Darauf habe ich lange gewartet: das neue Magnetpedal fürs Gravelbike
Endlich ist es da, das neue Magped fürs Gravelbike. Ich habe lange auf dieses Magnetpedal für mein Schottervelo gewartet. Seit einigen Tagen bin ich nun damit unterwegs und ziemlich zufrieden.
Es muss nicht immer Liebe auf den ersten Blick sein. Manchmal braucht’s ein bisschen länger, bis es schnackelt. So ist es mir mit den Pedalen an meinem Gravelbike ergangen. Unterdessen bin ich mit dem fünften Paar unterwegs. Aber der Reihe nach.
Magped Sport, Ultra und Gravel
Angefangen hatte alles letzten Frühling, als ich die Flatpedals meines neuen Gravelbikes durch Klickpedale von Shimano ersetzte. Allerdings hatte es das Velofahren mit Klickpedalen in sich. Noch vor dem ersten gefahrenen Meter lag ich auf der Strasse. Rechts eingeklickt, links wollte der Cleat einfach nicht ins Pedal. Fazit: Lenker verbogen, rechtes Knie aufgeschlagen. Nichts wirklich Schlimmes und nachdem ich den Lenker wieder zurechtgebogen hatte, schaffte ich es tatsächlich mit beiden Schuhen in die Klickpedale und fuhr los.
Allerdings wurde ich damit nie wirklich glücklich und fühlte mich auf dem Velo immer irgendwie unwohl. Eine andere Lösung musste her: Magnete in den Pedalen statt Federn, Metallplättchen an den Schuhen statt Cleats. Nach dem Einsteigermodell war ich zuletzt mit dem Ultra unterwegs.
Nun gibt es also von Magped das neue Magnetpedal speziell fürs Gravelbike. Das war schon länger angekündigt gewesen, jetzt ist es endlich da. Und logisch habe ich es mir gleich gekauft und montiert.
In der Gravelvariante besteht das Pedal aus Karbon, die Achse aus Titan und wiegt gerade mal 212 Gramm. Zum Vergleich: Das Ultra bringt 328 Gramm auf die Waage.
Magped Pedale gibt es in der Regel in drei Magnetstärken:
- 100N <65 kg
- 150N 65-90 kg
- 200N >75 kg
Laut Hersteller wird der Schuh je nach gewählter Magnetstärke mit bis zu 18 Kilogramm Zugkraft magnetisch am Pedal gehalten. In der neuen Gravelvariante ist ein 200N-Magnet verbaut. Im Lieferumfang sind die stärkeren Strong-Schuhplatten enthalten, die die Zugkraft um rund 30 Prozent erhöhen. Wenn du schon mal mit 25 km/h über einen Schotterweg gebrettert bist, wirst du diese zusätzliche Power schätzen und bist froh, nicht aus den Pedalen zu rutschen.
Apropos Schuhe
Für das Magped Gravel solltest du einen Gravel- oder MTB-Schuh mit 2-Loch-SPD-Aufnahme verwenden. Ich habe zurzeit ein neues Modell von Shimano an den Füssen. Ausserdem stehen noch der Rincon von Giro und ein Schuh von Sidi im Schuhschrank.
Interessanterweise scheint mir der Halt mit dem etwas weicheren Rincon von Giro auf den Pedalen ein wenig besser zu sein als mit dem härteren Modell von Shimano. Den Sidi habe ich noch nicht ausprobiert. Die Schuhplatte aus rostbehandeltem Stahl ist in wenigen Handgriffen auf jeden SPD-kompatiblen Fahrradschuh mit zwei Schrauben montiert. Im Gegensatz zu anderen Systemen soll Schmutz laut Magped kein Problem sein, das kann ich durchaus bestätigen. Die Magnete halten, allerdings bleibt abzuwarten, wie das bei extrem schlammigen Verhältnissen aussieht. Ausserdem ist die Stolpergefahr beim Gehen reduziert und der Gehkomfort im Vergleich zu Schuhen mit Cleats besser. Wobei ich auch mit diesen Schuhen und den kleinen Metallplatten an den Sohlen im Entengang durch die Gegend watschle.
Mein erster Eindruck
Mit dem Magped Gravel habe ich nun das dritte Modell dieses Brands und das insgesamt fünfte Pedal an meinem Velo. Und ich bin nach wie vor von dieser Technologie überzeugt. Allerdings braucht es ein bisschen Tüftelei mit den Schuhen. Es ist wohl ein wenig wie beim Skifahren: Die Abstimmung von Ski, Bindungsplatte, Bindung und Skischuh ist komplex. Hier verhält es sich nicht ganz so kompliziert, aber es braucht Geduld, bis die richtige Kombination von Pedal und Schuh gefunden ist.
Beim Gravelmodell ist mit dem 200N, wie bereits erwähnt, das stärkste Magpedmagnet verbaut. Die Strong-Schuhplatten erhöhen die Zugkraft ausserdem um rund 30 Prozent. Das ergibt in der Summe einen sicheren Halt. Egal, ob ich geradeaus, bergauf oder bergab fahre. Die Zugkraft wirkt vor allem vertikal und ein seitliches Ablösen vom Pedal ist nahezu ohne spürbaren Widerstand möglich. Auch ein schnelles und einfaches Ablösen in kritischen Situationen direkt nach oben ist machbar. Da braucht's aber schon mehr Kraft.
Zusammengefasst: guter Halt, gute Zugkraft und ein runder Tritt. Das Gravelpedal ist nicht nur um einiges kleiner und leichter als das Ultra, es sieht dadurch auch eleganter aus. Finde ich zumindest. Ich bin happy mit dem neuen Pedal und werde trotzdem an der Kombi mit den Schuhen weiter tüfteln. Denn erstens lässt sich immer etwas verbessern und zweitens macht mir die ganze Tüftelei unterdessen auch ziemlichen Spass.
Aktuell ist das Magped Gravel direkt über die Webseite des Herstellers in Österreich mit 189 Euro zum gleichen Preis wie das Ultra veranschlagt. Bezahlt habe ich dann allerdings effektiv 166,50 Euro inkl. Versand. Keine Ahnung, warum es plötzlich günstiger geworden ist. Hinzu kommen für die Lieferung in die Schweiz Zollgebühren in der Höhe von 33 Franken.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.