Kontroverse Kleidungsstücke, die ich liebend gerne trage
Meinung

Kontroverse Kleidungsstücke, die ich liebend gerne trage

Laura Scholz
29.4.2024

Geschmäcker sind verschieden. Meiner beinhaltet einige Teile und Vorlieben, die nicht überall auf Verständnis stossen. Von weiten Hosen bis übergrossen Jacken – für diese Kleidungsstücke bekomme ich die meisten dummen Sprüche gedrückt.

Hätten wir alle die exakt gleichen Kleider im Schrank, wäre das Leben optisch ziemlich langweilig. Eigentlich ist es also etwas Positives, dass du trägst, was dir gefällt, und ich trage, was mir gefällt. Ein negativer Aspekt dieser Ausgangslage ist allerdings: Einige Leute meinen, nur was ihnen gefällt, sei das einzig Richtige. Und sie sind sich nicht zu schade dafür, ihre abfällige Meinung kundzutun. Am liebsten ungefragt, am liebsten, ohne darüber nachzudenken, ob sie das Gegenüber damit verletzen oder verunsichern könnten.

Zum Glück sind mir solche Meinungen weitestgehend egal und lösen höchstens ein grosszügiges Augenrollen aus. Trotzdem frage ich mich jedes Mal: Was hat Person XY davon, mir mitzuteilen, dass ihr meine Hose nicht gefällt? Dass sie meine Jacke albern findet? Vielleicht kannst du mir bei der Beantwortung dieser Frage in den Kommentaren weiterhelfen. Hier sind die fünf Kleidungsstücke und Kombinationen, die aktuell so einige zu triggern scheinen.

Baggy Jeans

Es gab Jahre, vielleicht sogar ein ganzes Jahrzehnt, da kam mir nichts als perfekt sitzende Levi’s 501 in den Schrank. Inzwischen nehme ich es untenrum gerne etwas lockerer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe mein Herz an weit geschnittene Baggy Hosen verloren. Offensichtlich zur Erschütterung einiger Mitmenschen. Die finden das eher «unsexy» oder fragen sich, warum ich denn bloss «meinen Körper verstecken» will. Ich finde weder das eine, noch will ich das andere. Die Wahrheit ist: Ich nehme Baggy-Looks ganz und gar nicht als unsexy wahr und liebe es, mit unterschiedlichen Silhouetten zu spielen.

Die «90s Straight» von Calvin Klein sitzt herrlich tief und weit.
Die «90s Straight» von Calvin Klein sitzt herrlich tief und weit.
Quelle: Laura Scholz

Weisse Socken plus Loafer

Robert Redford hat’s getan, Paul Newman, David Letterman. Die Kombi aus weissen Socken und Loafern kann bei diesen Referenzen also per se schon mal gar keine schlechte Idee sein. Und alles, was in den 90er-Jahren getragen wurde, gilt jetzt sowieso wieder als modisches Nonplusultra. Darum lasst mich bitte auf den Spuren dieser Stilikonen wandeln und nach Lust und Laune Socken in meine Halbschuhe ziehen. Herzlichen Dank.

Oversized Blazer

«Lustig, so ‘nen Blazer habe ich auch. Nur, dass ich ihn nicht ironisch trage.» Mit dieser Begrüssung nahm mich mal der Mann einer Freundin in Empfang – und liess mich etwas perplex zurück. An meinem Outfit war eigentlich gar nichts ironisch. Ich trug einen schwarzen Lederrock, ein weisses T-Shirt und darüber einen grossen, dunkelgrauen Blazer. Ergattert auf einer meiner zahlreichen Beutetouren durch die Brocki. Für seinen Kommentar finde ich ihn bis heute ein bisschen beschränkt – überrascht hat er mich trotzdem nicht wirklich. In meinem Repertoire befinden sich neben besagtem Blazer nämlich auch eine ziemlich grosse Lederjacke, ein, zwei oversized Mäntel und diverse sehr geräumige Sweatshirts. Zu tatsächlich jedem dieser Teile habe ich schon ungefragtes, spöttisches Feedback erhalten. Tja.

Diesen Secondhand-Blazer trage ich ganz ohne Ironie.
Diesen Secondhand-Blazer trage ich ganz ohne Ironie.
Quelle: Laura Scholz

Trackpants plus spitze Schuhe

Ähnlich provokant wie die Zusammensetzung weisser Socken und Loafer scheint die von Trainingshosen und hohen Schuhen (am liebsten mit pointy Spitze) zu sein. Was genau daran für Unverständnis sorgt, kann ich mir ehrlich gesagt nicht erklären. Ich liebe den Stilbruch und die darin verwobene Möglichkeit, aus der sportlichen (und bequemen!) Hose ein cooles Teil für jede Gelegenheit zu machen. Gib mir dazu noch den oversized Blazer und ich bin im siebten Outfit-Himmel.

Running Shorts

Dass sich langsam, aber sicher konstant sommerliche Temperaturen einpendeln, kann ich kaum erwarten. Meine Beine wollen an die Luft und endlich ihre blamable Winter-Blässe übertünchen. Nicht etwa in fliessenden Röcken oder Kleidern, nein. Meine Sommer-Uniform besteht untenrum aus kurzen Running Shorts. Weil sie mir gute Laune machen und ich mich darin wohl und zu allem bereit fühle. Gefragt zu werden, ob ich «gerade vom Boxen käme», tut meiner Liebe zu ihnen keinen Abbruch. Vielleicht auch wegen Momenten wie diesem: Der Fragesteller kaufte sich letztes Jahr einige Wochen später selber ein sportliches Höschen für den Verbleib der warmen Monate. Gern geschehen.

Kurze Sportshorts sind im Sommer meine besten Freunde.
Kurze Sportshorts sind im Sommer meine besten Freunde.
Quelle: Laura Scholz
Titelbild: Laura Scholz

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