei all der Zweckmässigkeit gerne mal unter. Das ist verschwendetes Potenzial. Fünf Anregungen für einen Lagenlook, der nicht nur schön warm ist, sondern auch einfach schön.
Als Faustregel gilt: Dein Zwiebellook sollte aus vier, allerhöchstens fünf Schichten bestehen. Alles andere sieht überladen aus und engt dich ein. Schaffe zudem eine Balance zwischen körperbetonten und lockeren Schnitten sowie dünnen und dicken Stoffen. Je mehr Teile, desto wichtiger ist es, dass die ersten Lagen relativ dünn sind. Einschliesslich der Jacke sollten nicht mehr als zwei Oberteile deines Outfits voluminös sein.
Ein eleganter Look aus vier Lagen könnte etwa so aufgebaut sein: Über einem dünnen Tanktop trägst du einen eng anliegenden, feinen Rollkragenpulli, dazu eine lockere Bluse oder einen Blazer, als letzte Schicht einen Wollmantel mit weiten Schultern. Dazu passt eine weit geschnittene Stoffhose mit dünnen Strumpfhosen drunter.
Kleiner Tipp beim Winterjackenkauf: Achte darauf, dass du vor allem im Schulterbereich und bei den Ärmeln genügend Platz hast. Ansonsten wird das mit dem Layering nix. Sprich: Du hast keine Bewegungsfreiheit und der gespannte Stoff kann nicht mehr fliessen.
Mit einem Schal fügst du im Handumdrehen eine Extra-Schicht hinzu, ohne dass es unter deiner Jacke enger wird. Je breiter der Schal und je ausladender du ihn über die Schulter drapierst, desto stärker die Wirkung. Wenn du eine Schippe drauflegen willst, kannst du auch zu einem Poncho greifen, oder – gerade wieder überall zu sehen – dir einen Pullover über die Schultern binden. Weitere Winteraccessoires wie Handschuhe, Mützen oder Balaclavas unterstützen den Schichtenlook zusätzlich.
Für einen effektvollen Lagenlook solltest du beim Styling sichtbare Stufen kreieren. Dies gelingt, indem du mit unterschiedlichen Längen und Ausschnitten spielst. Lasse zum Beispiel ein längeres Oberteil unter der Jacke hervorblitzen, trage ein Rundhalsshirt unter einem lockeren Pulli mit V-Ausschnitt, einen Turtleneck-Pulli unter einer aufgeknöpften Bluse oder einen Pullunder über einem Hemd.
Ein interessanter Materialmix macht den Lagenlook noch vielschichtiger. Experimentiere mit unterschiedlichen Beschaffenheiten und kreiere Gegensätze, indem du beispielsweise Wolle mit Glattleder oder Bouclé mit Satin kombinierst.
Du befürchtest, dass dein Lagenlook unruhig wirken könnte? Dann lege den Fokus auf hochwertige Basics, beschränke dich auf einen Hingucker pro Look und halte dich mit Farben und Mustern zurück. Outfits, die zwei bis drei Farben vereinen, wirken am harmonischsten. Im Zweifelsfalle kannst du auch immer auf monochrome Looks setzen. Unifarbene Zwiebelschichten aus verschiedenen Grau- oder Beigetönen sowie komplett schwarze oder weisse Looks wirken besonders elegant – und du kannst dabei zumindest farblich nichts falsch machen.
Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.