

Hektor, der Igel unter meinem Tisch
Ein kleiner Gummiball mit Noppen wohnt unter meinem Pult. Er hält mich im Homeoffice in Bewegung und beschert mir stundenlange Gratismassagen. Inzwischen hat mein Bürogspänli sogar einen Namen.
Als Mutter von schulpflichtigen Kindern ist das Arbeiten im Homeoffice ein Segen. Als nebenberufliche Fitnesstrainerin weiss ich: Für meinen Körper ist es ein Fluch. An Homeoffice-Tagen nimmt mein Schrittzähler erst am Abend richtig Fahrt auf. Bis dahin schlummern die Beine meistens stundenlang unter dem Bürotisch, fühlen sich immer schwerer an und irgendwann zwickt es auch noch im Rücken.
Klar, ein kleiner Spaziergang zwischendurch täte gut. Zwischen Arbeit, Mittagessen kochen und Kinder zu ihren Hobbys fahren komme ich jedoch kaum dazu. Seit einiger Zeit hilft mir ein kleiner Igel unter meinem Tisch: ein Igelball, um genau zu sein.
Während ich auf der Schreibtischplatte in die Tasten tippe, rolle ich den Noppenball unter meinen Fusssohlen mit leichtem Druck permanent hin und her, nach vorne und zurück. Das mache ich stundenlang, völlig unbewusst. Es ist inzwischen zum Automatismus geworden. Hektor – so nenne ich mein lieb gewonnenes Bürogspänli – behebt zwar nicht alle körperlichen Wehwechen vom Dauersitzen, aber er lindert sie zumindest.
1. Der Igel regt die Durchblutung an
Durch die Mini-Massage an der Fusssohle sind Füsse und Beine ständig leicht in Bewegung. Das wirkt belebend für den ganzen Körper und kurbelt die Blutzirkulation und damit den Herzkreislauf an. Ohne Socken ist der Effekt noch grösser. Wenn du keinen Igelball zur Hand hast, tut es auch ein Tennisball.
2. Der Igel erhöht die Konzentration
Die stimulierte Blutzirkulation hat einen weiteren Vorteil: Mehr Sauerstoff wird ins Gehirn transportiert. Die Folge ist eine höhere Konzentrationsfähigkeit. Auch die Berührungen tragen dazu bei. Laut einem deutschen Sportmediziner werden durch die taktilen Reize an den Fusssohlen Signale ins Gehirn gesendet, die die Konzentrationsfähigkeit erhöhen.
3. Der Igel trainiert die Fussmuskeln
Ganz nebenbei absolvieren die Füsse ein Mini-Krafttraining. Der Ball stärkt nämlich die kleinen Fussmuskeln. Hast du Muskelverspannungen, werden sie mit den Noppen gelockert und gelöst.
4. Der Igel stimuliert die Fussreflexzonen
Der Igelball ist bekannt dafür, dass er die Reflexzonen in den Füssen stimuliert. Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wo genau sich welche Bereiche für welche Organe befinden. Etwa in der Fussmitte soll sich jedenfalls der Triggerpunkt für die Nieren befinden, heisst es. Klingt gut – aber vor allem: fühlt sich gut an.
5. Der Igel lindert Schmerzen
Apropos wohltuend: Das ständige Massieren wirkt entspannend und schmerzlösend. Nicht nur im Bereich der Füsse. Zwickt es wieder mal im Rücken, klemme ich den Ball zwischen Körper und Tür und lasse ihn über die Schmerzpunkte kreisen. Und zwischendurch massiere ich immer mal wieder meine Handflächen. Einfach, weil’s gut tut.

Quelle: Katja Fischer
Meistens ist Hektor aber unter dem Tisch. So kann ich gleichzeitig massieren, während ich arbeite. «Aber wie schaffst du es, dass der Ball nicht ständig davonrollt?», will ein spitzfindiger Redaktionskollege wissen. Er hat recht: Aufgrund seiner Form entkommt mir Hektor ab und an. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als unter mein Pult zu kriechen und nach ihm zu suchen. Ich sag’s ja: Dank ihm bleibe ich in Bewegung.
Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.