

Birkenstock-Boom: Die Schweiz liebt die Kultsandale
Vom Hippie-Relikt zum trendigen Bestseller: Birkenstock-Sandalen erobern die Schweiz. Galaxus hat 2023 bereits so viele Birkenstock-Schuhe verkauft wie noch in keinem Jahr zuvor. Dabei haben sich die Kulttreter längst nicht nur als Hausschuhe etabliert, sondern auch als begehrte Sommersandalen.
Hui oder pfui? Die deutschen Birkenstock-Sandalen mit charakteristischem Korkfussbett und minimalistischem Design spalten die Gemüter. Von einigen als verstaubte Öko-Hausschuhe verschrien, ist Birkenstock für andere längst Kult. Auch im diesjährigen Kinohit «Barbie» stehen die einstigen Hippie-Schlappen im Fokus: In einer Schlüsselszene tauscht Barbie ihre pinken Pumps gegen ein Paar braune Birkenstock-Sandalen. Daraufhin berichteten die Medien von einem regelrechten Birkenstock-Boom. Letzte Woche ging das deutsche Unternehmen zudem an die New Yorker Börse. Deshalb wollte ich wissen: Wie verkauft sich die Kultsandale bei Galaxus?
Der Bestseller
Im Laufe der letzten Jahre stiegen die Birkenstock-Bestellungen bei Galaxus stetig. Dieses Jahr gingen so viele Birkenstocks über den virtuellen Ladentisch wie noch nie zuvor, insbesondere im Juni: Zum diesjährigen Sommerbeginn verkaufte der Onlinehändler fast doppelt so viele Birkenstock-Schuhe wie noch im Juni 2022. Das entspricht einem Wachstum von 98 Prozent. Über den ganzen Sommer gerechnet wurden 53 Prozent mehr Birkenstocks als im Vorjahressommer verkauft.
Somit machen Birkenstocks dieses Jahr bis dato 30 Prozent aller Sandalenverkäufe aus. Bei den Hausschuhen sind es 17 Prozent. Damit sind die Birkis die beliebtesten Sandalen im Galaxus-Sortiment. Bei den Hausschuhen haben die Crocs die Zehen vorn: 42 Prozent der verkauften Hausschuhe stammen vom US-Schuhgiganten.
«Der Birkenstock-Boom ist definitiv auch bei uns gut ersichtlich», sagt Lina Friedrich, Category Business Manager bei Galaxus für Sport und Fashion. Dabei steht ein Modell besonders im Rampenlicht: «Mit Abstand am besten verkauft sich der absolute Klassiker: 'Arizona' in schwarz», erzählt Lina. Mehr als jedes zweite verkaufte Birkenstock-Paar ist ein Arizona-Modell. Damit belegt Arizona bei Galaxus in den Kategorien Hausschuhe und Sandalen, bei den Damen- wie auch bei den Herrenschuhen, den ersten Platz des Bestsellerrankings. Das Arizona-Modell ist auch die Sandale, die Margot Robbie im «Barbie»-Film trägt.

Am häufigsten tragen übrigens die Zürcherinnen und Zürcher Birkenstocks: Rund 32 Prozent aller diesjährigen Birkenstock-Bestellungen kamen aus dem Stadt-Kanton. Bern, der zweitbevölkerungsreichste Kanton der Schweiz, macht gerade mal 13 Prozent aus. Auf Platz drei folgen die Kantone Waadt und Aargau mit jeweils 9 Prozent aller Bestellungen.
Erst der Barbie-Effekt, nun der Börsengang
Mit dem Börsengang der vergangenen Woche bleibt abzuwarten, wie sich die Verkaufszahlen in Zukunft entwickeln und wie die Nachfrage auf die steigenden Birkenstock-Preise reagieren wird. Denn: Der Börsengang geht mit der Übernahme von Birkenstock durch LVMH einher, dem Branchenführer in der Luxusgüterindustrie, zu dem auch Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Moët Hennessy gehören.
Die Birkenstock-Preise werden sich gemäss Lina dementsprechend auf einem höheren Niveau einpendeln. «Solange es keine guten Alternativen auf dem Markt gibt, glaube ich nicht, dass die steigenden Preise dem Unternehmen schaden werden – sofern sie ihre Qualitätsstandards für ihre Produkte beibehalten». Schweizerinnen und Schweizer seien qualitätsaffin. Wenn Birkenstock anfange, auf Kosten der Qualität zu sparen, könne dies am Schweizer Markt zum Fallstrick werden, vermutet Lina.
Birkenstock – cool oder nicht? Besitzt du auch ein Paar oder gleich mehrere? Und nutzt du sie als klassische Hausschuhe oder auch ausser Haus? Lass es uns in der Kommentarspalte wissen.