

«Kassensturz» tritt auf der Stelle und testet Laufbänder

Das Laufband erfreut sich seit der Covid-19-Pandemie grosser Beliebtheit. Diesem Fitnessgerät für zu Hause haben «Kassensturz» und «Gesundheitstipp» nun einen ausgiebigen Test gewidmet.
Rennen und doch niemals irgendwo ankommen. Was für mich nach einem Albtraum frei nach Sisyphos klingt, ist für andere ein regelmässiges Workout: die Joggingrunde auf dem Laufband. Dass dafür aber längst nicht jedes Laufband im Handel geeignet ist, fördert ein Test von «Kassensturz» und «Gesundheitstipp» zutage. Spoiler: Für die angemessene Jogging-Experience in den eigenen vier Wänden musst du ordentlich was hinblättern.
Der Test
Die Schweizer Konsumentenschutzportale haben sieben Laufbänder an die ipi Institute für Produkt-Markt-Forschung in Stuttgart geschickt. Gekostet haben sie zwischen 359 und 1699 Franken – die ersten riesigen Unterschiede sind also schon beim Kaufpreis auszumachen. Inwiefern sich dieser auf die Qualität niederschlägt und wie sich die Laufbänder grundsätzlich schlagen, ist nach unterschiedlich stark gewichteten Kriterien geprüft worden.
Trainingsqualität (40%): Dämpfung, Grösse der Lauffläche und freihändiges Laufen wurden von Fitnesstrainern in 30-minütigen Tests beurteilt.
Ergonomie (35%): Höhe und Komfort der Griffe sowie Bewegungsradius wurden von Fachleuten bewertet.
Sicherheit (15%): Standfestigkeit, Konstruktionsmängel und Funktion des Not-Stopps wurden geprüft.
Montage und Handhabung (10%): Aufbauzeit, Verständlichkeit der Anleitung und Verstaubarkeit wurden bewertet.
Der klobige Testsieger
Am besten abgeschnitten hat das Laufband von Kettler, das gleichzeitig das teuerste im Test gewesen ist. Das «Alpha Run 200» ermöglicht mit seiner grossen Lauffläche problemloses Joggen. Das Laufgefühl darauf sei sehr angenehm und es habe eine gute Dämpfung, so die Testpersonen.

Abzüge gibt’s für das Kettler-Laufband bei der Montage und Handhabung. So ist die Erstmontage des schweren Geräts laut «Kassensturz» nur zu zweit möglich. Und ist es mal montiert, bringst du es nicht mehr durch eine normale Tür – auch zusammengeklappt nicht. Alles in allem reicht es Kettler aber dennoch für den Testsieg mit einer 5,3 nach Schweizer Notensystem und dem Gesamturteil «Gut».
Der «Kauftipp» unter den Guten
Drei weitere Laufbänder schneiden ebenfalls «Gut» ab. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Modell von Domyos, das mit einer glatten 5 auf dem zweiten Platz landet. Es hat im Test weniger als halb so viel gekostet wie der Testsieger. Deshalb erhält es vom «Gesundheitstipp» das Sonderprädikat «Kauftipp». Die Laufbänder von Hammer und Horizon erhalten jeweils eine 4,8. Auch sie unterscheiden sich preislich recht deutlich.
Das Laufband zum Gehen
Mit einem «Genügend» muss sich das Laufband von Kingsmith begnügen. Das faltbare Gerät ist das einzige im Test, das keine seitlichen Griffe hat. Was laut Hersteller an der Modellbezeichnung liegt. Das «Walkingpad» sei weniger zum Joggen konzipiert, sondern vielmehr zum Gehen, teilt Kingsmith mit. Es könne deshalb auch nicht mit herkömmlichen Performance-Laufbändern verglichen werden.
«Ungenügend»
Durchgefallen sind die beiden mit Abstand günstigsten Laufbänder im Test. Beide eignen sich nicht zum Joggen, so das Verdikt der Fachleute. Ihre Laufflächen seien zu klein, die Dämpfung und Federung zu gering. Beim Modell von Sportstech kommt laut «Kassensturz» dazu, dass es bei der höchsten Laufbandgeschwindigkeit wackelt.
Die Moral von der Geschicht’
Qualität hat ihren Preis. Diese vielzitierte Aussage trifft immer wieder zu, auch für die Laufbänder im Test von «Kassensturz» und «Gesundheitstipp», wobei der «Kauftipp» mit seiner guten Qualität und einem vergleichsweise fairen Preis heraussticht.
Am besten joggst du sowieso im Wald, wo du den höheren Trainingseffekt hast als auf dem Laufband. Dabei müssen sich nämlich mehr Muskeln anspannen, weil der Untergrund uneben sei, zitiert «Kassensturz» einen Experten von der Universitätsklinik Balgrist. «Damit ist die Beanspruchung beim Joggen im Wald höher als auf einem Laufband.»
Wo joggst du am liebsten? Hast du einen Laufband-Tipp? Schreib’s in die Kommentare.


Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.