

Guck mal, wer da schläft: Das Video-Babyphone von Philips im Test

Die einen Eltern schwärmen für Babyphones mit Videofunktion, die anderen verpönen sie. Für einmal werde ich zum Kontrollfreak und teste unseren Topseller von Philips AVENT. Wo liegen seine Vor- und Nachteile?
Wir lesen immer wieder in den Medien, dass unsere Handys, PC-Kameras, Alexa-Speaker etc. gehackt und abgehört werden können. Dennoch kenne ich Eltern, die von Babyphones mit Videofunktion schwärmen.
Meine eigene Wahl fiel vor drei Jahren auf ein Babyphone ohne Videoüberwachung, weil mir die Überwachung via Video zu übertrieben schien. Im Alltag hat sich mein bisheriges Modell von Neonate mit reiner Audiofunktion bewährt.
Wenn ich allerdings unsere zehn Bestseller betrachte, verfügt die Hälfte über eine Videofunktion. Allein für eine Funktion zu schwärmen reicht da nicht aus. Da muss doch mehr dran sein als gedacht. Aus diesem Grund gebe ich unserem Topseller eine Chance, mich mit seinen Features zu überzeugen.

Um einen neutralen Ort für den Test zu haben, nehme ich das Babyphone mit in die Ferien. Gemütlich am Pool liegen während meine Kleine im Zimmer schläft. Ein schöner Gedanke!
Babyeinheit: Kamera für das Kinderzimmer

Die Kamera startet, sobald du das Gerät an der Steckdose anschliesst. Die Übertragung des Bildes beginnt allerdings erst, sobald beide Geräte eingeschaltet sind. Laut Hersteller läuft die Kamera über eine private, sichere Verbindung mit adaptiver FHSS (Frequency Hopping Spread Spectrum)-Technologie* für minimale Störung.
Für weniger Sicherheit sorgt das vorhandene Kabel, welches du für den Betrieb der Kamera benötigst. Das heisst, du musst das Gerät zwingend an einer für das Kind unerreichbaren Stelle platzieren. Was passiert, wenn es das Kabel aus der Kamera zieht und es in den Mund steckt, muss ich nicht näher erläutern. Weiterhin bist du mit einem kabellosen Modell flexibler. Du kannst es nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs einsetzen. Mit dem Modell von Philips AVENT bist du an eine Steckdose gebunden.

An der Babyeinheit kannst du weiterhin ein Nachtlicht einschalten oder den Button für den Start eines Einschlafliedes betätigen. Es stehen dafür fünf Lieder zur Auswahl, welche du analog der Lautstärke zuvor in der Elterneinheit einstellst. Für 15 Minuten erklingt die gewählte Musik.
Die Kamera montierst du an der Wand oder platzierst sie auf einem Regal. Es lohnt sich, ein paar Testläufe durchzuführen, um den bestmöglichen und sichersten Platz zu finden. Für eine optimale Sicht lässt sich der Winkel der Kamera horizontal wie vertikal einstellen.
Elterneinheit: Bildschirm für die Eltern

Nach dem Einschalten verbindet sich die Elterneinheit mit der Babyeinheit und ich sehe meine Kleine auf dem 3.5 Zoll grossen Farbbildschirm. Im Menu ändere ich die Sensibilität auf hoch. So nehme ich zu Beginn jedes Rascheln meiner Kleinen wahr. Sobald ich den Raum verdunkle, schaltet sich die Nachtsichtfunktion der Kamera automatisch ein.
Zur Beobachtung des Kindes stehen vier Modi zur Auswahl: Video, Audio, VOX und ECO. Bei den zwei Letzteren erscheint das Bild in Kombination mit dem Ton, wenn das Kind sich bewegt oder schreit. Beim energiesparenden ECO-Modus senkst du in ruhigen Zeiten zusätzlich den Stromverbrauch. Die Audio- und Videoübertragung schaltet sich automatisch aus und die Einheiten verbinden sich nur, wenn das Baby ein Geräusch von sich gibt.
In der Anwendung nehme ich den Unterschied zwischen VOX und ECO nicht wahr. Zudem habe ich festgestellt, dass bei diesen zwei Modi die Reaktion auf ein Babygeschrei eher spät eintrat. Und bei hohem Grundlärm ist die Lautstärke der Audioübertragung im Vergleich zum Neonate zu leise.

