

Das Spielwaren-Team testet die neuen Modellbau-Sets von Revell

Das Spielwaren-Team von Galaxus ist begeistert von Revell’s neuer Idee: Modellbau von Klein bis Gross. Bereits für Kinder ab 4 Jahren sind die Modelle aus Level 1 geeignet. Dann erhöht sich der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich bis auf Level 5, welche für erfahrene und erwachsene Modellbauer angedacht sind. Aber wie schwierig sind die Level wirklich und was macht die einzelnen Level aus? Wir haben uns hingesetzt und gebaut.
Level 1: Das Off-Road Vehicle
Vanessa hat das Off-Road Vehicle von Revell getestet und zusammengebaut; sie arbeitet im Product Management des Baby-Teams. Für sie ist Modellbau ein Fremdwort und gebastelt hat sie das letzte Mal im Kindergarten. «So ein Auto für 4-jährige zusammenbauen ist doch kinderleicht,» liess Vanessa verlauten und legte los – ohne die Anleitung zur Hilfe zu nehmen. Schon nach wenigen Minuten hat sie aber realisiert, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Mit Anleitung gings dann aber rasch. Sie musste die einzelnen Teile nur zusammenstecken und durch Schrauben verbinden. Der Schraubenzieher ist bei den Bausätzen von Level 1 inklusive und die Kleinteile sind in rauen Mengen vorhanden. Falls eines verloren oder kaputt geht, ist somit für Ersatz gesorgt. Am Ende braucht es nur noch etwas Geduld, um die Sticker schön aufzukleben, dann ist das Auto fertig.

Vanessa denkt, ein 4-jähriges Kind braucht vielleicht ab und zu noch Hilfe beim Zusammenbauen dieses Modells. Ab etwa 5 bis 6 Jahren sollte es aber auch alleine zu schaffen sein. Der Ansporn, das Auto zusammenzusetzen, ist für Kinder sicherlich gross, denn es fährt, hat ein abnehmbares Dach und eine Seilwinde. Die Türen lassen sich dafür leider nicht öffnen und als Erwachsener brauchst du ein ruhiges Händchen, um die Seilwinde wieder schön aufzukurbeln. Alles in allem dient der Bausatz als wirklich einfacher Einstieg in das faszinierende Hobby des Modellbaus.

Level 2: Die Boeing 747 von Lufthansa
Ich, Irene vom Marketing, musste dieses «Easykit»-Flugzeug von Lufthansa zusammenbauen. Auch ich habe keine tiefe Verbindung zum Thema Modellbau, fand die Versprechen «So ist Basteln super einfach.» und «Durch den Steckmechanismus geht es ganz einfach und schnell.» aber äusserst ermutigend und machte mich ans Werk. Ich hatte das Modell in 45 Minuten zusammengebaut, dabei häufig die Anleitung hinterfragt und irgendwann auch an mir gezweifelt. Nein, die Anleitung war definitiv falsch! Eigentlich hätte ich schon beim Auspacken realisieren müssen, dass es nicht so einfach wird. Bei Level 1 sind die Anleitungen noch spielerisch, farbig dargestellt. Bei Level 2 arbeitest du schon mit einer klassischen Anleitung in Schwarz/Weiss. Im Gegensatz zu Level 1 sind in dieser Packung auch keine Ersatzteile mehr vorhanden. Der Druck steigt. Wenn eines der millimetergrossen Teile weg ist, dann ist es auf immer verloren. Mein persönlicher Geheimtipp für alle Anfänger: Löst nicht als erstes alle Teile aus dem Gitter, sonst habt ihr anschliessend keine Chance mehr, die richtigen Teile zu finden. Ich habs zum Glück noch rechtzeitig gemerkt und bin (mehrheitlich) sauber nach Anleitung vorgegangen.

Ganz so selbsterklärend wie bei LEGO ist die Anleitung nicht und somit ist Mitdenken gefragt! Zudem muss man die Teile oft fest zusammendrücken, sodass nach dieser Dreiviertelstunde Modellbau meine Hände schmerzten. Gleichzeitig sind einige Teile extrem klein. Kinderhände wären wohl ruhiger und könnten feiner arbeiten, so dass sie die Aufgabe sicher besser meistern würden. Die Bausätze von Level 2 sind ja auch geeignet für Kinder ab 8 Jahren und bereits vorbemalt.

