Produkttest

Der Tisch zu hoch oder der Stuhl zu niedrig – Erfahrungen eines Geplagten

Was es an einem Campingstuhl zu testen gibt, fragst du dich? So ging es mir vor meinen Sommerferien auch. Trotzdem habe ich mich der Herausforderung gestellt.

«Auch ein 08/15-Campingstuhl will getestet werden. Schliesslich musst Du ja auch mal bequem irgendwo sitzen, während du die anderen Artikel testest, oder?!» Mit diesen Worten liess ich mich vom Galaxus-Camping-Einkaufsspezialisten dazu breitschlagen, den Campingstuhl «AMA» von Campo Libre auf meine dreiwöchige Schwedenreise mitzunehmen:

Beim Bepacken des Wohnmobils habe ich also einen der vom Vermieter mitgelieferten Campingstühle aus- und das Campo-Libre-Modell eingeladen. So würde ich ihn sicher überall nutzen und könnte mir zumindest eine fundierte Meinung dazu bilden. Was auch immer es zu einem Campingstuhl ohne irgendwelche Extras wie Getränkehalter, Sonnenschutz, Fussstütze oder Massagefunktion an Meinung zu bilden geben könnte.

Was ich sofort festgestellt habe und was man dem AMA wirklich zu Gute halten darf: Er lässt sich sehr einfach und schnell auseinander- und zusammenfalten. Dazu musst du nämlich nicht mehr tun, als den Stuhl mit einer Hand an der Rücken- und mit der anderen an der Armlehne zu greifen und zu drücken oder ziehen.

Was mir an dem Stuhl auch sehr gefällt: Du sitzt darin wirklich bequem.

Der Haken: Die natürliche Sitzposition geht schon ein bisschen Richtung Liegestuhl und seine Sitzhöhe ist ziemlich niedrig und mit meinem mitgebrachten Campingtisch nicht kompatibel.

FALSCH: Drei Wochen lang habe ich mich beim Essen gefühlt, als wäre ich zu klein für diese Welt. (Szene nachgestellt)
FALSCH: Drei Wochen lang habe ich mich beim Essen gefühlt, als wäre ich zu klein für diese Welt. (Szene nachgestellt)

Wenn du dir das Kinn beim Kauen praktisch bei jedem Bissen fast an der Tischplatte anschlägst, weisst du, dass der Tisch zu hoch oder eben dein Stuhl zu niedrig ist. Nun gäbe es von Campo Libre tatsächlich auch einen Campingtisch – LARA –, den mir mein interner Camping-Material-Lieferant aber nicht zum Testen mitgegeben hat (Danke für gar nichts). Der wäre in der Höhe verstellbar und hätte mir das Essen sicher massiv erleichtert. Aber nun gut.

Zwar hat der Stuhl nicht in mein Ess-Setup gepasst, dafür habe ich es umso mehr genossen, bei Sonnenuntergang gemütlich mit der Kamera oder einem Buch irgendwo an einem hübschen Ort zu sitzen und die Ruhe und die Stimmung zu geniessen.

RICHTIG: Drei Wochen lang habe ich mich so oft wie möglich, wie hier am Götakanal, in die Abendsonne gesetzt, gelesen, fotografiert oder einfach in Ruhe die Gedanken schweifen lassen.
RICHTIG: Drei Wochen lang habe ich mich so oft wie möglich, wie hier am Götakanal, in die Abendsonne gesetzt, gelesen, fotografiert oder einfach in Ruhe die Gedanken schweifen lassen.

Fazit

Der AMA ist ein schlichter und bequemer Campingstuhl. Es gibt ihn in drei verschiedenen Farben. Neben dem von mir Probe gesessenen Khaki kannst du ausserdem zwischen Schwarz und Taupe wählen. Er gehört nicht zu den ganz teuren, aber auch nicht zu den wirklich günstigen Modellen. Damit ich ihn für künftige Campingferien brauchen könnte, müsste ich ausserdem den passenden Tisch und zwei weitere Stühle für meine Familie kaufen. Bei aller Anerkennung für die nachhaltige Produktion und die wertigen Materialien, auf die Campo Libre setzt, wird da ein Preis fällig, der mir doch ein bisschen weh tun würde.

6 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Weltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.


Möbel
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Outdoor
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Mein neues Lieblingsteil: Der «Arctic Crest» Hoodie von Columbia

    von Patrick Bardelli

  • Produkttest

    Der Stanley «Aerolight»: kein TikTok-Star, aber richtig gut

    von Siri Schubert

  • Produkttest

    Ein Rucksack für Alltag und Büro? Dieses Fjällräven-Modell hat mich überrascht

    von Laura Scholz

Kommentare

Avatar