
Samsung an der IFA: Endlich eine Waschmaschine, die nicht nervt

Dich stresst die Wäsche? Samsung auch. Daher hat der Konzern, der so gut wie alles herstellt, einen Wäschetrockner erfunden, der mit so gut wie allem redet.
Wäsche waschen nervt. Da kommst du nach einem harten Tag nach Hause, musst alle Dreckwäsche nach Temperatur sortieren, dann in die Waschmaschine werfen. Das ist der einfache Teil. Denn danach kommt der alltagsversauende Teil: das Warten. Ein 30-Grad-Wäschegang dauert in der Regel etwa 30 Minuten in einem Kurzprogramm. Das ist zu wenig, um irgendwas Gescheites anzupacken und zu lange um einfach schnell hinzusitzen und durchzuatmen. Bei 60 Grad, etwa 45 Minuten, kannst du dir immerhin eine Folge einer Fernsehserie ansehen, sofern diese denn gerade laufen sollte.
Dann kommt das Trocknen. Das dauert noch länger und du wartest wieder bis deine Socken und Unterhosen und deine Bettwäsche trocken ist.
Nein.
Das ist nicht cool.

Samsung versucht nun, dem ein Ende zu machen. Ihre Lösung heisst aktuell Samsung WD8800.
Der smarte Wäschetrockner
Für in Miethäusern wohnende Schweizer ist das Konzept des Wäschetrockners eher ungewöhnlich. Eine Maschine die wäscht und trocknet? Undenkbar! Wo kämen wir da hin und überhaupt, was wäre mit den Wäscheplänen, die Herr und Frau Schweizer religiös einzuhalten haben und die schon zu manch einer Streitigkeit in einem Block geführt hat? Immer schön brav eine Waschmaschine und einen Tumbler, von VZug oder Electrolux am liebsten, und dann ist Ruhe im Block.
Dass das keine Zukunft hat, ist allen klar. Samsungs WD8800 kombiniert Waschmaschine und Tumbler, macht also den halben Wäscheturm schon mal überflüssig. Das spart Zeit und höchstwahrscheinlich auch Energie. Dazu kommt die Tatsache, dass die Maschine dein Nervenkostüm schont. Denn nachdem du die Maschine geladen hast, musst du dich eigentlich um nichts mehr kümmern. Dafür sorgt Smart Things, das Ökosystem Samsungs.
Der WD8800 redet mit allem. Du kannst das Teil von deinem Smartphone – egal, ob Samsung oder nicht, aber besser ist es schon – steuern und Routinen programmieren. Nehmen wir an, du hast eine Stunde von deinem Arbeitsplatz nach Hause. Dein Handy registriert, dass es etwa um deine normale Feierabendzeit ist und du dich in Richtung deiner Wohnung bewegst. Diese Daten übermittelt es an Smart Things und das System realisiert: Du bist auf dem Heimweg. Wenn du dem WD8800 den entsprechenden Auftrag als Routine gegeben hast, dann beginnt er jetzt mit der Wäsche. Du kommst nach Hause, die Wäsche ist fertig. Du hast mehr Freizeit.
Das ist gut.
Leider nichts für gemeinsame Waschküchen
Wenn du deinen Vermieter aber davon überzeugen willst, in die Gemeinschaftswaschküche einen WD8800 zu stellen und die alten Electrolux abzuschaffen, dann überleg dir das zweimal. Denn Smart Things ist weitgehend ein persönliches Ökosystem oder zumindest eines, das auf einen ganzen Haushalt gemünzt ist. Mit mehreren Haushalten und schweizer Waschplänen kann das System leider nichts anfangen.
Das bedeutet, dass du dir deine eigene Maschine kaufen musst. Dafür musst du halt in die Tasche greifen. Stellt sich aber die Frage: Wie viel ist dir Freizeit wert?


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.