

Der neue Lichtwecker von Philips im Test
«Sanfter aufwachen und erfrischter den Tag starten», lautet seit über einer Dekade der Claim des Lichtwecker-Herstellers. Nicht anders soll es sich auch beim neusten Sprössling der Philips-Familie verhalten. Wir, Catharina – meine Arbeitskollegin und ich, haben das Modell HF3650/01 unter die Lupe genommen. Welche neue Funktionen sich darin verbergen und ob sich die Investition lohnt, erfährst du im Testbericht.
Eine kleine Rückblende: Mein erster Lichtwecker war einer von Philips, den ich im zarten Alter von 15 Jahren zum Geburtstag bekommen habe. Das Modell war klobig, unpraktisch aber es funktionierte jahrelang einwandfrei – und genau darum habe ich es geliebt. Besonders im Winter. Eine zusätzliche Tischleuchte erübrigte sich, da man den Wecker auch als Lichtspender nutzen konnte. Das «Undingl» sah etwa so aus:
Hübsch nicht?
Vor drei Jahren gab der Wecker leider den Geist auf. Seither reisst mich ein Standard-Handyweckton aus dem Winterschlaf. Als es darum ging, das neuste Modell HF3650/01 zu testen, bin ich schon ein bisschen voreingenommen gewesen. Schliesslich muss sich seit mehr als 10 Jahren nach der Einführung meines ersten Lichtweckers einiges getan haben. Grosse Erwartungen meinerseits also.

Der erste Eindruck
Bevor wir uns mit seinen Funktionen befassen, reden wir doch kurz über das Design: Futuristisch, steril und es hat nichts mehr mit den letzten «Wake-Up-l»Modellen gemeinsam. Zumindest optisch. Wozu das Loch gut sein soll, ist mir ein Rätsel. Gefallen tut es mir nicht, aber nun ja, auf die inneren Werte kommt es ja bekanntlich an. Anders sieht es meine Arbeitskollegin Catharina, die den Wecker gleichzeitig testet. Das neue Design fände sie viel ansprechender als die «klobige Kugel» – und meint damit das Vorgängermodell.
Funktionen im Test
Kein DAB+, keine Möglichkeit unterschiedliche Weckzeiten für Wochenend- und Arbeitstage einzustellen und nur acht Wecktöne. Ich bin enttäuscht. Dafür reagiert das Touchscreen gut, die Helligkeit lässt sich nach Belieben anpassen und die Funktion Relax Breath hat meine Aufmerksamkeit erregt. Lesen wir doch gleich mal nach: Es soll den Herzschlag runterholen, indem das rote Licht, wie Atemzüge pulsiert. Klingt toll, teste ich sofort aus... und es hinkt. Die äusseren LEDs machen einen Sprung. Irgendwie verstörend und nervig. Ich schalte schnell auf Sonnenuntergang um: Viiiiiel besser. Zur Licht-Funktion kann man Regengeräusche beim Klang einstellen. Finde ich beruhigend und cool. Nutze ich ein paar Mal. Aber, das war's dann auch schon. Wenn ich schlafen will, schalte ich den Lichtwecker einfach aus.
Im Laufe meiner Testwoche schätze ich vor allem den Nachtmodus: Die angenehme, rote Beleuchtung, die sich mit dem Berühren des Sensors oben auf der Lampe einschalten lässt. Äusserst praktisch, wenn man nachts aufs Klo muss und definitiv angenehmer für den Partner, der noch schlummert.
Ich stelle zudem fest, dass ich immer kurz vor dem Weckton aufwache, wenn der Wecker die maximal eingestellte Helligkeit erreicht hat. Catharina meint, sie erwache verglichen zum Vorgängermodell erst nachdem der Ton einsetzt und warnt im gleichen Zug vor dem «Wellenrauschen»: «Das ist mir persönlich nicht sanft genug. Ich bin immer mit der ersten Welle aufgewacht, was ähnlich abrupt ist, wie mit einem fiependen, normalen Wecker». Gut, ich bleibe beim Vogelgezwitscher. Im Vergleich zu den drei Wecktönen, die ich vor 10 Jahren hatte, ist das Upgrade auf acht nicht gerade überwältigend. Diese werden im Vergleich zu meinem Dinosaurier-Modell aber in einer besseren Qualität abgespielt. Neu ist auch der USB-Anschluss, der das Aufladen des Handys über Nacht und das Abspielen der eigenen Musik ermöglicht. Ein Upgrade, das auch laut der Community längst überfällig war.
Fazit
Der Wecker hilft tatsächlich sanfter aufzuwachen. Man wird nicht so brutal aus dem Schlaf gerissen, wie mit einem Handy-Weckton und startet weniger verknittert seinen Tag. Der Nachtmodus mag zwar unspektakulär sein, ist nebst dem USB-Anschluss aber mein persönliches Highlight. Und nun die grosse Frage: Werde ich mir einen zu tun? Zuerst dachte ich mir: sicher nicht! Jetzt, wo ich den Lichtwecker wieder zurückgeben musste, fehlt er mir. Der erste Morgen danach fühlt sich seltsam, irgendwie nicht richtig an. Catharina schätzt vor allem die abwechslungsreichen Wecktöne, bleibt aber ihrem Vorgängermodell weiterhin treu.
Es lohnt sich, wenn...
- du lichtempfindlich bist.
- dir der dunkle Winter zu schaffen macht.
- du deinen Handy-Weckton nicht mehr hören magst.
- du alleine oder neben einem Partner mit ähnlichem Rhythmus schläfst.
- du keinen Platz für eine Tischleuchte hast.
Es lohnt sich NICHT, wenn...
- du bereits das Vorgängermodell besitzt.
- du hohe Ansprüche an deinen Wecker hast.
- du weniger steriles Design bevorzugst.
- du ein Morgenmensch bist und dein Partner eine Nachteule.
Wenn ich nicht gerade Wohnwelten kreiere und Marketing-Aktivitäten für Galaxus plane, stelle ich die eigene Traumeinrichtung zusammen oder starte DIY-Projekte, die ich leider viel zu selten beende. Die nötige Inspiration dazu finde ich auf Blogs, in Magazinen oder auf Reisen. Bevorzugte Wohnstile: maritim, skandinavisch und nordisch.