

Eine Schnecke gegen Schnecken

Cortenstahl ist witterungsbeständig und schreckt Schnecken ab. Perfekte Eigenschaften für den Garten. Als Kräuterschnecke wird der rostige Baustoff besonders schön in Szene gesetzt.
Ich bin wieder einmal bei Kollegin Karina zu Hause. Nachdem wir schon ihr Haus umgebaut haben, ist nun der Garten dran. Während sich die Gartenbauer um die schwereren Geschütze kümmern, legen wir eine Kräuterschnecke an. Von der hat Karina schon gesprochen, bevor sie die erste Tapete im Haus heruntergerissen hatte.

Aus der Vorfreude wird schnell Verwirrung. Die Verpackung enthält flache Bleche. Müssen wir die etwa selbst zurechtbiegen? Nein, denn sobald wir sie von der Verpackung befreit haben, wölben sich die Einzelteile. Diese bestehen aus wetterfestem Cortenstahl. Das Material hat zwei Besonderheiten: Durch Feuchtigkeit bildet sich eine Rostpatina und es schützt vor lästigen Schnecken. Der minimale Anteil Kupfer oxidiert durch den Schneckenschleim und reizt die Kriechtiere.

Momentan glänzen die Bleche aber noch silbern und müssen zu einer Spirale geformt werden. Das ist einfach, braucht aber Platz. Am besten baust du das Ding gleich da auf, wo es am Ende stehen soll. Du beginnst mit dem grössten Teil und schraubst das zweitgrösste dran. Die Löcher dafür sind vorgegeben, Schrauben und Muttern befinden sich im Lieferumfang. Inbus- und Schraubenschlüssel musst du aus dem eigenen Arsenal holen.

Sind die zwei ersten Bleche verbunden, nimmst du den mitgelieferten Edelstahl-Stab und hängst ihn zwischen die zwei Teile. So bleiben diese in einem Halbkreis fixiert. Danach schraubst du Teil um Teil an. Das letzte und auch kleinste Blech biegst du so in Form, dass du es am ersten Blech anschrauben kannst. Der Aufbau dauert keine halbe Stunde.


Der kraftaufwendigste Teil folgt erst jetzt: 900 Liter Erde müssen zwischen die dünnen Wände geschüttet werden. Das sind knapp 23 40-Liter-Säcke, die wir von Hand hochhieven und ausleeren. Karina und ich greifen auf strukturstarke, torffreie Trogerde zurück und reichern sie im unteren Teil mit nährstoffreichem Humus an. Du kannst aber problemlos torffreie Universalerde verwenden.

Nun pflanzt du nicht willkürlich Kräuter ein, du brauchst ein System. Die Schnecke ist so konzipiert, dass im oberen Bereich trockenheits- und wärmeliebende Kräuter gesetzt werden. Je weiter du dich nach unten vorarbeitest, desto feuchter wird die Erde, da das Giesswasser nach unten läuft. Falls du nicht gleich weisst, welche Kräuter nun wohin kommen, findest du in der Anleitung einen Pflanzvorschlag. An dem haben wir uns orientiert. Ganz oben pflanzen wir Currykraut, Bohnenkraut, Oregano und Rosmarin. Dann folgen Thymian, Salbei und Liebstöckel. Im humusreichen, unteren Teil setzen wir dann Unmengen von Schnittlauch und ein bisschen Petersilie. Reiss die Wurzelballen der Setzlinge etwas an, um ihnen zu signalisieren, dass sie sich von nun an stärker ausbreiten können. Sind alle Kräuter gesetzt, musst du sie richtig gut wässern. Durch das Schwemmen verankern sich die Pflanzen besser am neuen Standort.-

Jetzt musst du nur noch warten, bis die Schnecke durch Witterung rostet. Das kann zwischen ein paar Tagen und Wochen dauern, je nachdem, wie feucht es draussen ist. Wenn du nicht so lange warten willst, kannst du den Vorgang durch eine Mixtur aus Essig, Salz und Wasser beschleunigen.


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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.