

Mit dieser Stirnlampe tappe ich beim Laufen nicht im Dunkeln

Die Tage werden kürzer und das Lauftraining findet vermehrt in den dunklen Morgen- oder Abendstunden statt. Lange war ich auf der Suche nach einer geeigneten Stirnlampe. Jetzt habe ich sie gefunden.
Um sechs Uhr morgens traf sich eine Gruppe Läuferinnen auf einem Parkplatz am Fuss des Luzerner Hausbergs Pilatus. Speedhiking stand auf dem Programm, geführt von Lauftrainerin Nathalie von Däniken von Up2Peak. Rund neun Kilometer mit 1550 Höhenmetern waren es bis zur Bergstation der Pilatusbahn, zunächst auf breiten Wanderwegen, weiter oben dann auf anspruchsvolleren Pfaden.
Ab jetzt braucht's Erleuchtung
Bisher hatte ich beim Training in der Dunkelheit oder Dämmerung oft Mühe mit Stirnlampen. Entweder sassen sie mit voll angezogenem Stirnband noch so locker, dass sie bei jedem Schritt in Richtung Nase rutschten. Oder aber sie waren so eng, dass sie einschnitten und die Spuren noch Stunden später auf meiner Stirn sichtbar waren.
Zugegebenermassen hatte ich bisher auch keine speziellen Lauflampen auf dem Kopf, sondern günstige Camping-Stirnlampen. Die nervten beim Laufen nicht nur durch ihren schlechten Sitz. Auch ihre Lichtstärke lag weit unter dem, was beim schnellen Wandern oder Rennen über Stock und Stein schon aus Sicherheitsgründen nötig ist.
Kein Verrutschen und kein Kabelwirrwar
Deshalb hatte ich an diesem Morgen die «Trail Runner Free H» der schwedischen Outdoor-Firma Silva auf dem Kopf. Eine Lampe, die speziell fürs Trailrunning entwickelt wurde.

Der erste Eindruck: Die Lampe ist mit 115 Gramm (mit Akku auf der Küchenwaage) sehr leicht, aber macht dennoch einen robusten Eindruck. Das breite, weiche Stirnband ist mit einem Silikonstreifen ausgestattet, der ein Verrutschen verhindern soll. Alle Kabel sind im Stirnband eingearbeitet (deshalb der Namenszusatz «Free»), so dass es kein Wirrwarr gibt.

Quelle: Siri Schubert
Richtig gut gefällt mir das «Hybrid Battery Case». In den Batteriehalter passen der Akku mit einer Laufzeit von 2,5 Stunden bei voller Lichtleistung (400 Lumen) oder ganz normale AAA-Batterien, wie es sie in fast jedem Laden gibt. Das finde ich enorm praktisch. Vielleicht ist es dir auch schon so ergangen, dass der Akku noch zu Hause an der Steckdose hing, während du schon unterwegs zum Outdoor-Abenteuer warst. Dank der Doppelfunktion kannst du in fast jedem Geschäft Ersatz kaufen. Wenn dir die Dauer von 2,5 Stunden etwas kurz vorkommt: Bei mittlerer Leuchtleistung (200 Lumen) hält die Lampe gemäss Herstellerangaben rund fünf Stunden und bei minimaler Leistung (50 Lumen) etwa zwölf Sunden.

Quelle: Siri Schubert
Ein Rücklicht für mehr Sicherheit
Ersatzbatterien geben zusätzliche Sicherheit. Wenn eine Tour länger dauert als geplant, kann es sein, dass du lange im Dunkeln unterwegs und froh über zusätzliche Batterien bist. Bei anderen Stirnlampen habe ich es schon erlebt, dass im Rucksack ein Gegenstand so unglücklich auf die Lampe drückte, dass sie unbemerkt die Innenseite des Rucksacks beleuchtete. Als ich sie brauchte, war der Akku leer. Die Doppelfunktion des Batteriehalters ist also in vielen Szenarien sinnvoll.

