

«Kassensturz» macht bei Imprägniersprays ein PFAS auf

Der «Kassensturz» hat Imprägniersprays getestet und alle haben sich mehr oder weniger wacker geschlagen. Auch wenn nicht alle Produkte überzeugen, so fällt doch keines vollends durch. Nicht mal das einzige Imprägnierspray im Test, das PFAS enthält.
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind seit einiger Zeit in aller Munde – im wahrsten Sinne des Wortes –, und das wird wohl oder übel auch noch lange so bleiben. Weil sie kaum oder nur schwer abbaubar sind, werden sie auch Ewigkeitschemikalien genannt. Werden PFAS in die Umwelt freigesetzt, stellen sie ein potenzielles Risiko für unsere Gesundheit dar. Das hält auch der Bund fest, der im Zusammenhang mit PFAS an der Eindämmung und Aufklärung arbeitet. Beispielsweise mit diesem Video:
Das Problem: Wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften sind PFAS immer noch in vielen Alltagsprodukte enthalten, sei es in der Antihaftbeschichtung von Pfannen, im Backpapier, in Kosmetika oder eben in Imprägniersprays. Auch wenn das in vielen Fällen nicht oder noch nicht verboten ist, so ist es angesichts des aktuellen Wissensstandes ziemlich von gestern. Mindestens.
PFASt ganz ohne
Umso erfreulicher ist deshalb, dass fast alle Imprägniersprays im «Kassensturz»-Test PFAS-frei sind. Nur das Produkt von Martec tanzt aus der Reihe, auch wenn der darin gefundene Stoff gesetzlich nicht verboten ist.

Abgesehen von diesem Ausreisser darf das Testresultat positiv gewertet werden. «Das zeigt, dass die Industrie ihre Hausaufgaben gemacht hat und dass es möglich ist, ansprechende Imprägnierungsresultate zu bekommen ohne PFAS», meint David Saladin vom Zürcher «Testex» Ecology Lab, das die Sprays getestet hat.
Das ändert wiederum nichts an der Tatsache, dass kein Imprägnierspray gesund ist, ob es nun PFAS enthält oder nicht. Deshalb solltest du sie immer nur draussen an der frischen Luft verwenden und die Dämpfe möglichst nicht einatmen.
Frisch drauflos imprägniert
Natürlich sind die Imprägniersprays nicht nur auf PFAS getestet worden, sondern auch darauf, wie gut sie ihren Zweck erfüllen, konkret: gegen Nässe schützen. Am besten tut das «Eco Textile Proof» von Toko. Mit einer Schweizer Schulnote von 5,1 ist es das einzige Produkt im Test, das «gut» ist. «Kassensturz» hat den Testsieger im Fachhandel für Bergsport und Outdoor gekauft. Du kriegst ihn aber auch einfach bei uns.
Die restlichen sieben Sprays sind allesamt «genügend». Zwei davon haben wir im Sortiment, das «TX-Direct-Spray-On» von Nikwax (Note 4,7) …
… und den bereits angesprochenen Imprägnierer von Martec (Note 4,5), der wegen des PFAS-Befundes eine halbe Note Abzug erhalten hat.
Martec dürfte das doppelt fuchsen. Denn ohne Abzug hätte sein Imprägnierspray knapp hinter dem Testsieger mit Note «gut» abgeschnitten. Dazu kommt, dass der Imprägnierer gerade dort am besten ist, wo alle anderen Sprays im Test durchfallen: bei der Schmutz-/Ölabweisung. Während beispielsweise der Testsieger dort nur eine 2,5 als Teilnote erhält, trumpft das Produkt mit einer 4,5 auf. Das ist zwar nur «genügend», aber immerhin nicht kurz vor «schlecht».
Den kompletten Imprägnierspray-Test des «Kassensturz» und die ausführlichen Ergebnisse kannst du hier nachschauen und lesen.


Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.