

Für alle, die gern halbe Sachen machen: Die Caprihose ist zurück
Weder Fisch noch Vogel. Weder Shorts noch Hose. Wer Schwierigkeiten hat, sich festzulegen, geht diesen Sommer einen trendy Kompromiss ein.
Ich war 15 oder 16 als ich heimlich im Schrank meiner (coolen) grossen Schwester nach ihrer grauen Caprihose kramte. Erstmal widerrechtlich probetragen, bevor man selber das hart ersparte Taschengeld investiert. Erwischt wurde ich – soweit ich weiss – nicht, für ein eigenes Exemplar war dann trotzdem zu wenig Enthusiasmus meinerseits vorhanden.
Ganz ähnlich geht es mir auch heute noch. Immer öfter begegnet mir die auf der Mitte der Wade endende Hose auf sozialen Medien und Laufstegen und ich weiss nicht recht, wie ich zum Recycling dieses ja eh schon recycelten Trends stehen soll. Seinen ersten grossen Auftritt hatte das Nicht-Shorts-Nicht-Hose-Textil nämlich bereits in den 1950er- und 1960er-Jahren.
Die kurze Geschichte der kurzen Hose
Hinter dem Design der stoffgewordenen halben Sache steht die in Polen geborene Sonja de Lennart, die sich ihrerzeit nicht darum scherte, dass Frauenbeine nicht in Hosen zu stecken hatten. 1945 eröffnete sie in München ihre erste Boutique, ausgestattet mit einer Kollektion benannt nach ihrer liebsten Feriendestination: Capri. Es dauerte nicht lange und ihre schmalen, wadenlangen Hosen wurden gehyped, von sämtlichen Designerinnen und Designern kopiert und von Pre-Social-Media-Influencerinnen wie Audrey Hepburn, Grace Kelly und Marilyn Monroe getragen.

Quelle: Instagram @rareaudreyhepburn

Quelle: Instagram @marilynmonroe
Und nun ist sie eben zum wiederholten Male zurück, wurde zum Beispiel in der Frühjahr/Sommer-Show von Acne Studios und an Model Maya Stepper gesichtet. Gut für all diejenigen, die entweder gern in Nostalgie schwelgen und sich den Sommer mit ein bisschen Audrey-Marilyn-Feeling verschönern wollen, oder sich bei all dem Angebot mal wieder nicht entscheiden können. Zwischen lang oder kurz, Haut zeigen oder bedecken.

Quelle: Instagram @mayastepper

Quelle: Spotlight
Styling-Tipp: Da die Hose auf der Mitte der Wade endet, kann sie deine Beine optisch kürzer wirken lassen. Möchtest du diesem Effekt entgegenwirken, ziehst du am besten offene Schuhe oder welche mit «tiefem Dekolleté» an, die viel vom Fuss preisgeben und so visuell für Länge sorgen. Auch Absätze strecken das Bein optisch.
Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.