Mit diesen Reaktionslichtern kannst du spielerisch deine Athletik verbessern
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Mit diesen Reaktionslichtern kannst du spielerisch deine Athletik verbessern

Siri Schubert
23.2.2024

Fitnesstraining muss Spass machen, sonst verliere ich schnell die Lust. Mit den Lummic Reaktionslichtern kann ich sogar Kniebeugen und Planks spielerisch trainieren. Eigentlich die ideale Ergänzung für meine Fitnessroutine. Leider hat die zugehörige App Mängel.

Die Lichter blinken und piepsen am Boden. Ich versuche, sie so schnell wie möglich durch einen sanften Klaps auszuschalten. Dazu gehe ich wieder und wieder in die Hocke. Mache Kniebeugen und Ausfallschritte, ganz automatisch. Nach fünf Runden von je einer Minute bin ich ausser Atem, durchgeschwitzt und höchst vergnügt. Das Lichtspiel macht Spass.

Als Nächstes lege ich die Lichter vor mir auf den Boden und gehe in den Unterarmstütz. Jetzt muss ich die Körperspannung halten, um die Leuchten jeweils mit einer Hand auszuschalten. Die Übung ist nicht nur ein lustiges Workout, sie beschert mir auch tags darauf einen heftigen Bauchmuskelkater. Ohne die spielerische Motivation durch die Lichter hätte ich die Übung jedenfalls nicht so lang durchgehalten.

Wie du die Lichter einsetzen kannst, siehst du hier im Video:

Klar ist, spielerische Anreize beim Training wirken. Das bestätigt nicht nur die Forschung, sondern auch jene, der sich bei einem Tennis- oder Padelmatch schon einmal voll verausgabt haben. Beim Training mit Reaktionslichtern verbessert sich auch die Reaktionszeit, wie diese und andere Studien zeigen.

Anwendungsmöglichkeiten im Spiel, Sport und Gedächtnistraining

Ich habe die Lichter bisher nur alleine ausprobiert. Du kannst aber auch kleine Wettspiele mit anderen gestalten. Die Reaktionslichter sind für Kinder ab drei Jahren empfohlen und ich kann vor meinem inneren Auge förmlich sehen, wie jüngere Spielerinnen und Spieler vergnügt auf die Lichter schlagen.

Wenn du es noch lustiger möchtest, kannst du verschiedene Töne einschalten. Hier reicht die Auswahl von Piepsen über Klaviernoten bis hin zu Tiergeräuschen. Ernsthaft, wenn dich das Grunzen eines Schweins oder das Krähen eines Hahns beim Antippen eines Lichts nicht motivieren, dann weiss ich auch nicht, was noch helfen kann.

Neben schnellen Reaktionen kannst du mit den Geräten auch das Hören trainieren. Dazu schalte ich die Lichter aus und nur den Ton an. Jetzt muss ich das jeweilige Licht antippen, das den Ton produziert hat. Gar nicht so einfach, stelle ich fest. Laut Hersteller sollen sich die Lichter ebenfalls für das Gedächtnistraining – vor allem für Senioren – eignen. Dass ich das nicht ausprobiert habe, liegt hauptsächlich an den Hürden beim Verwenden der App. Mehr dazu später.

Verarbeitung und Bedienung

Ich habe ein Viererpack gewählt, da mir für den Anfang vier Lichter reichen. Für einen komplexeren Übungsaufbau oder mehrere Spieler kannst du auch eine grössere Zahl an Lichtern nutzen. Die Leuchten sind leicht: 98 Gramm pro Licht auf meiner Küchenwaage. Sie können dank Zubehör wie Saugnäpfen und Gurten an Stangen, auf Bänken oder auf dem Boden befestigt werden.

Aufladen lassen sich die runden Leuchten, indem du sie übereinander stapelst und nur das unterste an das Ladekabel anschliesst. Das war neu für mich, funktioniert aber gut. Vor dem ersten Verbinden mit der App solltest du sie gemäss Herstellerangaben aus- und wieder einschalten. Ok. Nur, woran sehe ich, ob ein Licht an oder aus ist? Drücke ich auf den einzigen Schalter, leuchtet das Licht zwar kurz blau auf – dadurch weiss ich aber auch nicht mehr. Hier hätte ich mir ein klares An- oder Aussignal gewünscht.

