
Ratgeber
Gesaugt, geleert und gereinigt: Kabellose Staubsauger im Test
von Tanja Lehmann
Dyson ist schon fast zum Synonym für Staubsauger geworden. Vor allem an kabellosen Geräten mit Akku tüftelt die englische Firma seit Jahren. Der «V11 Absolute» soll bei der Saugleistung nun endlich zu den kabelgebundenen Saugern aufschliessen. Ob das klappt?
Das Design ist gewohnt futuristisch, das Zubehör mit zehn Teilen üppig. Und noch etwas fällt auf: Der V11 ist schwer. Verdammt schwer. Weil Akku und Motor (wie bei Akkusaugern üblich) im Griff verbaut sind, brauchst du viel Kraft um dem Griff zu halten. Meine Dreizimmer-Altbauwohnung habe ich noch knapp geschafft zu putzen, mehr wäre für meine untrainierten Arme ohne Pause nicht drin gelegen.
Dass der V11 ein Display hat, ist toll, aber nicht mehr als Spielerei. Darauf siehst du wie stark der Motor läuft (Eco, Auto oder Boost) und wie lange du noch saugen kannst. Ich habe vor allem den Auto-Modus benutzt. Der passt die Saugleistung dynamisch an. Boost war nicht nötig. Dieser Modus ist viel zu laut, der Akku viel zu schnell leer und der Auto-Modus ist auch mit gröberem Schmutz zurechtgekommen.
Bei der Saugleistung hat der V11 mächtig was drauf: Frühere Generationen konnten ihre verkabelten, grossen Brüder nicht ersetzen. Staub war kein Problem, grössere Partikel blieben aber liegen. Nicht so beim V11: Der schafft alles, was auch ein normaler Sauger schafft. Schon der Vorgänger hat in unserem Vergleichstest gut abgeschnitten, Dyson hat seither noch ordentlich zugelegt. Einzig unter das Sofa und das Bett kommt auch der V11 nicht, da der Saugkopf zu gross ist.
Ich und der V11, das ist eine Hassliebe, mit Tendenz zur Liebe. Die Freiheit ohne Kabel ist grandios, die Saugleistung passt und der Akku reicht locker für meine Wohnung. Er lässt sich zudem sehr einfach leeren. Auf der anderen Seite ist das Teil verdammt schwer, ziemlich laut und er ist unbequem zu halten. Der V11 ist einer der besten seines Fachs und ich würde meinen alten Staubsauger damit ersetzen. Hast du aber über 100 Quadratmeter Fläche zu saugen, dann empfehle ich deiner Hand zuliebe weiterhin einen konventionellen Sauger oder einen leichteren kabellosen.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.