Ratgeber

Betthüter: Warum das Stillkissen für immer und ewig bei mir bleibt

Katja Fischer
30.11.2023

Schwangere schwören auf das Stillkissen genauso wie Eltern von Neugeborenen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Auch lange nach der Geburt und sogar ohne Kind ist es Gold wert. Eine Ode an den Freund in meinem Bett.

Darf man das? Das fragte ich mich kürzlich, als ich mit dem Gedanken spielte, mir ein neues Stillkissen anzuschaffen. Mein altes hatte längst seinen Dienst quittiert. Meine zweite und letzte Schwangerschaft liegt allerdings bereits ein paar Jahre zurück und abgestillt habe ich auch schon längst – seine offizielle Daseinsberechtigung hat das Stillkissen also längst verloren.

Ich hab trotzdem eins gekauft. Und ich liebe es!

Allerdings nicht nur ich. Ich habe den folgenschweren Fehler begangen, es meinen Töchtern auszuleihen. Seither streiten sich meine Kinder und ich allabendlich um meine Bettrolle.

...und zack bist du im Stillkissen-Game

Eigentlich hätte ich es wissen müssen: Ein Stillkissen gehört zur Produktgattung «Einmal ausprobiert, willst du es nie mehr hergeben». Dabei ist es völlig irrelevant, in welcher Phase deines Lebens du ins Game einsteigst. Ob vor, während oder nach einer Schwangerschaft: Bist du einmal drin, findest du nicht wieder heraus.

Vor der Schwangerschaft

Hast du (noch) keine Kinder? Du wirst das Stillkissen lieben. Als Seitenschläferin klemmst du es zwischen die Beine, unter den Bauch und unter den Kopf. Und wirst überrascht sein, wie unglaublich entspannend ein stützendes Kissen unter dem Bauch wirkt – unabhängig von seinem Umfang. Als Rückenschläfer legst du es unter deinen Kopf oder beschützend drumherum (Tipp von meinen Kindern). Zum Lesen nutzt du es als Nacken- oder Armstütze. Und bei Rückenschmerzen platzierst du es hinter dir, um deine Kehrseite zu stabilisieren.

Eine Offenbarung: Ein Stillkissen unter dem Bauch und zwischen den Beinen ist unfassbar entspannend.
Eine Offenbarung: Ein Stillkissen unter dem Bauch und zwischen den Beinen ist unfassbar entspannend.
Quelle: Katja Fischer

Während der Schwangerschaft

Bist du schwanger? Du wirst das Stillkissen lieben. Wer schon ein Baby im Bauch getragen hat, weiss, wie beschwerlich die Nächte sein können. Auf dem Bauch schlafen geht bald gar nicht mehr. Und auf dem Rücken drückt das Gewicht irgendwann auf Organe und Nerven. Seitwärts schlafen ist bald noch die einzige Liegeoption – hier wird Schlafrolle buchstäblich zur Stütze: Du klemmst das Umstandskissen zwischen Matratze und Babybauch. Oder du platzierst es hinter dir und entlastest so deinen Rücken.

In der Schwangerschaft wird das Stillkissen zur Babybauchstütze.
In der Schwangerschaft wird das Stillkissen zur Babybauchstütze.
Quelle: Shutterstock

Nach der Geburt

Bist du gerade Mutter oder Vater geworden? Du wirst das Stillkissen lieben. Hier kommt auch sein ursprünglicher Zweck ins Spiel: Beim Stillen oder beim Füttern mit dem Fläschchen stützt das Stillkissen deine Arme oder dein Kind. Oder beides. Zwischen den Fütterungs-Sessions dient es als Babynestchen. Und nachts als Schutz um das Baby herum, wenn es mal im Elternbett schläft.

Beim Füttern wird selbst ein Leichtgewicht irgendwann zur Last im Arm. Das Stillkissen entlastet.
Beim Füttern wird selbst ein Leichtgewicht irgendwann zur Last im Arm. Das Stillkissen entlastet.
Quelle: Shutterstock

Lange nach der Geburt und für immer

Ist dein Nachwuchs schon älter? Du wirst das Stillkissen lieben. Als Barriere zwischen dir und deinem strampelnden Kind beschert es dir entspannte(re) Nächte. Musst du dein Bett nicht mit einem Fägnäscht teilen, findest du weitere Einsatzgebiete unter Punkt 1. Womit sich der Stillkissenkreis wieder schliesst.

Ich bin auch ein Nackenkissen: fürs Lesen zum Beispiel.
Ich bin auch ein Nackenkissen: fürs Lesen zum Beispiel.
Quelle: Katja Fischer

Finde die passende Rolle

Vielleicht stöberst du nun bereits in unserem Stillkissen-Sortiment. Dann wirst du feststellen, wie riesig die Palette ist: Alleine Galaxus führt knapp 800 verschiedene Produkte im Online-Shop. Ich helfe dir, dich im Dickicht zurechtzufinden.

1. Die Grösse

Grundsätzlich gilt: Je grösser du bist, desto grösser dein Kissen. Brauchst du es hingegen ausschliesslich für dein Baby, wählst du ein entsprechend kleineres Modell. Die kleinsten sind rund 40 Zentimeter lang, die grössten bis knapp zwei Meter.

2. Die Form

Die meisten Stillkissen sind schlauchartig und haben eine U-Form. Die sogenannten Stillmonde sind kürzer und in erster Linie fürs Baby oder als Nackenstütze. Die Stillkissen in amerikanischer Form ähneln einem Nackenkissen und eignen sich für unterwegs.

Zewi Still-/Lagerungskissen (190 cm)
Stillkissen
CHF109.–

Zewi Still-/Lagerungskissen

190 cm

Theraline Bezug Plüschmond (140 cm)
Stillkissen
CHF18.70

Theraline Bezug Plüschmond

140 cm

3. Die Füllung

Als Standardfüllung gelten Mikroperlen: winzige, leichte und geräuscharme Schaumstoffperlen, die sich flexibel an den Körper anpassen. Etwas weicher, dafür weniger anpassungsfähig sind Polyestervlies-Kügelchen aus Polyesterfasern. Beide Varianten sind für Allergiker geeignet und können in der Waschmaschine gereinigt werden. Seltener sind Naturfüllungen wie Dinkelspreu, Hirsespelzen und Buchweizenspelzen. Hier ist nur der Bezug waschbar, die Lebensdauer entsprechend kürzer.

Ein neuer Name muss her

Darf man das? Hatte ich mich vor meinem Stillkissen-Kauf gefragt. Und weiss inzwischen: Man soll sogar! Am abschreckenden Produktnamen sollten wir vielleicht aber nochmals arbeiten. Ein Stillkissen ist schliesslich so viel mehr. Stützkissen vielleicht? Schlafkissen? Bettrolle? Oder wie meine Kinder es nennen: Kuschelkissen.

Sie überlegen sich übrigens gerade, sich zu Weihnachten eins zu wünschen. Eine tolle Idee, wie ich finde. Dann muss ich mich künftig endlich nicht mehr um meine Bettrolle streiten.

Titelfoto: Katja Fischer

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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


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