

Einfach mal abhängen: Tag der Hängematte

Chillen, rumhängen, die Seele baumeln lassen. Die Hängematte ist eine der schönsten Ausruh- und Schlafgelegenheiten sowie ein Symbol für Ruhe und Entspannung. Dies wird heute vor allem in den USA zelebriert.
Die Geschichte der Hängematte reicht weit zurück. Es gibt Hinweise auf erste Varianten in der Antike. Andere vermuten, dass sie ihren Ursprung in der Kultur der Maya, im heutigen Mexiko, hat. Die Maya nutzten das aus Netzen bestehende Konstrukt vermeintlich einerseits zum Schlafen und andererseits als Mittel zum Fischfang: also ein Multifunktionstool. Das Schweben über dem Boden brachte im Schlaf zudem einen gewissen Abstand zu giftigen Tieren.
Die Entdeckungsfahrten von Christopher Kolumbus sollen dann endgültig die uns bekannte Hängematte nach Europa gebracht haben. Laut seinen Aufzeichnungen faszinierte ihn diese Art der Schlafgelegenheit sehr. Und vor allem auf Schiffen erwies sie sich als sehr praktisch, da sie nicht nur platzsparend war, sondern sich flexibel dem Seegang anpasste.
Warum der 22. Juli
So richtig schön rumhängen – das dachte sich wohl auch Bob Matthews als er 2008 den 22. Juli als Hammock Day (Tag der Hängematte) auserkoren hat. An diesem Tag befände sich der Sommer in vollem Gange und es sei Zeit, sich zu entspannen. Das Leben gemächlich anzugehen. Gaaaaaanz ruhig und laaaaaangsaaaaam. Dazu gebe es während der Hundetage, also den heißesten Tagen im Hochsommer, keinen besseren Ort zum Entschleunigen und Entspannen als in einer Hängematte. Bestenfalls döst und liegt man dabei noch gemütlich an einem schattigen Plätzchen, so Matthews.
Willst du es dir selbst in einer Hängematte gemütlich machen? Dann solltest du folgende Faustregeln beachten: Die Hängematte sollte etwa 40 bis 50 Zentimeter länger sein, als du groß bist. Die Länge bezieht sich dabei nur auf die Liegefläche und nicht auf die Aufhängung. Die Breite der Hängematte sollte mindestens 80 Prozent deiner Körpergröße betragen, damit du angenehm entspannen kannst.
Meine Kollegin Siri Schubert hat für dich zuletzt eine Woche lang die Eno Sub6 Hängematte von Eagle Nest Outfitters getestet: und zwar auf einer siebentägigen Kajaktour im schwedischen Schärengarten von Östergotland.
Des Weiteren kann ich dir verraten, dass sie einen weiteren Artikel zu verschiedenen Arten von Hängematten mit unterschiedlichem Schlaf- und Liegekomfort plant. Aber pssst, eigentlich ist das noch Top Secret.
Kuriose Hängematten
Kurios kann vieles bedeuten. Die größte Hängematte befindet sich laut einem Eintrag ins Guinness World Record seit 2015 in New York und misst 20,84 Meter in der Länge und 9,42 Meter in der Breite. Deutlich kleiner, aber nicht weniger kurios ist die Miniatur-Hängematte, die sich im «Museum of Gold» im kolumbianischen Bogota befindet: Sie ist aus reinem Gold.

Quelle: doranda.ve / Instagram
Für einen kleinen Nervenkitzel beim Abhängen sorgt ein besonderes Exemplar in den kolumbianischen Bergen der Sierra Nevada de Santa Maria. Die Bergherberge «Casa Elemento» ermöglicht es seinen Gästen in Kolumbien, draußen auf einer riesigen Hängematte zu schlafen, die Platz für bis zu 15 Personen bietet.
Toppen kann dies jedoch noch eine riesige Hängematte in etwa 150 Metern Höhe über einer Schlucht im amerikanischen Moab in Utah. Für Extremsportler ist sie ein wahres Abenteuerparadies. Etwa 50 Personen brauchten drei Tage, um dieses spinnenartige Konstrukt zu erschaffen. Es kann bis zu 15 Personen tragen. Um die Hängematte zu erreichen, müssen die Mutigen über eine von fünf Verbindungsleinen des Netzes «gehen». Einige haben dabei eine Länge von bis zu 80 Metern. Eine wilde Angelegenheit in einer solchen Höhe. Ein Loch in der Mitte des Netzes dient den Extremsportlern mit ihren Fallschirmen als Absprungort aus der Hängematte.
Jetzt aber genug mit der Aufregung. Das wird mir alles zu viel. Ich leg mich lieber wieder hin: in meine schöne, gemütliche Hängematte. Und schließe die Augen. Zzzzzzz.
Titelfoto: New Africa/Shutterstock