

Kindervelohelme im Vergleichstest: Schützen müssen die Dinger
Wenn’s um die Sicherheit der eigenen Kinder geht, kann die Schutzwirkung für Eltern gar nicht gross genug sein. So auch bei Velohelmen. Stiftung Warentest hat 18 Modelle getestet und verglichen.
Über Sinn und Unsinn von Velohelmen lässt sich eigentlich nicht streiten. Der Vorteil ist hinlänglich bewiesen. Weil es aber für das Tragen kein Obligatorium gibt, machen es viele Velofahrer, vor allem im innerstädtischen Alltagsgebrauch, trotzdem nicht oder nur selten. Worin sich aber alle einig sind, auch nicht-Velohelm-tragende Eltern: Kinder sollen immer mit Helm fahren.
Entsprechend gross ist der Kindervelohelm-Markt. Ginge es nach den Kleinen, müssten die Helme wohl vor allem eines: cool aussehen. Für die Eltern zählt dagegen primär die Qualität, sprich die Schutzfunktion. Mit Letzterem vor Augen hat Stiftung Warentest einen umfangreichen Test von insgesamt 18 aktuellen Modellen verschiedener Anbieter durchgeführt.
Die Test-Anlage
Getestet und untersucht wurde nach den Kriterien Unfallschutz (Gewichtung 50%), Handhabung (Gewichtung 40%), Hitzebeständigkeit (in diesem Sommer besonders aktuell; Gewichtung 5%) und Schadstoffe (Gewichtung 5%). Angewendet wurde eine Notenskala von 1,0 (sehr gut) bis 6,0 (mangelhaft). Von den 18 getesteten Modellen findest du 11 im Galaxus-Shop. Den vollständigen Test gibt es hier (allerdings nur gegen Bezahlung).
Als Vater einer 7-jährigen Tochter, die immer mit Velohelm unterwegs ist, ist für mich das entscheidende Kriterium natürlich der Schutz bei Stürzen. Die anderen drei Kriterien wären für mich bei der Auswahl eines Helms höchstens zweitrangig, darum liste ich die 11 Helme nach dem Kriterium Unfallschutz und nicht nach der Gesamtnote des Tests auf.
Schutzwirkung: Gut
Tatsächlich erhalten nur zwei Helme im Test die Bewertung Gut (Note jeweils 2,5). Sie kämen damit in meine enge Auswahl.
Schutzwirkung: Befriedigend
Die breite Masse der getesteten Helme hat die Unfallschutz-Bewertung Befriedigend erhalten. Der Range beträgt vom besten bis zum schlechtesten nur gerade 0,4 Notenpunkte. Die drei bestbewerteten Noten liegen nur 0,2 bis 0,3 Punkte über der Bewertung Gut.
Dahinter folgt mein persönliches Mittelfeld, immer noch mit einer Unfallschutz-Bewertung Befriedigend, aber notenmässig nun immer weiter von einer Wertung Gut entfernt.
Schutzwirkung: Ausreichend
Ausser Rang und Traktanden, also die schlechteste Bewertung Mangelhaft, hat beim Kriterium Unfallschutz keiner der getesteten Helme erreicht. Mit einer Bewertung Ausreichend würde ich mich beim Kauf eines Kinderhelms aber sicher nicht zufrieden geben.
Fazit
Grundsätzlich würde ich für meine Tochter natürlich die beiden bestbewerteten Helme in Betracht ziehen. Weil aber neben der mehr oder weniger objektiven Qualität insbesondere auch der Tragekomfort entscheidend ist, würde ich auch die drei darauffolgenden Modelle in die engere Auswahl nehmen, um ihr genügend Optionen zu geben.
Erfahrungsgemäss fällt es einer 7-Jährigen zwar sowieso nicht ganz leicht sich zu entscheiden, aber damit es nicht bei jedem Veloausflug ein Drama um den unbequemen Helm gibt, muss er halt vor allem auch bequem sein. Also lieber ein Modell mehr ausprobieren, als krampfhaft auf das objektiv beste, aber subjektiv unbequemenste zu bestehen. Da meine Tochter in Sachen Kopfgrösse allerdings nach dem Papa kommt, fährt sie inzwischen eh nicht mehr mit einem Kinderhelm, sondern trägt diesen hier:
Die Reviews, die ich darüber gelesen habe, sind durchs Band gut, er sieht cool aus und er ist offenbar auch bequem. Drama? Fehlanzeige.
Titelbild unsplash.com/@shotbyhWeltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.