Google Chrome: Third-Party-Cookies bleiben länger als geplant (schon wieder)
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Google Chrome: Third-Party-Cookies bleiben länger als geplant (schon wieder)

Auch fast vier Jahre nach der ersten Ankündigung gibt es unter Google Chrome noch immer Third-Party-Cookies. Und das bleibt auch so – bis Anfang 2025. Google hat mit Einwänden der britischen Marktaufsicht zu kämpfen.

Safari und Firefox sind sie seit 2020 los – die Third-Party-Cookies. Damit wirst (beziehungsweise wurdest) du von Werbetreibenden im Internet getrackt. Welche Seiten du besuchst, welche Themen dich interessieren, und so weiter. Damit man dir passende Werbung einblenden kann. Google kündigte daraufhin an, dass sie sich dann ebenfalls per 2022 von Third-Party-Cookies verabschieden werden. 2021 verschob Google diesen Termin auf 2023. 2022 wiederum liess der Suchmaschinen-Riese verlauten, dass 2023 das Ende der Cookies in Chrome gekommen sei. Nun heisst es plötzlich: Anfang 2025 – und das, obwohl die neue Tracking-Methode, die Topics API, eigentlich schon steht.

Tests ziehen sich, Briten meckern

Der Test der neuen Tracking-Methode scheint sich offenbar weiter zu ziehen. Obwohl die Technik Anfang dieses Jahres bei einigen Usern ausgerollt wurde, gebe es «immer noch Herausforderungen, um die unterschiedlichen Rückmeldungen (...) unter einen Hut zu bringen», meldet Google auf seinem Blog.

Eins dieser Feedbacks kommt von der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA). Diese scheint nicht sehr erfreut über die Funktionsweise der neuen Tracking-Methode Googles zu sein. Topics API ist ein sogenannter Privacy-Sandbox-Mechanismus. Damit wirst du nicht mehr von allen Seiten «ausspioniert», sondern deine getrackten Interessen und Gewohnheiten verbleiben bei Google. Dritte erfahren nur auf Anfrage Infos zu deinen Interessen – und nur themenspezifisch. Details zu deinen Surfgewohnheiten kennen sie dann nicht mehr. Basierend auf den Themen, die dich interessieren, spielen sie dann Werbung aus. Alle Details dazu erfährst du hier:

  • Ratgeber

    Googles «Topics API» analysiert deinen Browserverlauf – so deaktivierst du das

    von Florian Bodoky

Die Sorgen des CMA drehen sich aber nicht um deine Privatsphäre. Vielmehr haben sie bedenken, dass diese Technologie der Anzeigensparte von Google einen unfairen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde. Im neuen System wäre Google der einzige Player, der über alle Tracking-Informationen der Chrome-Nutzer verfügt.

Öffentliche Tests bis Ende Juni

Google hat nun eine öffentliche Testreihe für das neue Werbe- und Anzeigensystem gestartet, welche bis Ende Juni dauern soll. Danach wartet das Unternehmen, bis die CMA «alle Bedenken zum neuen System geprüft und die Ergebnisse der Industrietests ausgewertet hat». Die Ergebnisse, welche die Tests mit den verschiedenen Marktteilnehmern ergeben, sind dann ausschlaggebend dafür, ob und in welchem Umfang Topics API in Aktion treten darf. Daher werden die Third-Party-Cookies «nicht vor der zweiten Hälfte des vierten Quartals 2024» abgeschafft werden können.

Titelbild: Shutterstock

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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