Dreame L10s Pro Ultra Heat im Test: erstklassiger Sauger, zweitklassiger Preis
Produkttest

Dreame L10s Pro Ultra Heat im Test: erstklassiger Sauger, zweitklassiger Preis

Der Dreame L10s Pro Ultra Heat ist günstiger als die Topmodelle, aber gar nicht mal so viel schlechter. Eine wichtige Rolle dabei spielt heisses Wasser.

Die Bezeichnung «Heat» im Produktnamen sagt es bereits: Dieser Saugroboter von Dreame hat ein heisses Extra eingebaut. Der Rest des Namens führt in die Irre: trotz «Pro» und «Ultra» ist der L10s nicht das Topmodell des Herstellers, sondern so eine Art obere Mittelklasse bei den weit über 20 Staubsaugerrobotern, die du von Dreame bei uns im Sortiment findest.

Da gibt’s die günstigen Modelle für unter 500 Franken oder Euro. Die Mittelklasse geht von 500 bis 800 Franken oder Euro. Die Topmodelle hingegen kosten über 1000 Franken oder Euro. Darunter etwa der L20 Ultra Complete, der unseren grossen Vergleichstest gewonnen hat.

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Oder auch das neue Topmodell X40 Ultra Complete, das in den nächsten Wochen erhältlich ist und bei mir auch schon in der Testgarage steht.

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Auf dem Papier ist der L10s Pro Ultra Heat gar nicht so viel schlechter als die grossen Brüder – kostet aber mit etwas als über 800 Franken oder Euro deutlich weniger. Doch kann er in der Sauger-Topliga wirklich mithalten?

Der L10s Pro Ultra Heat kommt mit Vollausstattung.
Der L10s Pro Ultra Heat kommt mit Vollausstattung.
Quelle: Lorenz Keller

Darum ist die Hitze nicht nur heisse Luft

Der L10s Pro Ultra Heat saugt nicht nur, sondern nimmt den Boden auch feucht auf. Die zwei runden Wischmopps werden danach in der Basisstation gewaschen und getrocknet. So ist es auch bei der Konkurrenz üblich. Allerdings nutzt der Dreame dafür nicht kaltes, sondern 58 Grad heisses Wasser.

Die Wischmopps sind abnehmbar, sie werden in der Basisstation regelmässig gereinigt.
Die Wischmopps sind abnehmbar, sie werden in der Basisstation regelmässig gereinigt.
Quelle: Lorenz Keller

Das macht durchaus einen Unterschied. Ich habe den Roboter mehrere Wochen getestet. Die Mopps blieben schön sauber und haben auch nach mehreren Wischsessions nicht unangenehm gerochen. Je regelmässiger du den Boden also feucht aufnimmst, desto mehr macht das warme Wasser Sinn. Aus hygienischen Gründen würde ich die Mopps beim regelmässigen Wischen trotzdem alle zwei Monate in die Waschmaschine geben.

Ein «Hottake» ist, dass der L10s Pro Ultra Heat das Heisswasser-Feature hat, der teurere Dreame L20 Ultra Complete aber nicht. Für mich ist es auf jeden Fall ein sinnvolles Zusatzfeature, das ich nicht mehr missen will.

Die Heisswasser-Reinigung kann auf Wunsch auch deaktiviert werden.
Die Heisswasser-Reinigung kann auf Wunsch auch deaktiviert werden.
Quelle: Lorenz Keller

Der Mopp fährt aus – wenn ich ihn zwinge

Eine zweite Spezialität hat der L10s Pro Ultra Heat von den teureren Modellen übernommen. Der rechte Mopp ist nämlich zur Seite ausfahrbar. Dadurch saugt der Dreame die Kanten nicht nur, sondern putzt sie auch mit dem feuchten Mopp.

Allerdings vermisse ich beim ersten Ausprobieren das Feature. Ich beobachte den Reinigungsprozess, sehe aber nie einen ausgefahrenen Seitenarm. Ich gucke in der Dreamehome-App die Einstellungen durch und finde dort den Menüpunkt «KI-gesteuerte Mop-Extend-Einstellungen». Diese ist auf «Intelligenz» eingestellt. Der L10s Pro Ultra Heat entscheidet also selber, wann er den Mopp ausfährt. Wie genau und in welchen Abständen weiss ich nicht.