Wie ein Leuchtturm lassen sich die Lichter zum Aufladen stapeln. Das spart Platz und vermeidet Kabelsalat.
Wie ein Leuchtturm lassen sich die Lichter zum Aufladen stapeln. Das spart Platz und vermeidet Kabelsalat.
Quelle: Siri Schubert

Die App hat ihre Schwächen

Nach dem Installieren der App muss ich schmunzeln. «Prügel beginnt» steht da unter anderem. Und: «Tourist 1» sowie «Ohrfeige». Autsch. Sollte ich eine falsche Version erwischt haben? Ein Anruf beim Vertrieb bestätigt meine Vermutung: Die App ist die richtige, aber die Übersetzung aus dem Chinesischen schlecht.

Es erschliesst sich mir schnell, was sich hinter den Begriffen verbirgt. Irgendwie sind solche sprachlichen Ungereimtheiten ja auch charmant. Die Verbindung der Leuchten mit der App funktioniert prima und auch die Spiele und Programme laufen problemlos. Dabei kann ich schon vorgegebene Aufgaben wählen und die Parameter wie Dauer und Anzahl der Runden, Leucht- oder Tonmodus bestimmen. Zudem gibt es die Möglichkeit, selbst Spiele zu konfigurieren.

Die vorgegebenen Übungen sind so vielfältig, dass es mir nach einigen Wochen noch nicht langweilig geworden ist. Allerdings hätte ich mir in der App neben einer besseren Übersetzung mehr Erklärungen und Kontext gewünscht. Zum Teil ist mir nicht klar, ob ich die runden Lichter in einer bestimmten Formation anordnen soll und was der Unterschied zwischen bestimmten Spielen und Aufgaben ist. Auch eine Angabe zum Schwierigkeitsgrad fände ich sinnvoll. Hier gibt es noch einiges zu verbessern.

Ausserdem frage ich mich, wie sehr meine Motivation an den Neuheitseffekt der Lichter gekoppelt ist. Noch macht es mir Spass und ich freue mich auf das schnelle, intensive Workout. Doch was, wenn ich das Lichterspiel nicht mehr als neu und aufregend empfinde? Diesen Gewöhnungseffekt gibt es natürlich immer. Deshalb fände ich es gut, wenn ich in der App oder auf Youtube neue Spiele oder Steigerungsmöglichkeiten geboten bekäme. Bisher kann ich zwar bei einzelnen Spielen eine normale und eine Pro-Version entdecken, weiss aber nicht, ob beispielsweise die «Stairs» anspruchsvoller sind, als der «Random»-Modus. Dazu fehlen Erklärungen und Kontext.

Fazit

Die Lichter machen Spass, die App weniger

Die Lichter setzen gute Trainingsreize für Reaktionsschnelle über Lichter und Töne. Sie sind vielseitig einsetzbar: im Athletiktraining, im Bewegungstraining für Erwachsene und Kinder, in der Wahrnehmungsschulung und als Gedächtnistraining für Seniorinnen und Senioren.Das Training mit den Lichtern macht Spass und ist motivierend. Durch die spielerischen Aspekte werden Durchhaltevermögen und Anstrengungen so gefördert, dass du es fast nicht merkst. Die Lichter kannst du allein und zu zweit nutzen.

Mängel hat dagegen die App. Obwohl die Verbindung mit den Lichtern und auch die Steuerung gut funktionieren, bin ich nicht zufrieden. Die Anleitungen in der App in der deutschen Version sind schlecht übersetzt und sorgen teilweise für Verwirrung. Da die App nur wenig Kontext liefert, ist bei einigen Übungen nicht klar, wie die Lichter angeordnet werden sollen und wie Steigerungen erreicht werden können. Deshalb nur drei Sterne. Wenn es ein signifikantes Update gibt oder sich die UX- und Sprachprofis die App noch einmal vornehmen, ist da sicher noch etwas rauszuholen.

Pro

  • Abwechslungsreiches Reaktions- und Athletiktraining
  • Vielseitig einsetzbar
  • Motivation durch Spiel- und Spassfaktor

Contra

  • Schlechte Übersetzung der App
  • Zuwenig Anleitung und Kontext
  • Keine Infos zu Steigerungsmöglichkeiten

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Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.


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