

Stiftung Warentest schaut dir auf die Nägel: Das ergibt der Lack-Test

Von niedrig- über mittel- bis hochpreisig: Neben dem Farbspektrum ist auch die Kostenpalette im Nagellackregal breit. Und das, obwohl es nicht immer einen Qualitätsunterschied gibt, wie ein Test jetzt zeigt.
Roter Nagellack ist ein ziemliches Stereotyp. Auf Bildern und in Filmen will er uns meist Sex-Appeal und Attraktivität verkaufen. Wie verführerisch deine red Nails jedoch bezüglich Schadstoffe und Preis-Leistungs-Verhältnis sind, hat die Stiftung Warentest nun untersucht. Und festgestellt, dass du der einen oder anderen Lack-Versuchung besser widerstehen solltest.
Das Ranking
Die Bewertungen der 20 getesteten Lacke reichen von Gut bis Ausreichend.
Testsieger sind die Produkte von Dior und Essie mit der Note 2,2. Bis zu fünf Tage rote Nägel bei Arbeit, Sport und Haushalt lautet das Ergebnis. Auf diese beiden ersten Plätze folgen die roten Fläschchen von Alessandro, Anny und Artdeco (allesamt mit 2,4).

Die hinteren Ränge hingegen belegen die Lacke der Marken Yves Rocher und Max Factor mit den Noten 3,1 und 3,5. Am schlechtesten und als einziger mit einem Ausreichend schneidet Benecos (3,9) ab.
Im satten Mittelfeld befinden sich etwa der La-Nature-Lack auf Wasserbasis (2,7), der vegane Kia Charlotta (2,9) und Catrice (3,0).


Artdeco Quick Dry
28 cranberry syrup, Farblack


Kia Charlotta Nagellack "Hustle" - Beerenrot
Rot, Gel-Effekt Nagellack

Max Factor Miracle Pure Nail No 305
305 Scarlet Poppy, Farblack

Benecos Nail Polish vintage red
Vintage Red, Farblack
Das Verfahren
Jeder Lack kam jeweils zehn Probandinnen und drei Kosmetikexpertinnen auf die Nägel. Unter anderem wurden im Test Handschuhe übergezogen oder in Kieselsteinen gewühlt, um die Strapazierfähigkeit zu ermitteln.
Für die Bewertung standen vor allem kosmetische Eigenschaften wie Optik, Glanz und Deckkraft im Fokus. Darüber hinaus spielten Aspekte wie Konsistenz, Verteilbarkeit und Trocknungstempo in die Benotung rein. Das Labor hat die Produkte außerdem auf kritische Inhaltsstoffe und die wahrheitsgemäße Deklaration überprüft.
Kostenpunkt und Schwachstellen
Von 1,09 bis 15,50 Euro je 5 Milliliter ist alles unter den 20 Lacken vertreten. Dior und Essie, die beiden Testsieger, schneiden in den Punkten Optik und Haltbarkeit etwa gleich gut ab – weisen aber einen Preisunterschied von fast 12 Euro je 5 Milliliter auf.
Auffällig war, dass die Lacke von Kia Charlotta und Yves Rocher die Nägel stärker verfärbten als alle anderen. Seine angepriesene 10-tägige Haltbarkeit konnte Manhattan im Test nicht bestätigen. Und auch die Benecos-Flasche verspricht mehr als der Lack darin hält.
Und sonst so?
Insgesamt sieben Produkte fielen wegen schädlicher Inhaltsstoffe auf. Vor allem Catrice und Trend it up haben einen zu hohen Gehalt an krebserregenden Nitrosaminen. Ebenfalls unschön: In fast allen Lacken wurden Lösemittel wie Aceton oder Xylol gefunden, obwohl diese nicht vom Hersteller aufgelistet waren. Viele Produkte wiesen nicht mal eine Inhaltsstoffliste auf der Flasche auf.
Erwähnenswert ist noch, dass La Nature, der einzige getestete Lack auf Wasserbasis, sein Peel-off-Versprechen erfüllt: Tatsächlich ist er größtenteils abziehbar und benötigt keinen Nagellackentferner. Dafür hält er allerdings nicht so lange wie einige andere Konkurrenten.
Eins ist außerdem sicher: Die knalligen Farben machen Lust auf Sommer. Du hast deinen Lieblingslack noch nicht gefunden? Dann solltest du hier vorbeischauen.
Titelbild: Maike Jensen

Katzenlady und Kaffeeliebhaberin aus Kiel, die das Hamburger Redaktionsteam unterstützt. Immer auf der Suche nach «News und Trends» in den Bereichen Sport und Health Care, DIY & Basteln, Interior, Deko, Geschirr, Sex & Erotik.