Fliegengewicht mit Klett: Die Marsupi ist mehr als eine Trend-Trage
Produkttest

Fliegengewicht mit Klett: Die Marsupi ist mehr als eine Trend-Trage

Katja Fischer
26.4.2024

Kaum ein Produkt hat mich in den ersten Monaten mit meinem Kind so unterstützt wie diese Babytrage. Nach dem vierten Mal Verleihen – und vier weiteren begeisterten Müttern –, bin ich überzeugt: Die Marsupi mit Klettverschluss ist ein Segen.

Kinderwagen, Stubenwagen, Babywippe, Tripptrapp-Babyaufsatz – alle das hätten wir uns bei der zweiten Tochter sparen können. Sie verschmähte diese Dinge in den ersten Monaten konsequent. Ein Gadget liebte sie dafür umso inniger: die Babytrage. Immer und überall wollte sie bei uns sein. Beziehungsweise an uns.

Das ist sehr herzig, auf der einen Seite. Auf der anderen auch unglaublich mühsam, wenn du immer und überall ein Kind in deinem «Bauchbeutel» herumträgst. Egal ob beim Kochen, Putzen oder Schminken. Beim ersten Kind hätte ich vielleicht noch die Zeit und Musse gehabt, solche Vorlieben abzugewöhnen. Beim zweiten gab ich rasch auf. Oder positiver formuliert: Ich war flexibler. Dann ist es halt so, lautete die Devise. Solange mich keine Rückenschmerzen plagen.

Also klebte meine Jüngere monatelang an mir. Und das buchstäblich: Unsere Babytrage des Vertrauens hat nämlich ein Klettsystem.

Ich weiss nicht mehr, wer oder was mich damals auf die Marsupi Breeze brachte. Gut möglich, dass «Trend-Trage», wie sie vor fünf Jahren gerne genannt wurde, in irgendeinem Mama-Blog oder in einer Instagram-Werbung auftauchte. Woran ich mich hingegen gut erinnere, ist, dass ich erst hin- und hergerissen war, ob ich mir überhaupt eine leisten solle. Schliesslich hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits ein neues, aber kaum gebrauchtes Tragetuch sowie eine ausgeliehene Ergobaby-Trage zu Hause liegen.

Zum Glück habe ich sie mir geleistet! Die Marsupi war seither im Dauereinsatz – nicht nur an meinem Oberkörper. Seit meine Tochter der Trage entwachsen ist, haben sie schon vier Freundinnen ausgeliehen. Und alle waren genauso begeistert.

Keine ist so leicht und unkompliziert

Was kann sie, das andere Babytragen nicht können? Nichts. Sie unterstützt beim Babytragen, so wie es jede andere Babytrage auch tut. Nur macht sie das aber unglaublich einfach und unkompliziert. Durch das simple Klettsystem an Hüft- und Schulterträgern hast du das Baby blitzschnell und ohne fremde Hilfe in der Trage.

Wenig Stoff, viel Komfort: Die Marsupi Breeze ist aus Bio-Baumwolle und leichter Leine.
Wenig Stoff, viel Komfort: Die Marsupi Breeze ist aus Bio-Baumwolle und leichter Leine.
Quelle: Katja Fischer

Du klebst dir die Trage mit den langen Klettverschlüssen erst um die Hüfte, nimmst dein Kind in den Arm, wirfst die zwei langen Bänder über die Schulter auf den Rücken, von wo du sie übers Kreuz wieder nach vorne führst und die Enden an den Klett-Andockstellen fixierst. Schnallen suchen und zusammenstecken oder mehrfaches Wickeln mit anschliessendem Verknoten entfällt. Laut Hersteller könntest du die Marsupi ebenso als Rückentrage einsetzen, dann brauchst du aber Hilfe, um die Klettverschlüsse am Rücken zu befestigen.

Lastenverteilung: Der Gurt sitzt auf der Hüfte, die Bänder überkreuzen sich auf dem Rücken.
Lastenverteilung: Der Gurt sitzt auf der Hüfte, die Bänder überkreuzen sich auf dem Rücken.
Quelle: Katja Fischer

Das leichte Anbringen ist das eine. Das andere: der Stoff. Die Marsupi Breeze besteht aus 60 Prozent Bio-Baumwolle und 40 Prozent Leinen – damit sie sehr leicht und angenehm zu tragen, selbst an heissen Sommertagen. Im Winter passt sie dafür umso besser unter die dicke Jacke.

Der Stoff macht die Trage auch sehr flexibel. Sie wiegt gerade mal 270 Gramm. Dadurch kannst du sie kompakt zusammenrollen und in den vorhandenen Beutel stecken, um sie in der Wickeltasche oder im Kinderwagen zu verstauen. Das ist ein grosser Vorteil gegenüber Konkurrenzprodukten, die oft relativ viel Platz in Anspruch nehmen, wenn sie nicht im Einsatz sind.