Die Beleuchtung des Displays passt du manuell am Gerät an. Daneben gibt es noch weitere Features wie 2-fach Zoom, Temperaturanzeige, Vibrationsalarm oder eine Gegensprechanlage. Die ersten drei Features stellst du im Menu ein, die Gegensprechanlage funktioniert mit dem entsprechenden Button auf dem Elterngerät. Ebenso lässt sich das Einschlaflied auf dem Gerät nochmals starten, falls die 15 Minuten nicht ausreichen.

Das Elterngerät verfügt über einen integrierten Akku. Drei Stunden Ladezeit ergeben zehn Stunden Laufzeit. Die Reichweite des Gerätes lautet gemäss Hersteller: Innenräume bis zu 50 Meter, im Freien bis zu 300 Meter. Sobald die Verbindung abbricht, wird der Bildschirm rot und ein Signal ertönt. Das Ausfahren der integrierten Antenne verbessert die Verbindung. Mein Babyphone von Neonate hat im Vergleich dazu kaum Verbindungsprobleme.

Fazit
Das Video-Babyphone von Philips AVENT ist für dich geeignet, wenn du darauf wert legst deinem Kind beim Schlafen zuzusehen. Mit einem Blick vergewisserst du dich mit diesem Modell, dass es deinem Kleinen gut geht. Durch die Anpassung der Beleuchtung verbessert sich die Bildqualität. Zusätzlich bieten die vier Modi verschiedene Überwachungsmöglichkeiten, was dir zusätzliche Flexibilität gibt. Funktionen wie Temperaturanzeige, Vibrationsalarm, Gegensprechanlage sowie Einschlaflieder weisen auch Babyphones ohne Videofunktion auf.
Wenn du das Gerät an Orten verwenden möchtest, wo keine Steckdose vorhanden ist (z.B. Spielplatz), ist dieses Modell nicht geeignet für dich. Durch das vorhandene Kabel bei der Babyeinheit ist eine Steckdose notwendig. Ebenso ist die Platzierung des Gerätes wichtig, da dein Kind andernfalls an das Kabel gelangen und es in den Mund stecken kann.
Im Test hat mich mein Neonate klarer und schneller auf das Babygeschrei aufmerksam gemacht als das Produkt von Philips. Daher überzeugt mich die Audiofunktion im Vergleich dazu weniger. Abschliessend finde ich, dass die Videofunktion nützlich sein kann, aber nicht notwendig ist. Wenn ich mein Kind sehen will, nehme ich den Weg ins Kinderzimmer auch weiterhin gerne in Kauf.
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* FHSS (Frequency Hopping Spread Spectrum) Systeme für die drahtlose Datenübertragung teilen sich automatisch ein vordefiniertes Frequenzspektrum, die zu übertragende Information wird nacheinander auf viele Kanäle verteilt. Sender und Empfänger springen in sehr kurzem Abstand kontinuierlich zu einer anderen Frequenz. So werden Frequenzdoppelbelegungen sowie Signalkonflikte durch den Einfluss fremder Störquellen verhindert und das Babyphone besonders abhörsicher.

Köchin. Putzfrau. Polizistin. Krankenschwester. Entertainer. Motivator. Autorin. Erzählerin. Beraterin. Organisatorin. Chauffeur. Anwältin. Richterin. .… also einfach gesagt Mami von zwei Töchtern und somit nicht nur (Content) Manager im Beruf, sondern auch im Privatleben.