Der rechte Mopp fährt heraus, um die Ränder zu putzen.
Der rechte Mopp fährt heraus, um die Ränder zu putzen.
Quelle: Lorenz Keller

Zum Glück sind noch zwei andere Optionen vorhanden: Im Modus «Standard» werden die Kanten einmal pro Woche in der globalen Reinigung geputzt. Ich entscheide mich aber für «Hohe Häufigkeit», da ich oft einzelne Zimmer und Bereiche separat reinige und nicht einfach zwei Mal pro Woche die ganze Wohnung. Im gewählten Modus werden die Kanten immer auch feucht gewischt.

Dazu fährt der Roboter die Kanten jeweils ein zusätzliches Mal mit ausgefahrenem Mopp ab. Auf dem Plattenboden im Bad sehe ich dabei gut, dass so wirklich ziemlich alles geputzt wird, was für das runde Gadget erreichbar ist.

Was ich mir wünschen würde: eine Auswahl des Mop-Extend-Features jeweils direkt schon, wenn ich eine Reinigung programmiere.

Schnell eingerichtet, gut gescannt

Ich konnte mich hier in der Review bisher auf die Spezial-Features konzentrieren, weil der Rest problemlos und gut funktioniert. Das fängt bereits bei der Installation an. Mit Hilfe der App verbinde ich den Roboter mit meinem WLAN. Danach ist der Dreame bereit für die Kartenerstellung.

Kleiner Tipp am «Rande»: Unbedingt gut aufräumen, das lohnt sich. Denn der Zimmerplan ist die Grundlage für die Reinigung. Dank Lidar-Sensor, der Distanzen misst, muss der L10s Pro Ultra nicht jeden Raum detailliert abfahren. Es reicht, wenn er durchrollt und rundherum alles scannt. Die 4,5-Zimmer-Wohnung ist nach zwölf Minuten erfasst.

Auf der App verfolge ich mit, wie sich die Karte aufbaut.
Auf der App verfolge ich mit, wie sich die Karte aufbaut.
Quelle: Lorenz Keller

Sogar die Raumaufteilung stimmt ziemlich gut. Ich ändere noch die Benennung und trenne den Flur vom Wohnzimmer. Danach korrigiere ich die Fehler, die bisher jeder Saugroboter mit Lidarscanner bei mir gemacht hat: Der Sensor «sieht» durch die bodenhohen Glastüren und trägt auch einen Teil des Balkons in den Plan ein.

Löschen konnte ich diese Bereiche bisher noch bei keinem Hersteller. Stattdessen musste ich sie immer als Sperrzone definieren. Beim L10s Pro Ultra Heat lassen sie sich immerhin mit einem Klick ausblenden. Das ist die zweitbeste Lösung – und funktioniert übrigens auch mit anderen Bereichen, die der Roboter nicht betreten darf.

Auf dem Balkon soll der Roboter nicht putzen, ich kann diesen Bereich deaktivieren.
Auf dem Balkon soll der Roboter nicht putzen, ich kann diesen Bereich deaktivieren.
Quelle: Lorenz Keller

Mit dem erstellten Plan habe ich nun unglaublich viele Reinigungsvarianten. Ich kann die gesamte Wohnung, einzelne Zimmer oder gar nur gewisse Bereiche putzen lassen. Einmalig oder regelmässig. Und so, wie ich das möchte. Nur saugen, nur feucht aufnehmen – zuerst das eine, dann das andere – und dazu lassen sich Saugstärke, Intensität und Feuchtigkeitsgrad beim Wischen definieren.

Die Akkulaufzeit ist überzeugend: für 72 Quadratmeter Bodenfläche braucht der Roboter im Standardmodus mit Saugen und Wischen 110 Minuten – und hat immer noch 68 Prozent Restlaufzeit.

