Sonja Kunz
Hintergrund

Metallkugeln und eine Schotterbahn – mehr braucht’s nicht für Pétanque

Es sieht so einfach aus, aber bis zur Perfektion ist es ein weiter Weg. Der Einstieg in die Welt des Pétanque aber ist leicht. Das Kugelspiel verlangt nach viel Präzision, aber nur wenig Material.

Na, dann werfen wir eben ein paar Kugeln. Das dachte ich mir, als die Einladung zum jährlichen Event mit unserem CEO ins E-Mail-Postfach flatterte. Letztes Jahr ging es für das Management-Team zum Rudern, dieses Jahr also zum Pétanque-Turnier. Auch wenn weniger Schweiss floss als das Jahr zuvor – ein Kinderspiel ist Pétanque nicht. Da musste ich mein Vorurteil zurücknehmen.

Die Einführung in die Welt des aus Frankreich stammenden Spiels gab es auf der Josefwiese in Zürich. Dort steht das Vereinsheim des Pétanque Clubs Zürich. Neben der grünen Wiese gibt es eine Fläche mit feinem Kies, perfektes Gelände, um die Metallkugeln zu werfen. Die Regeln sind in ihren Grundzügen einfach: Jeder Spieler oder jede Spielerin hat drei Kugeln. In der Regel spielen zwei Zweier-Teams gegeneinander. Ziel ist es, die eigenen Kugeln möglichst nah an einer Zielkugel zu platzieren. Die liegt zwischen sechs und zehn Meter entfernt. Natürlich hat das Regelwerk noch viele Feinheiten, die du hier nachlesen kannst. Eine der einfachsten und kürzesten Regelwerke gibt es hier.

Das Management-Team bestaunt den gekonnten Wurf von Ueli Bräm. Hier hat die Metallkugel gerade seine Hand verlassen und landet nur eine Sekunde später wenige Zentimeter entfernt vom Ziel.
Das Management-Team bestaunt den gekonnten Wurf von Ueli Bräm. Hier hat die Metallkugel gerade seine Hand verlassen und landet nur eine Sekunde später wenige Zentimeter entfernt vom Ziel.
Quelle: Sonja Kunz

Auf der Josefwiese ist bei gutem Wetter jeden Nachmittag Spielbetrieb. Ueli Bräm ist im Zürcher Pétanque Club seit Jahrzehnten engagiert und führt regelmässig Gruppen wie die unsere ins «Jeu» ein. Geduldig und humorvoll erklärt er, in welcher Reihenfolge die Spielerinnen und Spieler ihre Kugeln werfen. Er gibt Tipps, in welchem Bogen die Kugel fliegen soll, wie die Haltung von Körper und Hand optimiert werden könnte. Auch taktische Kniffe verrät er. Wobei man dafür erst einmal zumindest in etwa das avisierte Ziel treffen können sollte.

Als Anfänger bin ich schon froh, wenn meine drei Kugeln nicht alle meterweit von der kleinen Zielkugel entfernt liegen bleiben. Nach einer Stunde habe ich zumindest bei einigen Würfen den Bogen raus. Teils liegen die Kugeln so ähnlich nah am Ziel, dass wir nachmessen müssen, welches Team den Punkt macht. Pétanque-Profil Ueli Bräm hat den Blick dafür, wer gewonnen hat. Trotzdem lässt er uns die Freude des Nachmessens mit einem ausrollbaren Massband, das bei Bedarf auf einen Zehntel Millimeter genau die Entfernung anzeigt.

Dort, wo es eng wird, messen wir nach. Hier legen wir das Massband an.
Dort, wo es eng wird, messen wir nach. Hier legen wir das Massband an.
Quelle: Sonja Kunz

Es gibt Kollegen (bewusst wähle ich hier nur die männliche Form), die wollen unbedingt gewinnen. Ueli Bräm schreitet als Schiedsrichter ein, weil ein Team allzu forsch den Sieg für sich reklamieren will. Normalerweise gibt es beim Spielen in der Freizeit keinen Unparteiischen. Man einigt sich eben. Lässt sich allerdings daraus, wie die Kugeln liegen, kein eindeutiger Sieger feststellen, dann muss die Gruppe, die den Sieg für sich reklamiert, das durch eine Messung beweisen.