Am Ende konnte ich mich noch zwischen zwei Varianten entscheiden: Entweder bringe ich die Räder an oder ich decke die Öffnungen ab, als wären die Räder im Innenraum und das Flugzeug in der Luft. Tapfer habe ich mich für ersteres entschieden und diese Arbeitsschritte auch noch ausgeführt. Schade finde ich, dass die Räder nicht – wie beim Modell aus Level 1 – rollen. Der Spielwert ist hier bereits kleiner. Es geht schon viel mehr um den Modellbau als solches. Mit diesem Bausatz lernen Kinder das Hobby Modellbau gut kennen. Wer davon fasziniert ist, wird bald mit Level 3 weitermachen wollen.
Level 3: Das Viking Ship
Jetzt wird es anspruchsvoll: Während beim Level 1 und 2 die Teile nur zusammengesteckt und Sticker angeklebt werden, muss bei Level 3 geleimt und gemalt werden. Karin arbeitet im Product Management des Spielwaren-Teams und auch sie hat keine grosse Erfahrung im Bereich Modellbau, wagt sich für uns aber an Level 3. Es dauert lange, ein solches Modell zu bauen und man braucht viel Geduld. Das beginnt schon damit, dass die Anleitung eher als Vorschlag gilt. Details können genauer ausgearbeitet werden oder eben auch nicht. Oft zeigt die Anleitung Möglichkeiten zum Anmalen oder zum Bekleben auf. So kann der Erfahrene selbst entscheiden, wie er es lieber machen möchte. Der Laie hingegen und auch Kinder wären aus Karins Sicht da schon eher überfordert. Revell schlägt die Bausätze von Level 3 für Kinder ab 10 Jahren vor.

Im Gegensatz zu Level 1 gibt es in diesem Set auch keine Ersatzteile mehr. Wenn du einen Sticker nicht passend anbringst oder ein Element nicht schön bemalst, gibt es keine zweite Chance und Fehler wirst du bereuen. Das musste Karin am eigenen Leib erfahren. Auf jedes einzelne Schild am Rande des Schiffs muss ein Sticker geklebt werden. Das sind aber nicht simple Abziehkleber, denn der Leim muss sich zuerst entfalten. Die Anleitung ist in diesem Schritt auch nicht ganz so detailliert und wie gesagt, einen Aufkleber zum Ausprobieren gibts nicht. Es muss auf Anhieb klappen.
Deshalb hier der Tipp für alle, die das Modell kaufen und bald am gleichen Punkt stehen: Die Kleber halten direkt auf dem Kunststoff nur sehr schlecht. Es lohnt sich also, die Schilder zuerst anzumalen. Auf der Farbe halten die Sticker besser. Karin empfiehlt folgendes Vorgehen:
- Die Sticker im Wasser einweichen, damit sich der Leim auflöst.
- Das Papier ablösen.
- Den Sticker vorsichtig auf das Schild schieben.
- Den Sticker sorgfältig abtupfen.
Anschliessend können die Sticker nicht mehr verschoben werden. Du solltest also so präzise wie möglich arbeiten, sonst sieht es am Ende nicht besonders schön aus. Mit mehr Übung gelang es Karin aber immer besser. Gut, dass es gesamt über 40 Schilder waren. Das Beispiel zeigt, wer detailverliebt, geduldig ist und eine ruhige Hand beweist, wird grosse Freude am Modell haben.

Fasziniert hat Karin, dass das Segel und der Mast durch eine Seilkonstruktion aufgebaut werden und auch nur halten, wenn diese korrekt erledigt wurde. Leider musste dann aber doch vieles geleimt werden. Anders wäre es bei den Holzmodellen von Da Vinci. Bei diesen stützen sich die Bauteile gegenseitig, sodass keine weitere Fixierung notwendig ist. Einfach zu Bauen sind aber auch diese Modelle nicht.
Level 4: Die Fokker DR.I Richthofen
Das Set mit Level 4 haben wir Christian dem professionellen LEGO-Bauer und Product Manager im Spielwaren-Team zugemutet. Er hat vor 20 Jahren das letzte Mal ein Revell-Modell zusammengebaut. Christian hat damit begonnen, alle Einzelteile aus dem Gitter zu lösen und diese anzumalen. Wer jetzt an meinen Tipp bei Level 2 denkt: Christian hat die Teile nach Aussehen zusammengesetzt, nicht nach Nummern – das ist offenbar doch auch eine Möglichkeit. Das Durchhaltevermögen beim Malen hat aber leider nicht für alle Teile ausgereicht. Man sieht den Unterschied zwischen den angemalten Flügeln die matt sind und dem glänzenden Rumpf, der nicht bemalt wurde. Leider hätte er zum Schluss am Rumpf noch Sticker anbringen müssen. Diese halten aber nur auf der bemalten Fläche. Teile nachträglich noch anzumalen oder sonstige Fehler zu verbessern, ist wohl generell im Modellbau schwierig. Mit etwas mehr Erfahrung wird dieses Problem aber minimiert. Revell empfiehlt die Modelle aus Level 4 entsprechend auch für fortgeschrittene Modellbauer, die bereits Erfahrung mitbringen. Wenn man sauber arbeitet und keine Schritte auslässt, wäre das Modell dafür äusserst detailreich.

