

Das sagt die Dermatologin zur elektrischen Gesichtsbürste

Mit oder doch lieber ohne? Die Expertin sagt Ja zur elektrischen Gesichtsreinigungsbürste – und schiebt ein grosses Aber hinterher.
Mit meiner elektrischen Gesichtsbürste führe ich seit Jahren eine On-Off-Beziehung. Ob sie bei mir gerade angesagt ist, hängt davon ab, wo ich mich gerade in meinem Skincare-Zyklus aus Faulheit und Enthusiasmus befinde. Aber lohnt sich die Investition aus Expertensicht überhaupt?
Sollte die elektrische Gesichtsbürste ein fester Bestandteil meiner Hautpflegeroutine sein?
Dr. Liv Kraemer, Fachärztin für Dermatologie, Skincare und Skinfood Expertin:
Jein. Da der Schmutz auf deinem Gesicht oberflächlich ist, kannst du ihn nicht mechanisch herauskratzen. Daher sind Gesichtsbürsten im direkten Vergleich zu Wattepads lediglich eine effiziente und nachhaltige Möglichkeit, dein Gesicht zu reinigen. Du musst sie jedoch richtig verwenden. Dazu gehört auch, dass du sie nach jedem Gebrauch reinigst. Das tun viele leider nicht. Daher rate ich dir, einfach deine Finger und einen Waschschaum zu benutzten – ganz ohne Schnickschnack. Falls du dennoch eine Bürste verwenden willst, solltest du beim Kauf darauf achten, dass die Borsten weich sind und der Bürstenkopf austauschbar ist. Bei harten Borsten kommt es zu einer harschen mechanischen Abtragung, was der Hautbarriere schaden und zu Rötungen oder gar Pickeln führen kann. Wenn du ohnehin zu Rötungen und Rosazea neigst, solltest du ganz auf Reibung verzichten.
Worauf muss ich bei der Anwendung achten?
Ich empfehle dir, vor dem Einsatz der Bürste das Gesicht abzuschminken und kurz zu waschen. So hast du ein besseres Ergebnis, Stichwort «Double Cleansing». Die Bürste kannst du nur mit Wasser oder mit einem Cleanser verwenden, indem du mit leichtem Druck ein bis zwei Minuten lang über dein Gesicht fährst. Ich würde die Anwendung auf maximal einmal pro Tag beschränken. Idealerweise am Abend, da du dort am meisten Zeit hast.
Wie reinige ich meine Gesichtsbürste korrekt?
Wichtig ist, dass du die Bürste zwischen den Anwendungen vollständig trocknen lässt. Am besten stellst du sie dazu an einem Ort auf, wo sie vor Staub geschützt ist. Ausserdem musst du den Bürstenkopf je nach Herstellerinfo, spätestens aber nach zwei bis drei Monaten, auswechseln. Denn genau wie bei einer Zahnbürste stumpfen die Borsten mit der Zeit ab. Zudem lagert sich immer mehr Schmutz an ihnen ab. Im schlimmsten Fall begünstigst du die Bildung von Pickeln und beschädigst deine Haut damit.
Gibt es eine Gesichtspartie, die ich mit der elektrischen Bürste lieber aussparen sollte?
Nein, die gibt's nicht. Sofern die Borsten fein genug sind und du mit leichtem Druck arbeitest, kannst du sie sogar in deiner Augenpartie verwenden.
Viele schwören auf Gesichtsbürsten aus Silikon wie die von Foreo.
Es gibt keine medizinischen Studien zu solchen Silikonbürsten. Meiner Ansicht nach haben diese Modelle den Vorteil, dass sie einfacher zu reinigen sind und schneller trocknen. Alle Bürstenmodelle beruhen aber auf dem Prinzip der mechanischen Reinigung. Diese erfolgt im Falle der Silikonborsten jedoch besonders sanft.
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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.