

TSL Trailrunning Stöcke im Test: Der Trick mit dem Klick

Die TSL-Trailrunning-Stöcke aus Carbon überzeugen durch ihre Kombination von Leichtigkeit und Stärke. Doch es sind zwei clevere Details, die mich besonders begeistern: der Magnetmechanismus für die Handschlaufen und die Crossover Pads.
Möglichst leicht und dennoch robust und geländetauglich – das ist die Kombination, nach der Trailrunnerinnen und -runner bei ihrer Ausrüstung streben. Der Trailrunning-Stock «Addict Trail Carbon 4» erfüllt diesen Anspruch. Und bietet noch einiges mehr.
Die Basics: Wenig Gewicht und kompakt dank Faltmechanismus
Zuerst die Pflicht, dann die Kür. Denn Trailrunning-Stöcke, die in Sachen Gewicht und Bedienungsfreundlichkeit nicht punkten, können auch mit Extras nicht beeindrucken. Doch keine Sorge, die TSL «Addict Trail Carbon 4»-Stöcke überzeugen auf ganzer Linie.
Die vierteiligen Stöcke mit einem Schiebe- und drei Faltelementen wiegen in der Grösse 115 Zentimeter 400 Gramm (das Paar) und gehören damit gewichtsmässig zum mittleren Segment. Ultraleichte Stöcke bringen unter 300 Gramm auf die Waage, allerdings sind sie dann auch nicht ganz so robust. Den «Addict Trail Carbon 4» gibt es in fünf verschiedenen Fixlängen: 110, 115, 120, 125 und 130 Zentimeter.

Quelle: Siri Schubert
Du kannst die Stöcke auf 38 Zentimeter zusammenfalten und sie gut an den Schlaufen des Laufgurts oder Trailrunning-Rucksacks befestigen. Mit diesen Features entsprechen sie dem Standard für Trailrunning-Stöcke. Soweit die Basics. Doch es sind zwei Details, die mich zum Schwärmen bringen.

Quelle: Siri Schubert
Die Specials: Der Magnet-Mechanismus und das Crossover Pad
Wie die meisten gängigen Trailrunning-Stöcke verfügen die TSL «Addict Trail Carbon 4» über Handschlaufen, die sich wie fingerlose, minimalistische Handschuhe um die Hände legen. Das gibt guten Halt und sorgt für eine bessere Kraftübertragung als herkömmliche Handgelenkschlaufen.
Allerdings müssen die Schlaufen bei den meisten Trailrunning-Stöcken über eine kleine Schiene eingefädelt und eingehakt werden. Der Nachteil: Beim kleinsten Verkanten klemmt’s. Ich persönlich fand das immer etwas mühsam. Bei häufigem Wechsel von Laufen mit und ohne Stöcken habe ich zwischendurch immer wieder ganz auf das Einhaken verzichtet – zu Lasten der Kraftübertragung.
Hier unterscheiden sich die TSL-Stöcke und der ausgeklügelte Magnetmechanismus kommt ins Spiel: Du kannst die Handschlaufen ganz einfach mit einem Klick einsetzen. Zum Lösen drückst du den roten Knopf am Kopfende des Stocks. Kinderleicht. Ohne Gefriemel und Verkanten.

Quelle: Siri Schubert
Da ich bergab meist ohne Stöcke laufe und auch bei einfachen Passagen auf die Running-Poles verzichte, kann ich dank des Magnetmechanismus schnell wechseln. Egal, ob ich die Stöcke nur auf einigen hundert Metern seitlich in den Händen trage oder sie für bergab Passagen im Rucksack oder Laufgurt verstaue. Das Wechseln klappt tipptopp.
Zusätzliches Plus: Die minimalistischen Handschuhe kannst du auch beim Bergablaufen ohne Stöcke anbehalten. Sie schützen deine Handballen dann im Falle eine Sturzes vor Schürfwunden.
Das zweite durchdachte Detail sind die Crossover Pads, mit denen du die Wege vor Erosion und die Schienbeine deiner Mitlaufenden vor Kratzspuren schützen kannst. Die Schutzkappen sehen mit ihren acht Füsschen etwas verspielt aus. Aber es sind diese kleinen Kunststoffnoppen, die sich dem Untergrund flexibel anpassen und dir auf dem Trail Halt geben.
Neben dem Schutzaspekt schätze ich, dass ich mit den Pads deutlich leiser unterwegs bin. Wenn ich die Stöcke im Rucksack trage, muss ich dank der Pads nicht fürchten, dass die Metall-Spitzen Löcher ins Gewebe bohren.

Quelle: Siri Schubert
Laut Herstellerangaben passen die Crossover Pads auf 80 Prozent der gängigen Stöcke und lassen sich auch beim Nordic Walking, beim Wandern und Trekking nutzen. Und selbst wenn der Stock durch seine Fertigung aus Carbon und den Faltmechanismus ganz klar in die Kategorie Trailrunning-Stock fällt, spricht nichts dagegen, ihn auch zum Wandern oder für Trekking-Touren zu nutzen.
Der Praxistest – sicherer Halt in jedem Gelände
Inzwischen habe ich verschiedene Trailrunning-Touren in unterschiedlichem Gelände, von weichen Waldtrails bis zu alpinen Pfaden, mit dem TSL «Addict Trail Carbon 4» unternommen.

Quelle: Siri Schubert
Der Halt, die Robustheit und das einfache Handling haben mich überzeugt. Der kleine Druckkopf aus Metall, der den Faltmechanismus auslöst, ist ebenfalls leicht zu bedienen. Die Griffe aus Kork liegen angenehm in der Hand und fühlen sich auch bei Wärme nicht schwitzig oder rutschig an.

Quelle: Siri Schubert
Fazit
Durchdachte Details lassen die Stöcke glänzen
Den Trailrunning-Stöcken TSL «Addict Trail Carbon 4» ist anzumerken, dass sie in den französischen Alpen, einem Hotspot des Bergsports, entwickelt wurden. Denn sie erfüllen alle Ansprüche an Qualität und Verarbeitung bei einem kompakten Packmass.
Es sind die innovativen und praxistauglichen Details, der Magnetmechanismus für die Handschlaufen und die Crossover Pads, die den Trailrunningstock glänzen lassen. Was den Lärm angeht, vermisse ich das Klack-Klack der konventionellen Stockspitzen aus Metall kein bisschen.
Ultraleicht ist er zwar nicht, aber mit 200 Gramm pro Stock immer noch leicht genug, sodass er bei meinen nächsten Trailrunning-Touren und Events dabei sein wird.
Pro
- Robust bei relativ niedrigem Gewicht
- Gute Verarbeitung und einfacher Faltmechanismus
- Crossover Pads zum Schutz der Schienbeine und des Geländes
- Magnetmechanismus zum einfachen Ein- und Ausklicken der Handschlaufen



Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.