Generell hatte Christian grossen Spass beim Zusammenbauen des Modells. Schritt für Schritt hat er aus Einzelteilen ein schönes Modell gebaut, welches schon während der Arbeit wusste zu beeindrucken. Im Vergleich zum Modell aus Level 3 hatte Christian beim Zusammenbauen des Levels 4 sehr wenige repetitive Aufgaben. Es waren immer neue Arbeitsschritte. So musste zum Beispiel jeder Flügel unterschiedlich angebracht werden.

Trotz dem Auslassen einiger Details und selektivem Bemalen, war Christian ungefähr 9 Stunden mit Zusammenbauen beschäftigt. In der Zwischenzeit mussten die Farben oder der Leim immer wieder trocknen. Im Bild oben zu sehen, ist ein kreativer Ansatz, wie man Einzelteile zusammenhalten kann.
Level 5: Der VW Typ 2 T1 Samba Bus
Die Bausätze aus Level 5 sollen Modellbau-Experten herausfordern. Dafür sind Erfahrung und Geschick notwendig. Oli, der Product Manager des Bereichs Modellbau und Hobby sagte: «Challenge accepted!» und machte sich an sein Meisterwerk. Zwischendurch hätte er den hübschen VW-Bus fast aus dem Fenster geschmissen. Er hielt aber was er versprach, malte den Bus am Ende mit viel Fleiss und Geduld an und präsentierte nach 30 intensiven Stunden voller Leimen und Bemalen den fertigen Bully. Er hätte noch einiges genauer und mit mehr Liebe daran arbeiten können. Dann hätte er aber sicher deutlich länger gebraucht. Oli hat zum Beispiel die Teile, die man von unten nicht sieht, auch nicht angemalt. Das Set besteht aus Kleinstteilen, die man mit der Pinzette halten und so anleimen muss. Dafür ist eine sehr ruhige Hand vonnöten und etwas Talent für solche Arbeiten kann nicht schaden. Hier auf dem Bild siehst du als Beispiel die vielen Einzelteile des Motors, die Oli alle separat anleimen musste.

Um alles trocknen zu lassen und nicht zu riskieren, dass die Einzelteile wieder auseinanderfallen, hat er das Ganze mit Klebstreifen fixiert. Solche Tipps und Tricks stehen natürlich nicht in der Anleitung. Generell sollte man ein gutes Vorstellungsvermögen und eben auch wieder Modellbauerfahrung mitbringen, um die Bauanleitung zu verstehen.

Auch das Anmalen war eine Geduldsprobe für Oli. Es ist besonders schwierig, mit Pinsel und Farbe eine grosse Fläche glatt zu bemalen. Durch den Pinsel sieht man immer Striche und es entstehen rasch Ungenauigkeiten. Fazit: Ein solches Modell sähe viel schöner aus, würde man es mit einer Airbrush-Pistole bemalen.

Level 5 hält also was es verspricht: Es ist die Herausforderung für Experten.
Für die Sets ab Level 3 brauchst du geeignetes Werkzeug, Farben und Leim. Dies ist in den Bausets nicht enthalten. Für den Anfang eignen sich zum Beispiel diese Werkzeugsets.
Zu allen Modellbau-Sets von Revell


Ich liebe das Strategiespiel «Die Siedler von Catan», das Ravensburger Puzzle «Bunte Cupcakes» und das flauschige, pinke Plüscheinhorn auf meinem Pult (Geburtstagsgeschenk meiner Arbeitskollegen). Ich bin nicht nur für Spielwaren zu begeistern, sondern auch für gutes Essen und lustige TV-Serien.