

Die beheizbare Lunchbox von Koenig im Test

Ist dir deine knapp bemessene Mittagspause heilig? Mit der smarten HeatsBox musst du in der Kantine nicht mehr Schlange stehen, so das Versprechen. Dein Essen soll genau dann warm auf den Tisch kommen, wenn du es willst.
Wenn ich hungrig bin, muss es bei mir schnell gehen. Sonst werde ich zur Furie. Darum mag ich es nicht, wenn ich am Mittag mit Kohldampf in der kleinen Mitarbeiterküche auf einen Mikrowellen-Slot warten muss. Um lange Schlangen vor schmuddeligen Mikrowellen zu vermeiden, habe ich vor der Pandemie immer nur einen mitgebrachten Salat verdrückt. Dann kam Corona und ich wurde zur Hobbyköchin. Die Reste habe ich im Homeoffice zum Zmittag aufgewärmt. Da mich eine warme Mahlzeit länger satt hält als ein paar Salatblätter – und bessere Laune macht –, kann und will ich nicht mehr zurück. Es muss eine zeitsparende und hygienische Lösung fürs Büro her. Eine, wie die smarte HeatsBox von Koenig.

Das Prinzip
Die in der Schweiz entwickelte Lunchbox soll Speisen aufwärmen und sie bei Bedarf warm halten. Die Seitenflächen, der Boden sowie der Deckel der Box sind geheizt. Laut Koenig behalten die «Speisen ihren frischen Geschmack und die Nährwerte». Das mit den Nährwerten konnte ich im Rahmen meines Tests nicht prüfen.
Nebst der HeatsBox, die knapp ein Kilogramm wiegt, sind im Lieferumfang auch eine herausnehmbare Innenschale aus Edelstahl inklusive Transportdeckel aus einem BPA-freien und hygienischen Kunststoff, ein 1,5 Meter langes Stromkabel und ein «Teiler» zum sauberen Trennen einzelner Speisen enthalten.

Dank der herausnehmbaren Innenschale mit Deckel kann ich mein Essen separat transportieren und deponiere das eigentliche Gerät im Büro. So muss ich weniger schleppen. Die Innenschale fasst 650 Milliliter und ist mit knapp 300 Gramm halb so schwer wie meine bisherige Vorratsdose aus Glas, in der ich früher meine Salate transportierte.
Wer berufsbedingt mehrheitlich auf vier Rädern unterwegs ist, kann beim Hersteller einen Adapter (bisher noch nicht bei uns erhältlich) für Auto oder LKW kaufen. Dieser wechselt die 12 Volt (Gleichstrom) des Zigarettenanzünders in 220 Volt (Wechselspannung) um.
Der erste Eindruck

Die Lunchbox lässt sich per Knopfdruck oder mit der gleichnamigen App (iOS und Android) steuern. Während mir bei der ersteren Variante nur das Aufwärmen bei 75 Grad Celsius via Ein- und Aus-Taste zur Verfügung steht, kann ich mithilfe der App gleich mehrere Parameter bestimmen: Die genaue Zieltemperatur (bis max. 85 Grad Celsius), die Portionengrösse, den Timer und den Heizmodus. Bei letzterem habe ich die Wahl zwischen den beiden bereits vorprogrammierten Anwendungen «schnelles Erwärmen» und «schonendes Erwärmen» oder dem manuellen «Kochen»-Modus. «Kochen» bedeutet schlicht, dass ich bestimme, wie lange und wie heiss ich mein Essen aufwärmen will.
Je nachdem, wie gross die Portion ist und für welches Heizprogramm ich mich entscheide, dauert das Erhitzen knapp 30 Minuten. Da ich timen kann, wann mein Essen warm sein soll, stelle ich den HeatsBox-Timer auf 12 Uhr.
Für meinen ersten Versuch wärme ich Parmigiana-Reste auf. Dafür tippe ich in der App auf 70 Grad Celsius (Zieltemperatur), mittel (Portionengrösse) und schnelles Erwärmen (Heizmodus). Die App zeigt mir nun an, dass die Box fürs Aufwärmen 16 Minuten und 12 Sekunden benötigt. Nun habe ich die Wahl, ob ich das Gerät sofort starten oder den Timer einstellen möchte. Ich habe Hunger und entscheide mich für Ersteres. Mein Smartphone informiert mich per Push-Benachrichtigung, wann mein Essen fertig ist. Der erste Bissen zeigt: Meine Parmigiana ist durchgehend (auch im Inneren) heiss, aber nicht zu heiss. Gerade so, dass ich mir den Gaumen nicht verbrenne. Geschmacklich ist sie einwandfrei (ich habe sie ja auch selbst gekocht…).


In den kommenden Tagen überzeugen mich auch eine aufgewärmte Suppe und Carbonara-Reste. Beide Mahlzeiten sind gleichmässig heiss. Was nicht klappt, ist die Toast-Funktion: Nach ganzen 30 Minuten ist meine Brotscheibe zwar warm, aber nicht knusprig. Labbrig trifft’s besser. Für Hot-Sandwiches taugt das Gerät also nichts.
Mein persönliches Highlight ist die Warmhalte-Funktion. Sie hält mein Essen nach dem Aufwärmen dreissig Minuten zuverlässig warm. Das ist praktisch, wenn ich aufgrund eines Meetings oder Anrufs nicht pünktlich in die Mittagspause kann.
Fazit
Zugegeben, die HeatsBox ist nicht gerade günstig. Wer im Büro keine Mikrowelle hat – oder einfach nicht mit der ganzen Belegschaft jeden Mittag darum buhlen mag – oder jobbedingt auf vier Rädern unterwegs ist, ist mit diesem Gerät gut bedient. Da ich keine Mikrowelle besitze, werde ich die Lunchbox nicht nur im Büro, sondern bei Bedarf auch zu Hause verwenden.
Überzeugt haben mich besonders das geruchlose Erhitzen, die Standardfunktion «schnelles Erwärmen» und die leicht bedienbare App. Mir gefällt auch, dass der Transportdeckel bombenfest auf der Innenschale sitzt. Es läuft nichts aus. Nicht mal dann, wenn ich die Schale (für diesen Test) mit Wasser gefüllt und schräg in meiner Tasche platziert habe. Abzüge gibt’s für die Toast-Funktion und die Tatsache, dass ich vorausplanen muss, wenn ich nicht 16 bis 30 Minuten auf mein Essen warten mag. Die Timer-Funktion macht das Planen wenigstens einfach. Und dass ich gemütlich mit meinem warmen Zmittag in die Küche sitzen kann, während alle anderen auf ihren Mikrowellen-Slot warten müssen, lässt die Pasta gleich noch besser schmecken.



Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.