
Bartschneider Review: Bart aber fair
Er ist saugünstig und hat einen saudoofen Namen. Der Beardboss von Remington zeigt meinem Bart den Meister und ich bin begeistert von dem Teil.
Ich bin eine Bart-Diva. An mein bestes Stück lasse ich nur meinen Coiffeur. Das tönt sehr überheblich. Ist es auch. Jedoch nicht grundlos.
Bisher habe ich noch keinen Bartschneider gefunden, der nicht irgendwelche Mängel aufwies. Bei meinem letzten waren es die Aufsätze, die den Abstand zum Messer bestimmen. Die waren so lose, dass die Rasur einem Hochseilakt glich. Ohne Netz und doppelten Boden. Mehr als einmal ist mir der fragile Aufsatz mitten in der Rasur abgefallen und hat eine Schneise der Verwüstung durch meine Gesichtshaare gezogen. Ich musste dann den Bart auf Millimeter trimmen, um das Loch zu kaschieren.

Meine noch früheren Bartschneider hatten andere Mängel: zu wenig Akku, zu kurzes Kabel oder was weiss ich. Das alles führte dazu, dass ich den Bart seit fast zehn Jahren nur noch von meinem Coiffeur schneiden lasse. Einmal Bart schneiden kostet mich so viel wie dieses Gerät.

Wer ist hier der Boss?
In diesen Tagen aber muss ich aus Not handeln. Mein Bart- und Frisurenmann KB hat geschlossen. Mit langen Haaren kann ich leben, mit langem Bart nicht. Ich habe mich selbst an das Gesichtshaar gewagt und mir den günstigen BeardBoss gegönnt.
Akkubetrieben, einfach in der Bedienung, ohne viel Schnickschnack. Ich bin vom Teil begeistert – so sehr mich ein Bartschneider dieser Preisklasse begeistern kann. Ich bin auf Zupfen und Verschneider vorbereitet, spüre aber sanftes und genaues Stutzen.
Der Lieferumfang ist mickrig: Mehr als ein Ladekabel und ein kleiner Pinsel zum Säubern sind nicht dabei. Das ist okay. Das Gerät schneidet meine Bart. Punkt. Ich hatte schon Multifunktionsgeräte mit Nasenhaar und Ohrenhaar-Aufsatz. Keiner der Aufsätze hat bei den Geräten funktioniert. Der BeardBoss hat genau einen Aufsatz und der hält, was er verspricht.


Ich verstelle in Stufen die Länge und raste mit einem Schalter den Aufsatz ein. So sitzt er Bombenfest. Neun Längeneinstellungen stehen zur Verfügung, von 1.5 Millimetern bis 18. Ausserdem kann ich den Aufsatz ganz entfernen, um direkt mit der Schere zu arbeiten. Das war’s. Der Akku soll bis zu 40 Minuten halten. Aber wer rasiert sich schon 40 Minuten den Bart?
Schneide ich künftig den Bart selber? Nein. Ist der BeardBoss meine Notfalllösung? Auf jeden Fall!
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.