Quelle: Siri Schubert
Das Battery Case ist ausserdem nicht nur ein einfacher Halter, sondern bietet ein zusätzliches rotes (oder rot blinkendes) Sicherheitslicht, sodass du auch von hinten besser sichtbar bist. Wahlweise kannst du den Batteriehalter hinten am Kopfband anbringen oder ihn an das verlängerte mitgelieferte Kabel anschliessen und im Rucksack oder der Jackentasche transportieren. Natürlich nur, wenn du das Sicherheitslicht nicht nutzen möchtest.
Wenn dir die 2,5 Stunden Akkulaufzeit bei voller Lichtstärke und fünf Stunden bei mittlerer Lichtstärke zu wenig sind, ist die Silva Trail Runner 2 Ultra mit grösserem Batteriepack vielleicht etwas für dich.
Da unsere Laufgruppe geplant hatte, rund drei Stunden unterwegs zu sein, fühlte ich mich mit der Silva «Trailrunner Free H» gut ausgerüstet. Durch die leichte Leuchteinheit vorn und die Batterie hinten war sie gut ausbalanciert, was neben dem breiten Stirnband mit Silikonstreifen für einen guten Sitz sorgte.
Zwei Lichtkegel bringen den Durchblick
Schon auf den ersten Metern zeigte die Lampe ihre Stärke: Dank der beiden Lichtquellen verfügt sie über einen Strahler, dessen gebündeltes Licht bis zu 80 Meter weit reicht und eine Leuchte, die durch einen breiten Streuwinkel die Seiten rechts und links des Weges erleuchtet. Dadurch sehe ich auch Äste, die in den Trail ragen, früh genug, um den Kopf einzuziehen. Den Winkel des Lichtkegels kann ich durch ein Gelenk an der Seite der Leuchteinheit so einstellen, wie es am besten zu mir und dem Gelände passt.

Quelle: Up2Peak
Die Lampe ist dank des grossen Knopfs an der Seite der Leuchteinheit einfach zu bedienen. Sowohl das Ein- und Ausschalten als auch die über drei Stufen regulierbare Lichtstärke kannst du über diesen Knopf steuern. Besonders praktisch: Wenn du wieder zum hellsten Modus zurück wechselst, zeigt dir die Lampe das durch einen kurzen Lichtblitz an. Nach dem Ausschalten zeigt dir ein kurzzeitig leuchtendes grünes Licht, dass du noch genug Akku- oder Batterieladung hast. Oder ein rotes, dass es eben nicht so ist.
Die Stirnlampe ist IPX5 wasserdicht. Das heisst, sie ist gegen Strahlwasser aus jedem Winkel geschützt und auch ein heftiger Regenguss bei starkem Wind kann ihr nichts anhaben. Solche Bedingungen hatten wir bei unserem Aufstieg auf den Pilatus glücklicherweise nicht. Doch in den dunklen Morgenstunden war ich froh, dank des – wie Silva die Kombination aus beiden Lichtkegeln nennt – intelligenten Lichts gute Sicht auf Wurzeln, Steine und Äste zu haben, die sonst zu Stolperfallen werden könnten. Auch wenn andere Stirnlampen eine höhere Lumenzahl aufweisen, überzeugt mich die Kombination aus gebündeltem Licht und einem breiten Lichtkegel.

Quelle: Up2Peak
Fazit: Die Stirnlampe sitzt gut und ist Läufer ideal
Nachdem wir einen grossen Teil der Strecke zurückgelegt hatten, wurde es langsam hell und unsere Anstrengungen wurden durch einen leuchtend roten Himmel belohnt. Zeit, die Lampe abzunehmen. Da sie so leicht ist, spürte ich fast keinen Unterschied. Auch meine Stirn hatte dank eines Schaumstoffpolsters an der Leuchteinheit selbst und dank des weichen, gut sitzenden Stirnbands keine Abdrücke. Während des Speedhikens und leichten Joggens war die Lampe kein bisschen gerutscht. Der Silikonstreifen im Stirnband hat also seine Funktion erfüllt.
Die Zeit der Läufe im Dunkeln geht jetzt im Herbst ja erst los. Ich bin auf jeden Fall froh, eine leichte, leistungsstarke und speziell aufs Trailrunning ausgerichtete Stirnlampe gefunden zu haben, die mich beim Laufen in der Dunkelheit auch in anspruchsvollerem Gelände begleitet.
Titelfoto: Up2Peak

Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.