Jan Johannsen
Produkttest

Samsung Galaxy A36 im Test: Günstiger, aber nicht verlockend

Das Galaxy A36 ist in vielen Punkten mit dem Galaxy A56 identisch. Drei Merkmale sorgen dafür, dass es günstiger ist – eines davon spricht gegen das Smartphone.

Das Galaxy A36 ist die günstigere Variante des Galaxy A56. Samsung ändert nur wenig, um es für 100 Euro, bzw. 80 Franken weniger zu verkaufen. Der Rahmen aus Kunststoff und die Ultraweitwinkelkamera mit weniger Auflösung sind kein Problem, der Prozessor dagegen schon.

Kunststoff oder Aluminium? Egal.

Display, Hauptkamera, Form, Akku, Ladegeschwindigkeit, Wasserdichtigkeit und Speichervarianten sind zwischen dem Galaxy A36 und A56 identisch. Beim günstigeren A36 erlaubt Samsung aber einen etwas breiteren Rahmen. Das Smartphone ist 0,7 Millimeter breiter und 0,7 Millimeter höher. Das ist genauso wenig spürbar wie die Tatsache, dass es drei Gramm leichter ist. Mit 7,4 Millimetern sind beide Smartphones gleich dick.

Der Rahmen des Galaxy A36 besteht aus Kunststoff.
Der Rahmen des Galaxy A36 besteht aus Kunststoff.

Einen spürbaren Unterschied gibt es beim Rahmen. Beim Galaxy A36 besteht er aus Kunststoff und fühlt sich nicht so kalt an wie der Aluminiumrahmen des Galaxy A56. Mit den Augen ist der Unterschied aber nur an etwas mehr Spiegelungen und den Antennen-Aussparungen beim Metall zu erkennen. Nichts, wofür ich unbedingt den Aufpreis zahlen muss.

8 oder 12 Megapixel? Auf der einen Seite ist das Gras grüner

Dass Samsung im Galaxy A36 eine Ultraweitwinkelkamera mit acht Megapixeln Auflösung verbaut, ist nicht das Problem. Bei der Detailgenauigkeit sind keine Unterschiede zum Galaxy A56 mit zwölf Megapixeln zu erkennen. Die unterschiedlichen Brennweiten und das grünere Gras beim teureren Smartphone fallen dagegen sofort auf. Und das Gras war wirklich frühlingsfrisch grün. Das A36 hat die schlechtere Farbwiedergabe.

Die Auflösung und die Brennweiten sprechen nicht gegen das günstigere Galaxy A36, die unpräzise Farbwiedergabe dagegen schon. Diese lässt sich auch bei der Hauptkamera beobachten. Trotz gleicher Auflösung hat die Hauptkamera des Galaxy A36 auch eine minimal größere Brennweite.

Das Galaxy A36 hat zwar einen Nachtmodus, aber keinen Zugriff auf die KI-Funktion der «Nightography». Diese darf sich nur das Galaxy A56 von der S-Serie leihen. Und ja, das teurere Smartphone hellt die Aufnahmen bei Nacht deutlich stärker auf. Ich finde aber, das Galaxy A36 – und auch das A56 mit deaktiviertem Nachtmodus – fangen die Atmosphäre besser ein.

Samsung Exynos oder Snapdragon 6 Gen 3? Ein merklicher Unterschied

Der Snapdragon 6 Gen 3 im Galaxy A36 schneidet in allen Benchmark-Tests schlechter ab als der Exynos 1580 des Galaxy A56. Das ist erstmal nichts Beunruhigendes. Allerdings fühlt sich das Galaxy A36 im Alltag teilweise spürbar langsamer an als das A56. Zwischen diesem und der mit noch deutlich mehr Leistung ausgestatteten S-Serie merke ich weniger Unterschiede.

Das Galaxy A36 und A56 verfügen jeweils über einen 5000-mAh-Akku. Trotzdem scheint das teurere Smartphone ihn effizienter zu nutzen. Der Batterietest von PC Mark Work 3.0 ermittelt für das A36 eine Laufzeit von 10:25 Stunden und für das A56 von 11:54 Stunden. Das ist ein spürbarer Unterschied im Alltag.

Zwei KI-Tools weniger

Das Galaxy A36 läuft ab Werk mit Android 15 und One UI 7.0 als Benutzeroberfläche. Es erhält wie das A56 sechs Jahre lang Betriebssystemupdates und Sicherheitsaktualisierungen. Wie üblich installiert Samsung viele eigene Apps und einige von Drittanbietern vor.

Display und Software sind beim Galaxy A36 und A56 – mit wenigen Ausnahmen bei KI-Tools – identisch.
Display und Software sind beim Galaxy A36 und A56 – mit wenigen Ausnahmen bei KI-Tools – identisch.

Im Unterschied zum Galaxy A56 fehlen dem A36 zwei KI-Funktionen: Porträtfotos erstellt es ohne die Hilfe von KI und es kann keine Highlight-Clips aus längeren Videos schneiden. Für mich beides nicht entscheidend bei der Wahl eines Smartphones.

Fazit

Günstiger, etwas schlechter, ohne Mehrwert

Das Galaxy A36 ist ein nutzbares Smartphone, überzeugt mich aber nicht. Es ist günstiger als das Galaxy A56, aber eine Einschränkung verdirbt mir die Freude am Gerät: Das Display ist gut und der Kunststoffrahmen stört mich nicht. Über die schlechtere Farbwiedergabe der Kameras könnte ich hinwegsehen, wenn ich wenig fotografiere. Die kürzere Akkulaufzeit ist ärgerlich und der langsamere Prozessor stört mich richtig.

Da würde ich lieber die 100 Euro oder 80 Franken, die Samsung in der unverbindlichen Preisempfehlung für das Galaxy A56 mehr verlangt, zahlen. Das gilt umso mehr, wenn sich die Preise im Handel noch weiter annähern. Erst, wenn der Abstand größer wird, dürfte das A36 infrage kommen.

Allerdings erscheint mir das Galaxy A35 mit dem Exynos 1380 flüssiger zu laufen das A36. Es ist inzwischen nochmal günstiger, hat allerdings schon ein Jahr seiner Updates verbraucht.

Pro

  • gutes Display

Contra

  • langsamer Chipsatz
  • kürzere Akkulaufzeit
Samsung Galaxy A36 (128 GB, Awesome Lavender, 6.70", Dual SIM, 50 Mpx, 5G)
Smartphone
CHF266.95

Samsung Galaxy A36

128 GB, Awesome Lavender, 6.70", Dual SIM, 50 Mpx, 5G

Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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