600 Watt und die Warmies: heisse Stofftiere aus der Mikrowelle
28.1.2025
Warmies sind Wärmekissen mit Plüschgesicht. Die Stofftiere lassen sich in der Mikrowelle oder im Elektro-Backofen auf Kuscheltemperatur bringen. Bei mir gibt’s heute Erdmännchen mit Hirse-Lavendel-Füllung.
Irgendwie tut er mir leid. Wie er da auf dem Drehteller liegt und sich immer wieder den Kopf anschlägt. Mein Warmie ist ein Erdmännchen, lebt seit Weihnachten in unserem Haushalt und feiert gerade seine Mikrowellen-Premiere. Es hat mich ein wenig Überwindung gekostet, ein flauschiges Stofftier in das Küchengerät zu stopfen. Belohnt werde ich nach einer guten Minute mit sanftem Lavendelduft und einem nicht heissen, aber angenehm warmen Warmie, der leicht zu schwitzen scheint.
Für den Anfang bin ich zufrieden: Mir sind schon unangenehmere Gerüche aus der Mikrowelle entgegen geströmt. Verbrennungsgefahr besteht nicht. Das ist gut so. Denn wenn ein Warmie überhitzt, war’s das. Dann ist er ein Fall für den Hausmüll. Und das wäre schade.
Quelle: Michael Restin
Wie geht das mit den Warmies?
Beim ersten Versuch bin ich lieber etwas unter den empfohlenen Zeitangaben geblieben, die auf dem unübersehbar grossen Etikett am Hintern des Tierchens baumeln: Bei 600-800 Watt Leistung maximal 90 Sekunden, bei 850-1000 Watt 60 Sekunden erwärmen. Alternativ könnte ich es auch für zehn Minuten bei 100 Grad in den Elektro-Backofen schieben.
Ebenfalls unübersehbar gross ist der Hinweis: Kinder sollen sich beim Aufwärmen helfen lassen. Und natürlich sollte die Mikrowelle sauber sein, damit der Lavendelduft nicht von altem Fett überdeckt wird oder Käsereste im Plüschfell kleben. Mein Garraum ist eher klein, weshalb sich das Tierchen mehrfach verkeilt und ich nachjustieren muss.
Quelle: Michael Restin
Herausnehmen lässt sich die Füllung bei diesem Warmie nicht, sie ist fest eingenäht und unerreichbar. Neben Hirse enthält sie getrockneten Lavendel aus der Provence. Das Aroma ist demnach natürlich, lässt sich allerdings auch nicht auffrischen, wenn es eines Tages schwächer werden sollte.
Das Plüschtier wird nicht in der Provence, sondern in China produziert und besteht vollständig aus Polyester. Es ist strapazierfähig und flauschig, aber leider nicht waschbar. Bei Bedarf kann ich es mit einem feuchten Tuch reinigen, was allenfalls bei leichten Verschmutzungen etwas bringt. Es gibt allerdings auch Mini-Warmies, die leichter und pflegeleichter sind: Bei ihnen lässt sich die Füllung herausnehmen und das Stofftier bei 30 Grad waschen.
Wie fühlen sich die Warmies an?
Die Füllung sitzt im Bauch des Warmies, entsprechend ist er vor allem in diesem Bereich angenehm warm. Das Hirse-Lavendel-Kissen macht einen Grossteil des Gewichts von 735 Gramm aus und füllt ungefähr die Hälfte der gut 30 Zentimeter grossen Figur, sodass der Oberkörper eher wie ein schlaffes Anhängsel wirkt. Dafür kann das Tier stabil im Regal oder auf dem Bett sitzen, wenn es nicht in Gebrauch ist.
Solange es Wärme verströmt, ist es ein kuscheliger Begleiter auf dem Sofa oder unter der Bettdecke. Ich lege mir meinen Warmie auf den Bauch oder klemme ihn unter den Rücken und habe nach ungefähr einer Stunde genug, da das Kissen inzwischen merklich abgekühlt ist und ich keine besondere Wirkung mehr spüre. Trotzdem warte ich noch ein wenig, denn neu erwärmen soll ich das Erdmännchen erst, wenn es Raumtemperatur erreicht hat. Das kann bis zu vier Stunden dauern.
Quelle: Michael Restin
Immer noch erfüllt leichter Lavendelduft die Luft und ich kann die kleinteilige Füllung ertasten, die sich mit den Fingern im Bauchraum der Figur verteilen lässt. Da der Plüsch komplett synthetisch ist, handelt es sich nicht um das hochwertigste Kuscheltier, das ich bislang in die Hände bekommen habe. Aber die Verarbeitung ist gut und der natürliche Geruch aus dem Inneren macht das künstliche Äussere wett.
Was kannst du noch damit machen?
Im Winter haben die Warmies Hauptsaison. Doch auch im Sommer müssen sie nicht in der Spielzeugkiste verschwinden, denn sie lassen sich auch als Kühlkissen benutzen. Nach zwei bis drei Stunden im gut verschlossenen Gefrierbeutel helfen die Tierchen bei der nächsten Hitzewelle, einem verstauchten Knöchel oder anderen Wehwehchen. Dauerhaft einfrieren solltest du sie natürlich nicht – am liebsten sind die Warmies an einem trockenen und halbwegs kühlen Ort untergebracht. Vermutlich fühlen sie sich bei den anderen Kuscheltieren im Haushalt wohl. Oder bei weiteren Wärmflaschen und -kissen.
Welche Warmies-Varianten gibt es?
Vom Otter über das Einhorn bis hin zum Rochen – die Warmies gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Was die Tiervorlieben angeht, ist für alle was dabei. Was die Geruchsvorlieben betrifft, eher weniger. Sie duften fast alle nach Lavendel. Zum Glück ist der Duft nicht allzu penetrant. Bevorzugst du einen geruchsneutralen Warmie, wirst du hier fündig.
Ausserdem gibt es die Mini-Version mit herausnehmbarer Füllung. Sie ist leichter, passt besser in kleine Mikrowellen und ist zudem waschbar.
Wenn du kein Geschenk suchst und selbst nicht mehr im Plüschtieralter bist, gibt es von Warmies auch «erwachsene» Produkte wie den Nackenwärmer, das Hot Pack (mit Minzduft, es geht doch!) oder auch Hausschuhe.
Fazit
Warmies: (Fast) der ganze Zoo riecht nach Lavendel
Sie sind sauber verarbeitet, schnell einsatzbereit und spenden für eine gute Stunde wohlige Wärme. Durch ihre inneren Werte heben sich die Warmies von anderen Kuscheltieren ab, von Wärmekissen sowieso. Dadurch haben sie auf jeden Fall das Potenzial, Herzen zu erobern. Auch als Geschenk machen sie durch ihr Doppelleben als Wärme- und Kältekissen mehr her als ein weiteres x-beliebiges Stofftier.
Die Motive sind vielfältig, was sich über die Duftrichtung nicht sagen lässt. Solltest du Lavendel nicht riechen können, wird die Auswahl auf einmal klein. Für die grossen Warmies sollte deine Mikrowelle ausreichend Platz bieten und du musst damit leben, dass sie sich nur notdürftig reinigen lassen. Wenn dir Waschbarkeit wichtig ist, bist du bei der Mini-Serie richtig.
Pro
- gute Verarbeitung
- natürlicher Duft
- kalt oder warm oder einfach nur kuscheln
Contra
- Lavendel oder nichts
- schwierig zu reinigen
Michael Restin
Senior Editor
Michael.Restin@digitecgalaxus.chEinfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.
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