Und so etwas kann dauern. Das Prozedere hat es sogar in einen Asterix-Band («Tour de France», erschienen 1963) geschafft. Der Wirt und die Gäste einer Taverne in Massilia halten die Römer durch ein rasch inszeniertes Spiel auf, während Asterix und Obelix ihre Tour durch Frankreich in Richtung Tolosa, das heutige Toulouse, fortsetzen.

Tour de France (Deutsch, René Goscinny, 2017)
Belletristik
CHF14.70

Tour de France

Deutsch, René Goscinny, 2017

Wenig Investition zum Einstieg

Wer sein Geschick für Pétanque ausprobieren möchte, braucht zum Start nicht viel, wie Ueli Bräm bestätigt. Die Eisenkugeln dürfen gemäss Regeln ein Gewicht zwischen 650 und 800 Gramm sowie einen Durchmesser von mindestens 70,5 und höchstens 80 Millimetern haben. Willst du beim Kauf deiner Kugeln auf Nummer sicher gehen und dich für spätere Wettkämpfe gleich korrekt und stilvoll ausrüsten, sind die Kugeln des Marktführers Obut eine sichere Empfehlung. Es müssen ja auch nicht sofort die teuren Profi-Kugeln sein.

Obut Boules Freizeit Kugeln SIDE (3 x, 73 mm)
Boule Spiel
CHF75.90

Obut Boules Freizeit Kugeln SIDE

3 x, 73 mm

Obut Boules Freizeit Kugeln Inox Big Tatou (3 x, 73 mm)
Boule Spiel
CHF75.90

Obut Boules Freizeit Kugeln Inox Big Tatou

3 x, 73 mm

Obut Boules Freizeit Kugeln Inox Big Tatou (3 x, 73 mm)
CHF75.90

Obut Boules Freizeit Kugeln Inox Big Tatou

Auch für das Zubehör fürs Pétanque-Spiel kannst du den Umsatz bei uns im Shop erhöhen. Mindestens eine Zielkugel, die Cochonnet oder auch das Schweinchen genannt, benötigst du auf jeden Fall. Eine klare Empfehlung ist auch das Massband, um bei Entscheidungen nachmessen zu können. Das gibt es in Zubehör-Sets.

Danach beginnt die Nice-to-have-Kategorie. Sie reicht von stilvollen Ledertaschen bis zu Tüchern, um die Stahlkugel vor dem nächsten Wurf vom Staub zu reinigen. Du kannst dir auch ersparen, mit deinen teuren Sneakern einen Kreis im Kies zu ziehen. Dafür gibt es faltbare Ringe, die dann anzeigen, wo geworfen wird. Wenn du dich nicht bücken willst, um deine Kugel am Ende des Spiels aufzuheben, könnte dir ein Band mit einem Magneten am Ende gefallen.

Obut Cercle de Pétanque pliant (1 x, 500 mm)
Boule Spiel
CHF21.70

Obut Cercle de Pétanque pliant

1 x, 500 mm

Obut Boules Tasche Trousse Leder (3 x, 76 mm)
Boule Spiel

Obut Boules Tasche Trousse Leder

3 x, 76 mm

Unter diesem Link findest du alle derzeit knapp 200 (Stand Juni 2024) unter Boule respektive Boccia einsortierten Produkte im Sortiment.

Viel wichtiger als die perfekte Ausrüstung ist aber die Freude am Spiel, wie auch Ueli Bräm auf der Josefwiese in Zürich sagt. Es geht bei allem sportlichen Ehrgeiz in der Regel gemächlich zu beim Pétanque. So können die Spieler und Spielerinnen jederzeit die Weltlage erörtern oder den neuesten Klatsch und Tratsch austauschen. Haben wir dann auch im Management-Team gemacht bei unserer Pétanque-Premiere.

So sieht es aus, wenn Anfänger ihre Kugeln geworfen haben: viel Zerstreuung.
So sieht es aus, wenn Anfänger ihre Kugeln geworfen haben: viel Zerstreuung.
Quelle: Sonja Kunz
Titelbild: Sonja Kunz

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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