Diese Kompaktheit dürfte auch auf die Marsupi Classic zutreffen, die ich selbst jedoch nicht getestet habe. Sie ist aus 100 Prozent Bio-Baumwolle und wiegt etwas mehr als die Breeze, ungefähr 400 Gramm. Es gibt sie in mehr Farben:

Besonders praktisch: Du kannst die Marsupi-Trage – ob Breeze oder Classic – problemlos bei 30 Grad waschen. Ich habe meine schon unzählige Male in der Waschmaschine gereinigt. Sie hat alle Waschgänge unbeschadet überstanden.

Die (Kleider-)Fussel, die sich mit der Zeit im Klett verfangen, verschwinden mit dem Waschen aber nicht – du solltest den Klett vor dem Waschgang verschliessen. Die Fussel musst du also schon von Hand herausklauben. Diese mühsame Arbeit sparst du dir irgendwann aber. Die Fussel beeinträchtigen die Funktionalität der Trage schliesslich nicht. Und wenn die Bändel auf dem Klett fixiert sind, siehst du sie ohnehin nicht.

Fussel im Klett: Ist die Babytrage im Einsatz, sind sie aber verdeckt.
Fussel im Klett: Ist die Babytrage im Einsatz, sind sie aber verdeckt.
Quelle: Katja Fischer

Für kleinere und grössere Kinder – und Erwachsene

Empfohlen wird die Marsupi-Trage ab Geburt, also ab einem Babygewicht von ungefähr 3,5 Kilogramm. Den Steg kannst du dann mit einem kleinen Band, das standardmässig mitgeliefert wird, verkleinern. Und um das Köpfchen zu stützen, stehen zwei Druckknöpfe an den Trägern zur Verfügung. Diese Knopf-Kopfstütze ist auch später noch praktisch, wenn das Kind schläft.

Für Kinder um die neun Kilogramm sei die Trage besonders geeignet, schreibt der Hersteller auf seiner Website. Zugelassen ist sie aber bis 15 Kilogramm. Ich kann bestätigen: Die Trage hält ein Gewicht von über neun Kilogramm locker aus. Meine Tochter trug ich ab und an sogar noch mit zwei Jahren in der Marsupi. Zum Beispiel, wenn sie krank war und besonders viel Nähe brauchte.

Die Marsupi-Grösse selbst hängt hingegen nicht von der Grösse des Kindes ab, sondern von der Grösse des Tragenden. Das war bei uns ein Problem: Mein Mann misst über 180 Zentimeter, ich 167. Laut Herstellerangaben hätte er also ein XL benötigt, ich jedoch ein S/M. Da ich die Kleine mehr trug als er, entschieden wir uns für die kleinere Ausführung. Und stellten fest: Auch mein Mann kommt mit der Grösse S/M gut zurecht. Wenn auch nicht ganz regelkonform mit einer Klettüberlappung von zwölf Zentimetern. Die Trage hielt. Fest und sicher.

Leider laut

Hätte sie sich gelöst, hätten wir das nicht nur gespürt. Sondern auch gehört. Denn: Ein Klettverschluss öffnet sich nun mal nicht geräuschlos. Wenn das Kind schläft, ist das mitunter sogar so laut, dass es wieder erwacht. Bei unserer Tochter, die am liebsten in der Trage einschlief, hatten wir jedenfalls Mühe, sie schlafend aus der Trage abzulegen. Allerdings lernten wir mit der Zeit dazu und wussten bald, wie das Abnehmen besser funktioniert: nahe am Bettchen stehend, überaus langsam und sehr gefühlvoll.

So viel Klett hat auch einen kleinen Nachteil: Du kannst die Trage nicht geräuschlos abnehmen.
So viel Klett hat auch einen kleinen Nachteil: Du kannst die Trage nicht geräuschlos abnehmen.
Quelle: Katja Fischer

Fazit

Lieblings-Babytrage

Dieser kleine Wermutstropfen rüttelt nicht an meinem Urteil: Die Marsupi Breeze ist mit einem kleinen Kind eine unglaubliche Hilfe. Sie ist ratztfatz und ohne fremde Hilfe angebracht und dank des Bio-Baumwollstoffes mit Leinenanteil sehr angenehm zu tragen. Selbst im heissen Sommer. Und weil sie so leicht und kompakt zusammfalt- oder rollbar ist, kannst du sie überallhin mitnehmen. Unsere hat es jedenfalls schon von den Schweizer Bergen über Spanien bis nach Thailand geschafft. Und schon unzählige Mal in die Waschmaschine.

Pro

  • einfaches und praktischs Anlegen dank Klettsystem
  • besonders leicht
  • lässt sich kompakt zusammenrollen
  • bei 30 Grad in der Maschine waschbar

Contra

  • lautes Geräusch beim Öffnen des Klettverschlusses
Titelbild: Katja Fischer

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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


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