Präzise Navigation – mit Hilfe der Cloud

Der L10s Pro Ultra hat sich im ganzen Test kein einziges Mal verfahren. Wähle ich ein bestimmtes Zimmer für die Reinigung aus, fährt der Roboter schnell und zielgerichtet dorthin, wischt durch und kehrt zur Basisstation zurück. Dort wird er gereinigt und der Dreck automatisch in einen Beutel abgesaugt. Allerdings macht das – wie bei der Konkurrenz – jeweils ziemlich viel Lärm.

Ein weiterer negativer Punkt: Der Dreame ist wegen des Sensor-Aufsatzes relativ hoch. Unter Möbeln mit zehn Zentimeter und weniger Bodenfreiheit putzt er nicht. Es gibt durchaus auch Konkurrenzmodelle, die weniger hoch gebaut sind.

Wichtig zu wissen: Die App lädt alle Infos in die Cloud. Zwar befolgt Dreame die gängigen Datenschutzstandards. Schlussendlich musst du aber dem Hersteller vertrauen.

Der L10s Pro Ultra Heat zeichnet auch Bilder von Hindernissen auf. Kabel, Tischbeine oder Katzenfutterautomat – der Roboter erkennt alles. Falls ich etwas wegräume, dann klicke ich die Meldung weg. Falls nicht, merkt sich der Reiniger das Hindernis und weicht ihm das nächste Mal direkt aus. Das ist beispielsweise bei Stromkabeln sehr praktisch, da sich die Bürsten darin verfangen können.

Der Roboter erkennt potenzielle Hindernisse und weicht ihnen aus.
Der Roboter erkennt potenzielle Hindernisse und weicht ihnen aus.
Quelle: Lorenz Keller

Du kannst die Aufnahme und Analyse der Fotos auch deaktivieren, sodass die Kamera nichts mehr aufzeichnet. Sogar die Wiedergabe eines Live-Bildes über die App wäre möglich, der Roboter verwandelt sich damit in eine mobile Überwachungskamera. Diese Funktion ist standardmässig aber deaktiviert und muss über mehrere Sicherheitsschritte zuerst eingeschaltet werden.

Was sind die Unterschiede zu den teureren Modellen?

Lohnt es sich überhaupt noch, ein teureres Modell wie unseren Testsieger Dreame L20 Ultra Complete zu kaufen? Der grösste Unterschied ist, dass der L20 die zwei Mopps in der Basisstation abwirft, wenn er nur den Boden saugt. Das ist bei Hochflorteppichen ein Vorteil, da die Mopps so sicher nicht darüber schleifen. Der L10 hebt die Mopps 10,5 Millimeter an, das reicht in vielen Fällen aber auch.

Das teurere Modell ist sonst in vielen Bereichen jeweils ein bisschen besser: Es ist beispielsweise etwas leiser und der Akku ist etwas grösser. Aber im Alltag sind diese Unterschiede kaum spürbar. Was ich dagegen durchaus bemerkt habe: Der L20 ist bei allem etwas schneller. So braucht er nur sechs Minuten, um die Wohnung zu kartografieren – der L10 doppelt so lange.

Fazit

Der perfekte Reinigungsassistent

Der Dreame L10s Pro Ultra Heat bietet alle Funktionen, die du heute von einem Roboterstaubsauger erwarten kannst. Er saugt und wischt effizient und effektiv. Dazu navigiert er mit Lidar und Sensoren problemlos dorthin, wo die nächste Aufgabe ansteht.

Die Mopps werden immer schön sauber und hygienisch gehalten, da der Roboter sie in der Basisstation mit heissem Wasser wäscht und danach trocknet. Dank diverser Optionen lässt sich der L10s Pro Ultra Heat individuell programmieren und einstellen.

Teurere Modelle mögen noch mehr Extras haben oder gewisse Aufgaben ein bisschen schneller absolvieren, aber schon beim L10s Pro Ultra Heat bleiben für die tägliche Reinigung keine Wünsche mehr offen.

Pro

  • Mopps werden ausgezeichnet gereinigt
  • präzise Navigation
  • Absaugstation mit allem Luxus
  • gute Akkulaufzeit
  • umfassende Einstellmöglichkeiten

Contra

  • Ausschwenk-Mechanismus muss in der App nachjustiert werden
Titelbild: Lorenz Keller

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